KE-III-Jetronic

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kardan87

KE-III-Jetronic

Beitrag von kardan87 »

Hallo!

Kann mir jmd erklären, was man genau mit der CO-Schraube einstellen kann? Die Schraube zwischen Mengenteiler und Ansaugstutzen bestimmt ja den Anschlag der Stauklappe und beeinflusst somit ja den Steuerkolben. Ist hiermit der Leerlauf bzw. das Laufverhalten des Motors einstellen? Stichwort Fett vs. Mager.

Welchen Einfluß hat eigentlich der Drucksteller, der ja auch eine Einstellschraube hat?

Ich frage, weil ich Probleme mit dem Leerlauf habe (NF halt) und viel zu viel Sprit brauche.

Danke für eure Antworten
Mario
Kurt Marqnat

Re: KE-III-Jetronic

Beitrag von Kurt Marqnat »

kardan87 hat geschrieben:Hallo!

Kann mir jmd erklären, was man genau mit der CO-Schraube einstellen kann? Die Schraube zwischen Mengenteiler und Ansaugstutzen bestimmt ja den Anschlag der Stauklappe und beeinflusst somit ja den Steuerkolben. Ist hiermit der Leerlauf bzw. das Laufverhalten des Motors einstellen? Stichwort Fett vs. Mager.

Welchen Einfluß hat eigentlich der Drucksteller, der ja auch eine Einstellschraube hat?

Ich frage, weil ich Probleme mit dem Leerlauf habe (NF halt) und viel zu viel Sprit brauche.

Danke für eure Antworten
Mario
Der NF hat eigentlich keine Leerlaufprobleme wenn man ihn etwas Pflegt.
Wie äußern diese sich denn genau ?
Hier kann es verschiedene Gründe für geben,Falschluft,oder Zündelektrik,oder Defekte an diversen Bauteilen wie Leerlaufschalter oder Leerlaufregelventil etc.
Und was hast du bisher diesbezüglich am Motor gemacht ?

mfg
Kurt
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo!

Keine Leerlaufprobleme? :? Schön wär's.

Es ist auch nicht so drastisch, die DZ schwankt so zwischen 800 und 1000. Aber der Motor läuft halt unruhig und schüttelt ein wenig. Im kalten Zustand hat er konstant 1000, aber sobald er warm wird, fängt's zum sägen an (Thermoschalter?)

Falschluft hab ich ihm abgewöhnt, außer vll Krümmer. Das LLRV hab ich gewechselt, das funzt. Leerlaufschalter ist i.O. Zündung sieht OK aus, owohl sie noch nicht durchgemessen wurde. Thermoschalter, Lamdba könnten Fehlerquellen sein, wie auch der LMM. Letzterer reagiert auf die "Dreier-Imbus" Behandlung, d.h. dreht man an günstig der Co-Schraube, so hält sich das Sägen ein paar Tage in Grenzen, bevor es wieder anfängt.

Meine Kandidaten sind Lamdba und Thermoschalter.

Mario
Kurt Marqnat

Beitrag von Kurt Marqnat »

Also wenn er sägt,ist das für mich immer noch der Beweis das er irgentwo Falschluft bekommt.
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André
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Re: KE-III-Jetronic

Beitrag von André »

kardan87 hat geschrieben:Kann mir jmd erklären, was man genau mit der CO-Schraube einstellen kann? Die Schraube zwischen Mengenteiler und Ansaugstutzen bestimmt ja den Anschlag der Stauklappe und beeinflusst somit ja den Steuerkolben. Ist hiermit der Leerlauf bzw. das Laufverhalten des Motors einstellen? Stichwort Fett vs. Mager.

Welchen Einfluß hat eigentlich der Drucksteller, der ja auch eine Einstellschraube hat?
Moin,

Beim NF (KEIII) ist weder der CO-Gehalt noch der Leerlauf (konkret, gezielt) einstellbar. Wenn diese Werte nicht stimmen, liegt in iregendeiner Weise ein Defekt/Fehler vor.

Die Wirkung der "CO"-Schraube hast Du ja schon in etwa beschrieben. Man stellt damit das Verhältnis von Auslenkung der Stauscheibe (=Luftmenge) zu Auslenkung des MT-Steuerkolbens (=Spritmenge) ein, im Prinzip also das Gemisch (fett, mager).
ABER: Immer dann, wenn und falls und solange die Lambdasonde aktiv ist, wird das Gemisch durch diese natürlich wieder auf Lambda=1 zurückgeregelt.
D.h. ein verändertes Gemisch durch die "CO"-Schraube wirkt sich also nur auf den Kaltstart und Volllast aus (da ist die Sonde ja jeweils nicht aktiv).

(ob und wie stark, da gibt es unterschiedliche Meinungen, es wird auch z.T. die Meinung vertreten, dass sich Laufruhe und Leerlauf durch diese Schraube beeinflussen lassen)


Der Drucksteller ist der Aktor, über den die Lambda-Sonde das Gemisch auf Lambda=1 einregelt.
Ausserdem wird auch die Kaltlaufanreicherung und die Beschleunigungsanreicherung sowie die Schubabschaltung darüber gemacht.
Wenn man die "CO"-Schraube soweit verdreht, dass der Standard-Regelbereich von -10...+10mA (beim NF) nicht ausreicht, kann man den CO-Wert auch direkt beeinflussen, dann ist das Gemisch und das Gesamtsystem schon massiv verstellt und die Lambdaregelung ausser Kraft.
Um das als Quelle grundlegend auszuschliessen, sollte man den Strom des Druckstellers mal messen (Amperemeter mit 200mA Messbereich in eine der Leitung zum Drucksteller einschleifen (Stecker ab, eine Leitung durch das Amperemeter brücken, die zweite Leitung direkt verbinden; Vorzeichen: bei Schubabschaltung stellen sich ca. -60mA ein), der DS-Strom muss schwanken).

An der Einstellschraube des Druckstellers (eh nur nach Ausbau zugänglich) sollte man nicht rumschrauben. Man verändert damit die Vorspannung der Prallplatte und sollte dann ganz genau wissen was man da tut und warum.

LL-Sägen ist auch m.M.n. meistens ein Zeichen für Falschluft.
Nicht ganz so offensichtlich Stellen wären dabei z.B. der Ölpeilstab, der Öleinfülldeckel, die Kurbelgehäuseentlüftung, die Luftumspülung der ESD, die ESD-Dichtungen selber.
(Sägen ist recht regelmäßig, oder meinst Du dass sich der Leerlauf unsystematisch mal so und mal anders einstellt, bzw. gelegentlich mal auf nen anderen wert geht)

Bei hohem Verbrauch kann die Lambdasonde der richtige Ansatz sein.
Was ist für Dich "viel zu viel" (Verbrauch, Bedingungen, Änderung zu früher) ?
Die grobe Funktion kann man mit nem Voltmeter leicht messen, Plus an die Sondenleitung anklemmen (am besten am Stecker bei der Spritzwand mit anklemmen), Minus an ein Massekabel.
Ggf. auch die Sondenheizung durchmessen.


Was meinst Du mit Thermoschalter ?

Den zweipoligen Temperaturgeber oben auf dem Kühlschlauchflansch kann man leicht mit nem Ohmmeter durchmessen, jeweils ein Pol gegen Masse (sind zwei identische Fühler in dem Geber), natürlich abhängig von der Temperatur, d.h. bei min 2 Temperaturen messen (z.B. 20 und 90°C).

Ciao
André
VW LT 28 WoMo 2,4R6D, ´82, 350tkm, verkauft; VW Passat Variant 32B sandmetallic 1,3, ´83, verkauft; Audi 100 Avant NFL 2,3E, blau, verkauft ins Forum, Audi 100 Avant Sport 2,3E, panthero, 250tkm, verkauft ins Forum; VW Passat Variant Ideal Standard, ´92, indianrot, 178tkm, abgegeben; Opel Omega Caravan 2,5V6, ´97, irgendwie grünblau, 188tkm, entsorgt; Suzuki Baleno Hatchback, 1,3, ´96, racingschwarz, 170tkm, entsorgt; Suzuki Baleno Hatchback, 1,3, ´00, fröhlichblau, 180tkm, entsorgt; VW Golf 3 Avenue 1,8, ´95, indian?rot, 230tkm, auseinandergefallen; Renault Mégane II Luxe dynamique 1,6, ´03, angora-beige, 178tkm, in Zahlung
Nissan Pul sar Tekna 1,5dci, azureblau

Im übrigen bin ich der Meinung, daß Schnellfahrer nicht auch noch drängeln sollten und alle das Rechtsfahrgebot zu beachten haben
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mAARk
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Beitrag von mAARk »

Hallo Mario,

Die CO-Stellschraube (3 mm Lang-Imbus) gibt die Lage des Steuerkolbens im Verhältnis zur jeweiligen Position der Stauscheibe vor.

Der Drucksteller gibt einen Druckabfall zwischen Systemdruck und Unterkammer vor. Die Stellschraube im Drucksteller ist für die Grundeinstellung dieses Differenzdrucks.

Der korrekte Leerlauf ergibt sich zu gewissem Maße aus
a) korrektem Differenzdruck
b) korrekter CO-Grundeinstellung (CO-Schraube)
c) Lambdaregelung über Lambdasonde und Drucksteller
d) Leerlaufregelventil
e) Leerlaufschalter
f) Stauscheibenpotentiometer
g) luftdichtem Ansaugbereich
h) intakter Verkabelung und sauberen Steckverbindungen
i) fehlerfreier Ansteuerung durch die beiden Steuergeräte

Zu a: der Drucksteller ist aber normalerweise "for life" eingestellt. Da würde ich erstmal nicht dran schrauben. Mehr Info gibt's im Reparaturleitfaden (RLF), aber das ist m.M.n. die "letzte Hilfe". (Ich hab dran rumstellen lassen und bereue es bis heute. Ursache für den schlechten Motorlauf war Falschluft).

Zu b: auch hier ist es normalerweise nicht nötig, nachzustellen. Wenn doch, dann sollte man sich zumindest die originale Stellung der CO-Schraube merken.

Zu c: dies ist eine elektrische Feineinstellung des Differenzdrucks. Bei korrekter Grundeinstellung und intakter Lambdasonde sollte der Drucksteller 0 mA Stom aufnehmen, und zwar schwankend (-2 bis +2 mA) wegen der aktiven Lambdaregelung.

Zu d: das LLRV sollte zwischen 540 und 610 mA Strom aufnehmen. Aus der gemessenen Stromaufnahme kann man gewisse Herleitungen machen (z.B. Falschluft). Hab's grad nicht alles im Kopf, aber André sollte damit weiterhelfen können.

Zu e: der LL-Schalter muss konsequent funktionieren (nicht nur ein oder zweimal testen!) und sollte einen Widerstand von weniger als 0,5 Ohm aufweisen.

Zu f: wenn das Motorsteuergerät keine plausible Spannungswerte vom Stauscheibenpoti bekommt, geht es u.U. nicht in den Leerlauf. Auch hier kann man mit Hilfe des RLFs Messungen anstellen.

Zu g: die KE-III ist empfindlich gegen Falschluft. Was hast du denn alles geprüft? Lufthutze? Anschlüsse der Lufthutze? Schellen der Lufthutze? Alle Unterdruckschläuche (nicht zu schnell antworten...) ? Die komplette Kurbelgehäuseentlüftung? (Anmerkung: Welches Baujahr hat dein NF? Die alten NFs haben m.W. noch keine Kurbelgeh.entlüftung per Unterdruck. Die neueren sehr wohl.) Dichtringe der Einspritzventile? Ölpeilstabdichtung? Ich nehme an, du kennst den Trick, den gesamten Ansaugbereich mit Bremsenreiniger abzuspritzen?

Zu h: (siehe auch f) Kurt ist auf diesem Punkt sehr starker Vertreter der Praxis, alle Stecker im Motorraum mit Kontaktspray zu reinigen und pflegen.

Zu i: hast du schon mal den Fehlerspeicher deines NF ausgelesen?

Soweit erstmal mein geballtes Wissen zur KE-III.

Ciao,
mAARk
[EDIT: André war mal wieder schneller - als ich mein Posting fertighatte, hatte er das Meiste schon längst geschrieben... :twisted: ]
Anstatt über Politik, lass uns lieber über coole Sonnenbrillen reden. Die polarisieren auch, aber anders. 8)
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