Bremsleitung Material

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Steve44
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Bremsleitung Material

Beitrag von Steve44 »

Gruetzi,

Weiss jemand vielleicht aus welchem Material die Bremsleitungen gemacht sind? Is es Kupfer-Nickel mit einen grünen Lackierung bzw. Schutzschicht?
Mir fällt auf das die Leitungen an meine 20V sowie mein Cabriolet (mj2000) so gut erhalten sind. Bei andere Autos (alte Landrover z.B.) rotten sie komplett weg.

Braucht man „unsere“ Bremsleitungen zu schützen mit eine Art Unterboden-Schutz? Wenn sie aus Kupfer-Nickel sind, sollte das nicht nötig sein.
Zuletzt geändert von Steve44 am 03.01.2025, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Kai aus dem Keller
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Re: Bremsleitung Material

Beitrag von Kai aus dem Keller »

Moin!
Unsere Bremsleitungen sind Kunifer Leitungen, das steht zwar schon für Kupfer und Nickel, aber auch für Ferrit, also Eisen. Rost ist daher grundsätzlich möglich.
Zum Konservieren würde ich auf keinen Fall etwas wie auf Bitumen basierten Unterbodenschutz verwenden, denn wen es dann dort drunter gammelt ist davon leider erst was zu sehen wenn es schon zu spät ist. Gut für die Leitungen ist meiner Meinung nach Unterbodenschutzwachs, oder aber auch einfach Hohlraumwachs oder natürlich Mike Sanders Korrosionsschutzfett :wink:

Gruß,
Kai
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Steve44
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Re: Bremsleitung Material

Beitrag von Steve44 »

Danke Kai,

Habe Kunifer gegoogelt und lande auf https://kunifer.de/2018/04/06/kunifer/

Dort steht unter anderem „Neben der extrem hohen Korrosionsbeständigkeit bieten Kunifer eine besondere Eigenschaft, die vor allem im Reparatur- bzw. Restaurationsbereich grosse Vorteile generiert. Es lässt sich sehr leicht biegen.“

Korrosion ist, wenn man das Auto regelmässig inspektiert, kein heikles Thema me dunkt. Meine beide alte Audi‘s haben null Rost an die Leitungen selbst. Verbindungsstücke sind ab und zu etwas „braun“ aber die habe ich alle mit Owatrol Rustol Transparent behandelt. Die sollten nicht weiter „den Weg der Titanic gehen“
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Re: Bremsleitung Material

Beitrag von DerSporti »

Ab Werk sind als Hobbyschrauber schwer zu verarbeitende Stahlleitungen verbaut. Deswegen greifen viele auf Kuniferleitungen zurück. Das kann aber Probleme bei der HU geben.

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Re: Bremsleitung Material

Beitrag von Mr-LZ3U »

Moin

Mir ist auch beim Umbau des LABKR aufgefallen, das keine Stahl sondern wohl was Kupferartiges (zumindest der farbe und guten Biegsamkeit/Bördelbarkeit nach) an Bremsleitungen verbaut ist, auch vorne im Motorraum zwischen ABS und HBZ.

Daher auch meine Verwunderung warum Kunifer nicht gern gesehen ist, aber (zumindest etwas Ähnliches) Serienmäßig verbaut wurde ?

Der Artikel geht ja auch drauf ein, das diese ganz selten auch Serienmäßig verbaut wurden, das scheint ja dann offenbar beim 20V so zu sein.
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StefanS
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Re: Bremsleitung Material

Beitrag von StefanS »

Hallo,
hab es kürzlich bei einem Bekannten mitbekommen, dass die HU verweigert wurde weil Kunifer Bremsleitungen als Ersatz verwendet wurden.

Ich verwende ausschließlich ATE Bremsleitung - sowohl bei den Bremsleitungen als auch bei den Kraftstoffleitungen.
Das Argument der leichteren Biegbarkeit zählt für mich nicht, da ich das pro Fahrzeug nur alle 20-25 Jahre machen muss. Mit gutem Werkzeug ist es kein Problem auch die ATE Stahleitung so zu verlegen wie es original ab Werk war.

Warum hier unnötig Ärger heraufbeschwören.

Gruß Stefan
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Re: Bremsleitung Material

Beitrag von Steve44 »

Mr-LZ3U hat geschrieben: 03.01.2025, 20:47Der Artikel geht ja auch drauf ein, das diese ganz selten auch Serienmäßig verbaut wurden, das scheint ja dann offenbar beim 20V so zu sein.
Das Artikel sagt aber „Einige Hersteller sind aber in den 70er Jahren wieder von Stahlleitungen abgerückt und haben dann Rohrleitungen aus Kupfer-Nickel eingesetzt. Unter diesen waren bzw. sind Rolls Royce, Aston Martin, Porsche Saab und Volvo und wohl auch neuerdings Audi.“

Mein beide Cabriolet haben diese Kunifer Leitungen auch ab Werk.
Zuletzt geändert von Steve44 am 07.01.2025, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bremsleitung Material

Beitrag von DerSporti »

Das Thema hat sich entspannt, siehe folgenden Artikel:
ABE & Tüvabnahme von Kunifer jetzt problemlos möglich

Der Tüv stellt nach dem Einbau von Kunifer Leitungen immer die grösste Hürde dar. Aber warum ist das Thema Kunifer Leitungen so ein grosses Problem? Vorab sei gesagt, dass Kunifer Kraftstoffleitungen und Hydraulikleitungen auch für den Tüv unkritisch sind. Die Drücke von wenigen bar bei Kraftstoffanlagen sowie auch die Drücke von 100 – 150 bar in Hydraulikanlagen sind für Kunifer Leitungen unkritisch. Daher ist der Tüv Prüfer hier meist grosszügig. Nicht ganz so einfach gestaltet es sich bei der Bremsanlage. Diese ist die wichtigste sicherheitstechnische Anlage im Fahrzeug. Entsprechend muss der Tüv Prüfer hier auf die technische Funktionstüchtigkeit bestehen. Wenn also an einem Fahrzeug die ab Werk verbauten Stahlleitungen gegen Kuniferleitungen getauscht werden, entspricht der Zustand des Fahrzeugs nicht mehr der ursprünglichen Bauartgenehmigung. Die Allgemeine Betriebserlaubnis erlischt. Hierdurch wurde die Tüvprüfung oftmals aufgrund eines ‚erheblichen Mangels‚ nicht erfolgreich bestanden.

Um die Betriebserlaubnis aufrecht zu erhalten, müssten die Kunifer Bremsleitungen also in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.

In der Vergangenheit haben sehr viele Tüvprüfer auf Basis der DIN74234 Kunifer Bremsleitungen als Alternative zu Stahlleitungen akzeptiert. Die DIN definiert u. a. die Druckfestigkeit von Stahl als auch von Kunifer Bremsleitungen. Waren die Bremsleitungen also mit einem DIN74234 Stempel versehen, wurden diese oftmals akzeptiert und per Einzelabnahme (§27 STVZO) in die Zulassungsbescheinigung eingetragen. Einige vorsichtige Tüvprüfer haben den Umbau trotzdem abgelehnt.

Seit September 2020 gibt es aber eine finale Lösung. Die Firma OJD/ Quickbrake aus Dänemark hat in Zusammenarbeit mit der GTÜ eine Allgemeine Betriebs Erlaubnis (ABE) für Ihre Kunifer Bremsleitungen erwirkt. Die ABE trägt die KBA Nummer 61429 und gilt ausschließlich für 4,75 mm Bremsleitungen von OJD. Diese deckt die Meterware genauso wie für die vorgefertigten, sprich abgelängten und gebördelten, Bremsleitungen ab. Die ABE kann hier herunter geladen werden.

Eine sehr umfassende Erklärung zum Unterschied zwischen ABE und Teilegtachten sowie zum Thema Abnahme findet sich hier .
Quelle: www.kunifer.de, Veröffentlicht am 27. Februar 2021
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Re: Bremsleitung Material

Beitrag von StefanS »

… setzt dann Voraus, dass auf der Kuniferleitung die DIN aufgedruckt und lesbar ist und eine Eintragung in die Fahrzeugpapiere erfolgt. War auch das Angebot des Prüfers „Eintragungspflichtig“
Als Werkstatt ganz toll dem Kunden das zuzumuten. Als Privatperson nicht weniger Aufwand.
Warum soll ich diesen Mehraufwand (Kosten für Eintragung) betreiben, wenn ich einfach mit Stahlleitungen wieder 20 Jahre Ruhe habe…

Soll jeder machen wie er es braucht, aber ich sehe hier keinen Mehrwert - und ich habe schon reichlich Bremsleitungen und Kraftstoffleitungen ersetzt.

Gruß Stefan
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