Audi 100 TDI (1T) springt schlecht an / Kurbelwelle?

Hier bitte Fragen, Tipps und Anregungen rund um den Originalerhalt des Typ44 einstellen.
Beispiel: Ausstattungsfragen, Fragen rund um die Instandhaltung, Teilebeschaffung, Rostvorsorge

Bitte überprüfe vor dem Erstellen Deines Postings, ob die Frage bereits in der Audi 100 und A6 Selbst-Dokumentation, der audi100.selbst-doku.de beantwortet wurde. Für fast alle häufigeren Probleme gibt es dort bereits Lösungen.

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Michael960

Audi 100 TDI (1T) springt schlecht an / Kurbelwelle?

Beitrag von Michael960 »

Hi!

Mein Vater hat nen Audi 100 2,5L TDI von 1991 (1T-Motor) mit ca. 550.000 km (genau weiß ich's jetzt nicht auswendig). Letzten Winter sprang er schon relativ schlecht an. Vor kurzem hat er angefangen, massiv Öl zu verlieren und war deswegen in der Werkstatt, um die Zylinderkopfdichtung zu tauschen. Dabei hat der Meister gesehen, daß die Verzahnung auf der Kurbelwelle, wo der Antrieb für den Zahnriemen draufsitzt, total verhunzt ist. Das Zahnrad hat er getauscht. Er hat gesagt, daß sich das nicht mehr zu reparieren lohnt. "Mann solle halt fahren, solang's noch geht und irgendwann würde's nen Schlag tun und der Motor sei dann vollends im Eimer". Dabei hätte mein Vater den Audi gerne auf 1.000.000 km gefahren :D Inzwischen springt der Motor kaum noch an (erst nach 20 Sekunden Orgeln). Wenn er aber mal an ist, dann scheint er problemlos zu laufen.

Mein Vater hat sich jetzt nen gebrauchten A6 Quattro gekauft und den Audi 100 kann ich haben, wenn ich ihn will. Jetzt stellt sich die Frage: Will ich ihn?

- Lohnt es sich, die Kurbelwelle auszutauschen oder besser gleich nen anderen Motor rein? (Woher kriegt man Motor bzw. Kurbelwelle günstig gebraucht? Was würde notfalls ne neue Kurbelwelle kosten?)

- Hab ich überhaupt ne Chance, die Kurbelwelle auszutauschen, wenn ich bisher noch nie an nem Verbrennungsmotor gearbeitet hab? Gibt's evtl. irgendwo ne gut verständliche Anleitung (egal ob im Internet oder Buch zum kaufen)?

- Was für Werkzeug brauch ich dazu (abgesehn von nem Kran zum Motor rausheben)?

- Mit wieviel Stunden Arbeit müßte ich als Ungeübter rechnen?

Jedenfalls fände ich es irgendwie schade, den Audi aufzugeben, denn vor kurzem wurde die Servolenkungs-Pumpe und der Klima-Kompressor ersetzt und die Kugelgelenke an der Lenkung sowie die Zylinderkopfdichtung getauscht. Außerdem ist es einer von den wenigen Avants mit rausgebogenen Kotflügeln, was mir persönlich besser gefällt als die mit den "abgeschnittenen" und hinten eckigen Kotflügeln. Und mein Volvo 960 braucht 12 Liter, der Audi würde nur 6 brauchen :-)

Gruß, Michael

P.S. Falls den Audi jemand trotz des Kurbelwellenschadens für vierstellige Euros haben will (dann wären wenigstens die letzten Reparaturen wieder drin), würde mein Vater ihn auch gerne verkaufen.
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André
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Beitrag von André »

Hmm, am Anfang Deiner Beschreibung, wollte ich erst mal zur Klärung fragen, ob der 115 oder 120PS hat, weil mir nicht recht klar war, ob das ein Typ44 oder ein C4 ist.

Nach Deinem letzten Absatz lautet meine Frage hingegen:

Was ist es Dir wert, eine absolute Rarität zu fahren/besitzen ?

Was Du da beschreibst ist ein Audi 100 Avant Sport TDI, davon wurden höchstens wenige hundert gebaut, jetzt gibt es vieleicht noch n paar dutzend. (darüber hatten wir im Forum schon mal <a href=http://forum.group44.de/viewtopic.php?t=6861>hier</a> philosophiert)

Die Instandsetzung der Kurbelwelle ist allerdings sicher keine spassige Sache, und sollte man nicht ohne jemanden mit Erfahrung zu diesem Motor machen (gerade im Bereich Zahnriemen ist der nicht ohne Tücke).
(ne gebrauchte Kurbelwelle dürfte rar sein, ne neue vermutlich fast unbezahlbar).

... ausserdem müsste man sich ja auch noch um die Startprobleme kümmern, die nicht unbedingt direkt an der Verzahnung der KW hängen.

Ciao
André
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Michael960

Beitrag von Michael960 »

Hi André, erst mal vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Wie gesagt, den Audi hätte ich auch schon gerne erhalten, bevor ich gewußt habe, daß er ne "absolute Rarität" ist. Jetzt natürlich erst recht :D aber andererseits hab ich wegen meines Elektrotechnik-Studiums kaum Zeit (die nächsten 8 Wochen muß ich erst mal auf Prüfungen lernen und danach sind noch ca. 4 Wochen Semesterferien - ob die reicht, um den Audi fit zu machen?) und muß mir auch ernsthaft die Frage stellen, ob ich mir die Liebhaberei leisten kann (sowohl zeitlich als auch finanziell).

Was ist denn genau die Seltenheit? Die Karosserie mit den runden Kotflügeln (die man ja an sich schon relativ selten sieht im Vergleich zu den anderen Typ44 Avant mit den glatten Kotflügeln) in Kombination mit dem 120 PS TDI-Motor?

Und nach dem ich den ersten Beitrag von dem Link, den Du gepostet hast, gelesen hab (den Rest les ich später noch), fällt mir ein: Wenn man in den 2. Gang runterschaltet muß man Zwischengas geben. Das ist schon seit ca. einem Jahr so, hat uns aber nicht wirklich gestört. Kann man das so lassen, ohne daß es dem Auto schadet (zumindest bis ich fast kostenlos ein Getriebe finde, aber das kann ne ganze Weile dauern :D) oder muß auch ein anderes Getriebe rein (bzw. der Synchroring ersetzt werden)?

Was die Startprobleme angeht, hat der Meister gemeint, daß das durchaus von der Kurbelwelle kommen könne. Da sei irgendwas mit der Einspritzung phasenverschoben, was die Elektronik aber ausgleichen könne, sobald der Motor einmal läuft.

Jedenfalls werde ich die Entscheidung ob verkaufen oder erhalten erst mal bis nach den Uni-Prüfungen verschieben ...

Gruß, Michael
Michael960

Beitrag von Michael960 »

Wenn ich die Kurbelwelle austauschen will, muß das dann eine aus genau dem gleichen Motor sein oder gibt's evtl. auch andere, die passen? (Daß ich weiß, wonach ich beim Schrotti suchen muß)
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jürgen_sh44
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Beitrag von jürgen_sh44 »

also ich will das jetzt mal sooooo formulieren:
Du kannst dich für den Audi entscheiden, wirst einiges Geld ausgeben , wirst aber auch Spaß mit dem Wagen haben, wirst dich aber auch bei jeder teueren reparatur fragen ob du nicht ne falsche Entscheidung getroffen hast...

...

Du kannst den wagen verkaufen, und dir von dem Geld plus was extra nach nem neueren guggen C4 so rum 2500 euro für nen "guten" gebrauchten .. am besten offline guggen und anschauen vor dem kauf (besonders auf die kilometerdreher achten , scheckheft, rechnungen etc zeigen lassen...)..
und wenn du einigermaßen glück hasch , kommsch kostentechnisch in den folgenden jahren (kfz steuer versicherung etc) besser weg...
(muß ja auch nicht einer mit top leder+holz ausstattung sein)
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Gruß
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Gast

Beitrag von Gast »

Aaalsooo es geht mir nicht darum, irgendeinen Audi zu kaufen, sondern um genau diesen Audi 100. Wenn ich mich gegen ihn entscheide, bleibe ich bei meinem Volvo 960. Der ist auch nicht gerade schlecht ausgestattet und seit kurzem gibt's auch Euro 2 für ihn.

Angenommen, ich würde eine Kurbelwelle bekommen, wieviel Arbeitsstunden müßte ich denn konkret investieren, um die auszutauschen? Das ist nämlich im Moment das Hauptproblem bei der Entscheidung. Dann noch ein paar kleine Rostflecken, aber die sind ja schnell weggemacht. Vor zukünftigen Reparaturen hab ich nicht sooo viel Angst. Einiges ist ja am Audi bereits neu gemacht und der Volvo ist auch nicht ganz reparaturfrei.

Und die Frage ob ich mich nicht falsch entschieden habe, kann ich mir hinterher eigentlich immer stellen. Das hab ich beim Volvo auch schon getan nach ein paar größeren Reparaturen :o
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jürgen_sh44
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Beitrag von jürgen_sh44 »

ja gut , wenn dus als "MEIN AUDI" auto nimmsch gehts natürlich klar .. :D
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StefanS
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Zahnrad gibts einzeln....

Beitrag von StefanS »

Das Antriebsrad für den Zahnriemen gibts einzeln:
(5) 069 105 263 ZAHNRIEMENSCHEIBE 1 3D,NC,1T etwa 24€

Bevor man das Rad ersetzt sollte die Kurbelwellenauflagefläche mittels Spezialwerkzeug wieder geplant werden....

WIeso da jemand die Kurbelwelle ersetzten will ist mir ein Rätsel und zeugt nicht gerade von Fachkompetenz.....

Fahren würde ich mit dem Audi so aber nicht mehr.
Bevor Du mit investitionen beginnst solltest Du die Verschleißseite prüfen;
Wie sieht es mit Stoßdämpfern, Kupplung, Getriebe, Lenkung, Querlenkern und Bremsen aus?

Gruß StefanS
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André
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Re: Zahnrad gibts einzeln....

Beitrag von André »

StefanS hat geschrieben:Das Antriebsrad für den Zahnriemen gibts einzeln:
(5) 069 105 263 ZAHNRIEMENSCHEIBE 1 3D,NC,1T etwa 24€
Bevor man das Rad ersetzt sollte die Kurbelwellenauflagefläche mittels Spezialwerkzeug wieder geplant werden....
WIeso da jemand die Kurbelwelle ersetzten will ist mir ein Rätsel und zeugt nicht gerade von Fachkompetenz.....
Also so wie ich den Michael da verstanden habe, wurde eben dieses Zahnrad ja schon getauscht. Allerdings ist offenbar eben die Anlagefläche/Verzahnung der KW mit diesem Rad nicht mehr i.o. ... daher eben der KW-Tausch.

.... ich hoffe, ich mache mir da jetzt das richtige Bild von, bin nicht sicher, ob ich das in natura überhaupt schon mal gesehen habe...

(ist das eigentlich die Stelle, wo man mit so nem riesiegen Drehmoment bei muss, und ausserdem speziell beim 1T noch auf diesen kleinen Keil in irgendner Nut achten muss, an der die gesamte Stabilität hängt, damit einem nicht der ZR futsch geht ?)

Ciao
André
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Michael960

Beitrag von Michael960 »

Daß ich in dem Zustand mit dem Audi nicht fahre, ist klar.

Stoßdämpfer scheinen für mich in Ordnung. Woran kann ich denn feststellen, wie lang die etwa noch halten werden? Kupplung greift auch noch relativ früh, obwohl's die erste ist (sogar früher als die aus dem A6, der erst 180.000 km hat). Getriebe ... da muß man halt Zwischengas geben, wenn man in den zweiten Gang runterschalten will. Solang das aber nicht irgendwelchen Teilen schadet, stört das mich nicht weiter. (Ich hoffe ja, wir haben mit dem Zwischengas nicht die Kurbelwelle kaputt gemacht :-)) An der Lenkung wurde vor kurzem erst einiges gemacht. Und an den Bremsen wurde, wenn ich mich recht erinnere auch vor nicht all zu langer Zeit was gemacht. Aber Bremsen sind ja eh Verschleißteile.

@André: Das hast Du richtig verstanden :-) das Zahnrad wurde schon getauscht und die Verzahnung der Kurbelwelle ist nach Aussagen des Meisters nicht mehr in Ordnung (höflich ausgedrückt :D). Ich selbst hab da noch nie reingeguckt. Vom alten Zahnrad kann ich ein Foto machen, falls es interessiert.

Ist das eigentlich bei 550.000 km im Rahmen oder deutet das darauf hin, daß mal jemand beim Zahnriementausch oder so gemurxt hat?

Ich hatte auch schon die Idee, evtl. selber an der Kurbelwelle rumzumurxen so nach dem Motto "ich bohr zwei Löcher durch das Zahnrad in die Kurbelwelle, schneide ein Gewinde rein, tu Schrauben rein und scheiß dann auf die Verzahnung" aber mein Vater hat mir das sofort wieder ausgeredet, weil ich, sofern ich es überhaupt schaffen würde, da zu bohren, dann die Härtung der Kurbelwelle zerstören würde. Er hat gemeint, man könne bestenfalls durch punktweises schweißen versuchen, die Schäden auszugleichen. Dann würde man zwar die Härtung nicht zerstören, aber das geschweißte ist dann immernoch nicht gehärtet und damit immer noch nicht sicher, daß das die Belastungen des täglichen Betriebs aushält. Was haltet Ihr von der Idee mit dem punktuellen Schweißen?

Hat jemand nen konkreten Tipp, wo ich ne Kurbelwelle (oder nen Motor) herbekommen könnte bzw. ob noch welche von anderen Motoren passen? Woran erkenne ich die richtige Kurbelwelle. Mit wieviel EUR muß ich rechnen?

Wo finde ich ne zumindest grobe Beschreibung, wie ich an die Kurbelwelle rankomme? Falls ich keine finde, hab ich trotzdem ne Chance? (Z.B. mit der DigiCam beim Auseinanderbau fotografieren, um beim Zusammenbau nachher zu wissen, wie's geht)

Reicht "normales" Werkzeug oder brauche ich Audi-Spezialwerkzeug?

Und für den "schlimmsten Fall", daß ich keine Kurbelwelle finde, haltet Ihr es für realistisch, für den Audi noch 1000 EUR zu bekommen?

Gruß, Michael
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Daemonarch
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Beitrag von Daemonarch »

Also das die Startprobleme von einer defekten Kurbelwelle herrühren sollen, halte ich für hanebüchenen quatsch!
Mit einer defekten Kurbelwelle läuft der Motor entweder wie eine volle Windel, oder er wird durch das unrunde Laufen überall undicht..

Die Startprobleme können viel eher von defekten/alten Vorglühkerzen und/oder Einspritzdüsen herrühren.

Der Meister wollte dich sicher schlicht betrügen und dir eine teure und unnötige Motorrevision aufschwatzen..

Hier im Forum gibt es einige Leute, die sich mit dem TDI auskennen.. Frag die mal danach, ich würde das Auto behalten!
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Michael960

Beitrag von Michael960 »

Die Glühkerzen hat der Meister kontrolliert. Die sind bestens. Bleiben also noch die Einspritzdüsen. Kommt man da einfach ran? Wo sind die und wie sehn die aus? Woran erkennt man einen defekt? Was würde das kosten?

Der Motor lief übrigens immer bestens und die Beschleunigung war mit meinem Volvo, der 204 PS hat (allerdings Benziner), vergleichbar. Aber es ist ja auch nicht die Kurbelwelle an sich kaputt, sondern "nur" die Verzahnung.

Daß der Meister betrügen wollte, glaub ich nicht. Er hat meinem Vater schon lang bei jeder Reparatur geraten, in den Audi nichts mehr zu investieren, sondern ihn endlich loszuwerden. Das hat mich immer gewundert, zumal er an dem Audi in letzter Zeit gar nicht mal sooo schlecht verdient hat ...

Ich will den Audi auch am liebsten behalten, aber irgendwie muß ich auch vernünftig denken. Wenn ich über längere Zeit keine Kurbelwelle finde, wird er bestimmt nicht besser vom Rumstehen ...
autewo

Beitrag von autewo »

Also...

- Die Kurbelwelle von nem AAT aus nem C4 z.B. ist identisch - generell wirds aber schwer sein da unter 500,-€ dran zu kommen da der 2.5er TDI Krempel sehr gesucht wird, meist komplett mit Block für 2.5er Umbauten der 20V Turbos.
Und selbst wenn der momentane Hype (habe 3 Anfragen hier die ich derzeit nicht bedienen kann...) nachlässt ist die Frage nach Blöcken/Köpfen/Komplettmotoren wie vorher bereits beschrieben immens - allein wegen Zahnriemenrissen etc.!

- Bei Dir wird wohl das passiert sein was mir ebenfalls bei einem meiner TDI´s als auch bei nem 20V Turbo schon passiert ist:
Das Zahnriemenrad hat ne Nase die in die Kerbe der Kurbelwelle fasst. Diese Nase reisst - wenn das Rad zu lange beansprucht wird - gerne ab oder bricht teilweise.
Das hat zur Folge dass das Rad auf der Kurbelwelle "arbeitet", sprich die Kerbe verändert.
Hat man Glück so ist die Veränderung noch nicht allzu groß so kann man mittels Flüssigmetall den Schwund auffüllen, macht ein neues Rad drauf, knallt die Schraube an und lässt das Ganze 1-2 Tage stehen.
Dann hofft man das es hält (hat bei mir noch ohne Kurbelwellentausch bis zum Schlachten mehrere 10000km gehalten!).
Wenn es jedoch arg kommt reisst auch das wieder komplett auf und schert ab sodass die Steuerzeiten (da kommen wir gleich zu) sich arg verstellen und die Ventile evtl. aufsitzen - so erlebt bei nem AAN 20V T. wo das Rad nicht gewechselt wurde.

- daher generell der Tip bei jedem Zahnriemenwechsel beim TDI als auch 20V T. dieses kleine Rad mitzuwechseln, kostet nichts und das Problem ist alt bekannt und kommt häufig vor

- Schlechtes Anspringen kann sehr wohl von veränderten Steuerzeiten stammen falls das Rad dort unten großes Spiel hat

- mein Tip: Rupf den Motor mal in Ruhe raus, beobachte über ebay mal wann sowas sozusagen "vorbeigeflogen" kommt und wenn es dann auch noch zur Abwechslung mal brauchbar ist "zuschnappen".
Dann kannste in Ruhe mal die Hütte überholen, sprich Lager/Dichtungen neu und gut ists.
Aber wenn man keine Ahnung von der Materie hat sollte man das auch nicht gerade als Gesellenstück beginnen sondern das vielleicht mit nem guten Kollegen der Mechaniker ist zusammen machen!
Aber egal ob Überholung oder "nur" Wellentausch, ohne 8-10 Stunden Arbeit minimum wirst Du da wohl nicht drumherum kommen!
Michael960

Beitrag von Michael960 »

Woran erkenn ich den AAT (bzw. Autos, wo der drin ist)? PS-Zahl?

500 EUR "nur" für die Kurbelwelle ist mir definitiv zuviel, zumal bestimmt noch andere kleinere Reparaturen kommen. Wenn Du mir schon fast garantieren kannst, daß darunter nix läuft, dann tendier ich schon eher zum Verkaufen ...

Welche Dichtungen und Lager müßten ersetzt werden? Kosten?

Leider kenn ich keine Automechaniker (außer die in der Werkstatt, bloß die wollen viel Geld). Aber wenn ich an Werkzeug alles da hab (dazu sollte ich halt vorher wissen, was man braucht), dann trau ich mir durchaus zu, den Motor wieder so zusammenzubauen, wie ich ihn auseinandergebaut hab. Außerdem kann ich ja auf Hilfe aus dem Forum hoffen, wenn Fragen auftreten :-)

Nur 8 bis 10 Stunden Arbeit? Das ganze vielleicht noch verdoppeln, weil's mein erster Motor ist, an dem ich rumwerkel. Damit hätt ich kein Problem. Ich hätt auch gern eine ganze von den vier Wochen Semesterferien, die mir nach den Prüfungen noch bleiben, in den Audi investiert, wenn er danach wieder für seine zweite Lebenshälfte fit ist. Dann scheint also die Zeit nicht das Problem zu sein. Bleibt nur noch das Geld ...

Mein Vater hat mir übrigens vorhin gesagt, daß er kurz vor dem Tausch der Zylinderkopfdichtung
LecWec ins Öl geschüttet hat und sich seit dem Tag das Anspringverhalten deutlich verschlechtert hat. Zufall oder liegt's am LecWec?
autewo

Beitrag von autewo »

AAT ist der Motorkennbuchstabe für die Audi 100 C4 2.5 TDI 115 PS 92-94.
Lagern musst Du in jedem Fall Pleuel- & Kurbelwellenlager, sprich im Zubehör ca. 100,-€.
Ebenfalls Wellendichtringe vorne und hinten (60,-€).
Machen bei der Laufleistung kannste aber direkt noch die Kopfdichtung, evtl. Ventilsitz kontrollieren bzw. neu einschleifen, Schaftdichtungen neu (30,-€) usw.
Die 500,-€ kann ich Dir fast garantieren, es sei denn eben Du machst nen Schnäppchen bei ebay wo es aber auch nicht immer heisst dass der Kram wirklich in Ordnung ist!
Aber wie gesagt, ohne jemals nen Motor zerlegt zu haben würde ich Dir nicht zu den Arbeiten raten!
Michael960

Beitrag von Michael960 »

Wäre das grundsätzlich brauchbar (abgesehen vom Preis)?
http://cgi.ebay.de/Audi-100-Motorblock- ... dZViewItem

PS-Zahl stimmt. Der schreibt aber Baureihe 97-00.

Und in welchen Autos (Baujahre) finde ich den 1T?

Zylinderkopfdichtung ist bereits erneuert (aus gegebenem Anlaß).
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Beitrag von Fabian »

Michael960 hat geschrieben:Was ist denn genau die Seltenheit? Die Karosserie mit den runden Kotflügeln (die man ja an sich schon relativ selten sieht im Vergleich zu den anderen Typ44 Avant mit den glatten Kotflügeln) in Kombination mit dem 120 PS TDI-Motor?

Hallo Michael,

genau so ist es.
Der Avant mit 1T-Motor wurde ca. 600 mal gebaut.Davon waren die meisten "normale" 44er mit den glatten Radläufen.
Der TDI-Sport-Avant,so wie du ihn hast ist nur ca. 80-100 mal gebaut worden.Davon fahren in Deutschland heute noch schätzungsweise 20St. rum.... :shock:


Gruß
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Beitrag von Markus Schwermann T44TDI »

Hallo Michael,

habe mir gerade mal alle Beiträge durchgelesen. Ich stand vor etwas über einem Jahr vor der gleichen Entscheidung wie du. Meine Kurbelwelle war vorne von dem herumwanderndem Zahnrad so gerissen dass dort das Öl nur so rauslief. Da mein Motor aber super lief und noch nicht wirklich eingefahren war ( 180 000km) habe ich mich dazu entschieden die Kurbelwelle zu tauschen. Da ich auch wie du Student bin sollte es natürlich nicht allzu teuer werden. Das ich vorm Studium KfZ-Mechaniker gelernt habe kam mir sehr gelegen,da war das mit dem aus und einbau kein Problem. Das Problem ne günstige gebrauchte Welle zu bekommen hatte sich glücklicherweise auch ganz schnell erledigt. Wende ich mal an Thomas Wüst hier im Forum der kann dir vielleicht mit ner Welle oder nem Motor helfen, hat mir auf alle fälle zu nem fairen Preis ne Welle geschickt. Habe den Motor zu Hause in der Garage ohne Hebebühne ausgebaut, mit nem Frontlader rausgehoben und dann die Welle ausgebaut. Neue Lager rein, neue Dichtungen, neues Zahnrad, und was mich sehr viel Überwindung gekostet hat, einen neuen Schwingugsdämpfer, das ich das Teil was aussieht wie die Riemenscheibe, kostete alleine schon 250 Euro, aber wenn man es macht dann vernünftig. Der Wagen hat ca ne Woche gestanden bis ich alle Teile incl. Kurbelwelle hatte und wieder alles zusammen war. Falls du dich entschließen solltest das wirklich zu tun oder sonst noch genaueres wissen willst meld dich einfach per Mail
Gruß Markus
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Daemonarch
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Beitrag von Daemonarch »

Wenn man allerdings absoluter Nichtschrauber ist, oder die Schraubererfahrung den Ölwechsel nicht übersteigen sollte man die Finger davon lassen!
Immerhin müssen hierzu Getriebe raus, im Zweifel die Kupplung gewechselt werden, Lager richtig eingebaut werden, Steuerzeiten richtig eingestellt werden (beim Diesel allein schon was für Leute die was davon verstehen..)..

Was ich noch sagen würde, eines wäre vielleicht noch einen Versuch wert..

Wenn die Kurbelwelle eh vor der Entscheidung des Wechsels steht, könnte man versuchen das Zahnrad richtig zu positionieren und dann per Schutzgasschweißgerät festzuschweißen..
Ich kenne mich mit TDI's wenig aus, und weiß nicht aus was das Zahnrad ist, aber das wäre noch ne Möglichkeit, oder?
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Beitrag von Michael960 »

Ich will ja nicht sagen, daß ich absoluter Nichtschrauber bin. Nen Motor hätt ich auch gern mal zerlegt, schon seit ich in der 11. Klasse bin. Bloß hatte ich bisher immer nur ein Auto und das hab ich zum Fahren gebraucht und nicht mehrere Tage auseinandergeschraubt rumstehen lassen können. Deshalb hab ich mich am Auto nie an die größeren Dinge rangetraut. Hier hab ich die Gelegenheit, das in aller Ruhe zu tun, weil ich auf den Audi nicht angewiesen bin. Natürlich hab ich mit Motoren noch keine Erfahrung, aber irgendwann ist immer das erste mal.

Wenn mir jemand sagen könnte, worauf ich speziell beim TDI achten muß, wäre das natürlich nicht schlecht :-) Sooo lang kann die Liste ja nicht sein, und ich kann mir auch nicht vorstellen daß das ein unlösbares Problem wird ...

Daß die Kupplung jetzt schon getauscht werden muß, glaub ich nicht. Rein Gefühlsmäßig traue ich der noch 200.000 km zu. Aber wenn das Getriebe schon raus muß, dann überleg ich mir, evtl. den Synchroring vom zweiten Gang zu tauschen. Mein Vater hat gesagt, ein Getriebe sei so kompliziert aufgebaut, daß sich das niemals lohnen würde, aber im Volvo-Forum hab ich mal gelesen, daß das mal jemand gemacht hat. Was meint Ihr dazu?

Das mit dem schweißen hört sich gut an. schutzgasgerät hat mein vater, bloß ist er damit nie zurechtgekommen und deswegen beim normalen schweißen geblieben. und ich kenn mich damit natürlich auch nicht aus. aber das ist bestimmt lernbar. natürlich wird der erste versuch nicht an der kurbelwelle gemacht, sondern an irgendwelchen metall-abfällen :D aber hebt das geschweiße denn auch einige 100.000 km?

Gruß, Michael
Michael960

Beitrag von Michael960 »

Wenn man schon Schutzgas schweißt, warum eigentlich gleich das Zahnrad an die Kurbelwelle, so daß man's nicht mehr runter kriegt? Vielleicht reicht's ja auch, einfach die Nut in der Kurbelwelle mit dem Schweißgerät auszubessern und dann mit der Feile nachzuarbeiten, so daß das Zahnrad wieder richtig sitzt.

Dann eben bei jedem Zahnriemenwechsel die Kurbelwelle kontrollieren und ggf. nachschweißen.

Meint Ihr, das hält eine Zahnriemenperiode lang?

Und kann ich eigentlich davon ausgehen, daß der Audi mich durch schlechtes Anspringen warnt, bevor's zu spät ist, falls mein Geschweiße doch nicht so lang wie geplant halten sollte?

Gruß, Michael
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Beitrag von Daemonarch »

Ich kann nur nochmal wiederholen : Mit deinem Schrauberischen Wissensstand solltest du dir mindestens jemanden dazuholen, der wirklich Ahnung von der Materie hat!
Auch beim Schutzgasschweißen kann man nicht einfach nach der Methode "Ach, hab ich zwar noch nie gemacht, aber dann übe ich ne halbe Stunde an ein paar Schrottblechen, und dann schweiße ich eben eine Kurbelwelle" vorgehen!..

Bin aber immer noch der Meinung, daß man nicht viel kaputtmachen kann, wenn man die Schweißmethode versucht..
Ich habe KFZ-Mechaniker gelernt, und schweiße seit fast 20 Jahren recht professionell Schutzgas, aber an eine Motorkomplettzerlegung würde ich mich nur mit schlechtem Gewissen ranwagen..
Das ist nämlich kein "100 Teile" Puzzle aus dem Spielwarenladen..
Da müssen Anzugsdrehmomente beachtet werden, und zwar nicht zu knapp, zudem muß alles 100% richtig zusammengebaut werden, sonst hast du nicht lange Freude an dem Motor..

Ich an deiner Stelle würde warten bis sich hier die TDI-Cracks zu Worte melden, vielleicht wohnt einer in deiner Nähe und kann dir unter die Arme greifen!

Best wishes!
Leidlich geduldeter Fremdmarken-Kutscher

Profi-Münsterlandstammtischler, E85-Tester und Labertasche par excellence...
ray

anzugsmomente

Beitrag von ray »

moin,

theoretisch und auch praktisch ist zu sagen, daß die Verbindung NIEMALS NICHT über den Formschluß-d.h. die kleine paßfederähnliche gurke gewährleistet werden darf, sondern diese nur zum festlegen der position bei der montage verwendet werden darf. Der kraftschluß darf einzig und allein aus der reibung zwischen Schwingungsdämpfer, Zahnriemenrad und Anlage Kurbelwelle enstehen. deshalb sind diese irrsinnigen Momente bei den fünfendern vorgegeben. Wenn also die Nut noch zum ausrichten reicht und die Anlageflächen des Zapfens noch ok sind, dann sollte auch eine Reparatur ok sein. Kleben und schweißen an jener stelle ist nur eine Notlösung, die aber niemals die eigentliche kraftschlüssige Verbindung ersetzen kann oder besser sollte (grau ist alle theorie...) ;) .

wenn also die Flächen noch ok sind, die Nut irgendwie noch zum eindeutigen positionieren bei der montage taugt, dann würde ich den Kram nach allen regeln der Kunst wieder penibel zusammensetzen und das beste hoffen.

ignorieren und das recht deutliche Siganl der beim starten falschen Steuerzeiten der ESP (schlechter Start bei diesen temperaturen..) ist da leider in Kauf genommene Zerstörung :?

gruß

raymond
Michael960

Beitrag von Michael960 »

Ich hab mit dem Audi grad die Letzte Fahrt zur Tankstelle gemacht, bevor er für die nächste Zeit abgemeldet wird ...

Dabei hab ich festgestellt: Wenn der Motor warm ist, springt er deutlich besser an. Kann das schlechte Anspringen trotzdem von diesem falsch positionierten Rad kommen oder deutet das evtl. auf einen Riß im Motorblock hin? Weil das Rad sollte sich ja eigentlich nicht besser ausrichten, wenn der Motor warm wird, folglich sollte er dann auch nicht besser anspringen, oder? Während ich mir durchaus vorstellen könnte, daß ein Riß im Motorblock von der Wärmedehnung "kleiner" wird.

Außerdem hab ich festgestellt, daß der Audi immernoch Öl sabbert, wenn der Motor läuft (nicht wenn er aus ist). Die Zylinderkopfdichtung zu wechseln war also anscheinend ne Fehlinvestition. Leider kann ich nicht genau lokalisieren, wo's rauskommt. Die Quelle scheint irgendwo unter der Servo-Pumpe zu sein (so weit oben, daß man nicht von unten hinsieht und soweit unten, daß man nicht von oben hinsieht). Gibt's da irgendwelche bekannten Ölsabberstellen?

Wenn der Kraftschluß nicht über diese Nut kommt, sollte zumindest das Problem mit den Steuerzeiten in den Griff zu bekommen sein. Die Frage ist nur ob sich das noch lohnt. Dazu sollte man erst mal wissen, wo der Ölverlust herkommt und ob der Motorblock gerissen ist.

Gruß, Michael
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jürgen_sh44
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Beitrag von jürgen_sh44 »

jap , an der servopumpe gibts ölsabberer , und zwar die servopumpe.. wenn da dreck mit rankommt sieht die flüssigkeit auch aus wie öl ...
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Gruß
~Jürgen

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Michael960

Beitrag von Michael960 »

Ich hab Servo-Öl mit den Fingern zerrieben und dann Motoröl. Dann hab ich noch das Gesabber mit den Fingern zerrieben. Das fühlt sich definitiv wie Motoröl an. Außerdem wurde die Servo-Pumpe erst kürzlich gewechselt. Die kann nicht schon wieder sabbern.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Abgesehen davon würde der Servoölstand auch kontinuierlich absinken, wenn es Servoöl wäre.

Ansonsten würde ich den Wagen behalten. Du kannst ihn ja in Ruhe instand setzen und derweil mit dem Volvo fahren. Wenn Du fertig bist und er gut läuft, kannst den Volvo ja abgeben.

Habt Ihr kein Studentenheim, wo der Audi für kleines Geld in der Garage stehen kann? :wink:

Ansonsten würde ich mich an die Motorüberholung schon herantrauen, und zwar mit Verstand und Überlegung. Vor jedem Schritt wo Du nicht sicher bist, hier fragen. Hast ja keine Eile dabei. Wenn Du abends vor zwei Schrauben stehst, bei denen Du nicht weißt was Du machen sollst, machst Du halt erstmal Pause. Wo kommst Du her? Vielleicht hilft Dir hier jemand.

Ansonsten bin ich der Meinung, daß man alles lernen kann. Schau mal mein Motto unten im Beitrag an :)

Was Du vorhast ist sicher nicht das Einfachste, was man machen kann. Aber ein Hexenwerk isses deswegen nicht gleich :)

Nur Mut - mit Verstand, Ruhe und Geduld wirds schon gehen :)

Grüße
Thomas
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Beitrag von matze »

die kleien passfeder dienst nur zur fixierung beim zusammenbauen und hat keinen einfluss auf die stabilität es sollen blos die passflächen (konus) fettfrei sein und nicht vermurxt. dann ne neue schraube und zahnrad wenn es audi fordert noch loctite drauf und zusammenbauen. wenn es dan nnicht hält ist die planfläche schrott gewesen

mfg matze
Michael960

Beitrag von Michael960 »

Sowas wollte ich hören :-D

Ich konnte mir nie wirklich vorstellen, daß das unmöglich ist. Anzugsmomente usw. sind bestimmt im Forum zu Erfahren und wenn Unklarheiten auftreten erlaube ich mir einfach, zu fragen :-)

Wenn geschraubt wird, dann in der Garage von meinen Eltern. Da ist ne Grube und relativ viel Werkzeug (natürlich kein Audi-Spezialwerkzeug). Natürlich sollte ich die möglichst nicht beliebig lang belegen, aber ein paar Wochen geht schon.

Was in der Garage noch fehlt ist so ein Werkstattkran zum den Motor rausheben. Kostet bei Westfalia 500 EUR. Das ist noch ein kleines finanzielles Problem. Deshalb hab ich daran gedacht, mir sowas selbst zu bauen. Hat vielleicht von euch schon jemand konkrete Erfahrung mit "Wie hebe ich einen Motor raus, ohne viel Geld auszugeben?"

Ist die Tatsache, daß der Motor, wenn er warm ist, deutlich besser anspringt, denn ein eindeutiges Zeichen für einen gerissenen Motorblock? Wenn ja, dann laß ich nämlich die Finger von der ganzen Sache weg und verkauf den Audi möglichst gewinnbringend. Ansonsten denk ich, daß ich da in ca. 7 Wochen rangehe ...

Ich bin komme übrigens aus dem Landkreis Sigmaringen (ca. 80km südlich von Stuttgart) - falls tatsächlich jemand helfen will ...

Gruß, Michael
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

500,- Euro für einen Werkstattkran von Westfalia ist kein wirklich günstiges Angebot.

Schau mal bei www.tbs-aachen.de, das geht viel günstiger.
Evtl. reicht auch ein einfacher Flaschenzug an der Decke, setzt allerdings einen wirklich vernünftigen Schwerlastanker voraus und wird trotzdem nur Gefummel - der Kran ist da die günstigere Lösung. Oder mal im Auktionshaus schauen. Kann man ja nach Benutzung auch guten Gewissens als "fast neu" wieder loswerden.

Selbstbau lohnt eigentlich nicht wirklich, es sei denn, man hat Spaß dran oder will eine bestimmte Ausführung haben. Hatte auch mal überlegt, mir sowas selbst zu bauen. Aber:
Die ganzen Metallstangen die Du brauchst kommen locker schonmal auf 100 Euro. Dann einen Hydraulikzylinder, z.B. LKW-Wagenheber - werden auch nochmal 50-60-70 Euro. Schrauben, Räder, Kleinteile. Jetzt hast Du noch kein Teil zugeschnitten, keine Trennscheibe verbraucht, kein Schweißgerät benutzt, keine Minute Arbeit investiert, geschweige denn lackiert/wenigstens Korrosionsschutz aufgetragen, aber den Preis von TBS schon überboten :roll:

Spezialwerkzeuge? Das Wichtigste was mir erstmal einfällt ist ein Kurbelwellen-Gegenhalter. Das Schweißgerät ist schonmal ein guter Schritt in die Richtung zum Selbstbau :wink:

An den gerissenen Motorblock glaube ich erstmal nicht, nicht jedes Auto das schlecht anspringt hat gleich einen Riß im Block. Würde sogar behaupten, die meisten bei denen das so ist haben keinen :)

Versuch doch mal die "Ölquelle" zu lokalisieren.

Dann kann man mal weitersehen :)

Grüße
Thomas
Zuletzt geändert von Thomas am 10.08.2005, 00:30, insgesamt 1-mal geändert.
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