Starkes Ruckeln nach längerer Standzeit

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meesi

Starkes Ruckeln nach längerer Standzeit

Beitrag von meesi »

Nachdem mein 100er NF Fronti BJ89 mir (armer Student;)) mal so eben nen Tausender für alle möglichen Gummilager, neue (Serien-)Fahrwerksteile und nen neuen Endtopf aus der Tasche gezogen hat, will der Motor nun anscheinend auch noch seinen Anteil :-(

Folgendes Problem:
Hörprobe bei stehendem Fahrzeug (leider mit schlechter Klangqualität)

Beschreibung:
- Leerlauf top
- Sobald man aufs Gas tritt fängt der Motor extrem an zu ruckeln
- dabei zieht der Motor auch absolut nicht mehr. Etwa 10 Sekunden aus dem Stand bis 20 km/h (!) Manchmal hat man echt Angst, dass der Motor vollends abstirbt, hat er aber bisher noch kein einziges mal getan.
- Je höher die Drehzahl, desto weniger Ruckeln und desto besser zieht der Motor. Erreicht dann bei 4000U/min geschätzt 70% der normalen Leistung, bei 1000U/min sind es vielleicht 10%. (für die jeweilige Drehzahl)
- Auch die "Ruckelfrequenz" ist proportional zur Motordrehzahl: Je höher die Drehzahl, desto schnelleres Ruckeln (auch in Hörbeispiel erkennbar)
- an der nächsten Ampel ist der Leerlauf wieder bestens, aber sobald man das Gas berührt gehts von vorne los und man hat wieder hupende Autofahrer hinter sich :?

Umstände:
- Das Ganze tritt nur nach mehrtägiger Standzeit auf
- Nach ein paar Minuten Fahrt ist wieder alles normal
- auch nach kurzer Standzeit mit wieder abgekühltem Motor bleibt alles in Ordnung
- Falschluft wurde schon geprüft, zieht er nicht.
- Seit dem ersten Auftreten wird es immer schlimmer
- Es kommt mir so vor, als ob es bei Nässe schlimmer wäre als bei Sonnenschein. Kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen.

Jemand ne Ahnung was es sein könnte? Bin für jede Hilfe dankbar 8)

Gruß, Martin
Blacky
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Beitrag von Blacky »

Hallo,

schaue Dir mal die Zündung an, primär :

- Kerzen
- Zündkabel
- Verteilerkappe & Läufer

Also Kerzen rausholen und gugge ob sie auch alle Zündfunken von sich geben, Kerze dabei in den Kerzenstecker einstecken und z.B. bei der Servopumpe an der Motoraufhängöse gen Masse legen und mit einer gut isolierten Zange an Masse fixieren, Fahrzeug von Helfer starten lassen.

Der Klang und das Verhalten klingt vertraut, hatte ich letzte Woche an meinem neuen auch, der knapp 4 Monate stand und nur kurz gefahren und herumrangeirt wurde, da war eine Zündkerze zündunwillig und gab keinen Mucks von sich.

Wenn die Zündkerze vollends vom Sprit durchnässt ist, tut sich da mit Zünden auch nicht mehr viel.
Du kannst die Kerze über Nacht auf der Heizung trocknen lassen, oder alternativ einfach einen Ersatz hineinschrauben ;-) .

Zündkabel bitte auf Risse etc. prüfen, aber bitte nicht bei laufendem Motor, der Verteilerläufer und die Kappe sollten auch nicht komplett verbrannt und rissig sein, falls doch -> bitte austauschen ( ~ 30 Euros bei Bosch ) .

Viel Erfolg !

grüße

roland
Zum Selberstreuen:

<zynismus>
<ironie>
<sarkasmus>
meesi

Beitrag von meesi »

Danke für die Hilfe Roland!

Da die Zündkabel und der Verteiler gut aussehen und ich keine Ahnung habe, wie lange die eingebauten Zündkerzen schon im Wagen waren, hab ich heute neue (UX79) gekauft und eingebaut.

Ergebnis: Bei der Fahrt zum Teilehändler hats noch geruckelt, nach Einbau der neuen Kerzen nimmer. Könnte aber auch nur Zufall sein, das Problem trat immer sehr unregelmäßig auf und war dann auch mal ohne irgendeine Änderung von einem Moment auf den anderen wieder weg...

Zu den ausgebauten Kerzen: Bin alles andere als ein erfahrener Schrauber und hab auch keine Ahnung, wie die Kerzen aussehen müssten. Was mich aber stört:
- Rehbraun sieht aber meiner Meinung nach anders aus.
- Zum anderen ist die Kerze aus Zylinder 3 am Gewinde mit Öl benetzt (die Elektroden sind trocken) Ist das schlimm? Viel Öl verbraucht er eigentlich nicht....
- Die Elektrodenabstände sind zwischen 1,8 und 2 mm, die der Beru UX79 hab ich nicht nachgemessen, aber würde sie auf vielleicht die Hälfte schätzen.

Was meint Ihr dazu? Hier mal 2 Bilder:
Bild
Bild

Grüße, Martin
wauzzz999

Beitrag von wauzzz999 »

Hallo, lass mich mal was raten, du hast einen 1,8 Liter Vergaser?

Wenn ja liegt das wohl an der 2. Vergaserstufe die da nicht richtig schaltet, bzw. am Motorselbstschutz (so nenne ich das mal).

Habe das gleiche Problem (bei meinem 83er 100 Avant 1,8l), liegt einzig daran dass der Motor erst mal warm werden muss bevor er so richtig loslegen kann. Was hilft lass ihn mal 5 Minuten vorm Losfahren warmlaufen.

Tausch auch noch den Luftfilter mit, das macht auch was aus wenn er wieder frei atmen kann, Zündkerzen, Kappe und Läufer auch. Und wenn du noch 3,56€ übrig hast nimm noch nen neuen Kraftstofffilter dazu. Ganz weg bekommst du das aber wohl (leider) nicht.

Greets...

edit---

Ja und Nässe und Sonnenschein, da ist quasi meine Antwort auch schon enthalten, weil Nässe (=keine Sonne und oft auch kalt) aber Sonnenschein (=Sonne und oft auch wärmer) ;)
meesi

Beitrag von meesi »

Hallo Wauzzz999, danke für deine Antwort! Hab keinen 1,8er Vergaser, sondern einen 2,3 Liter 5 Zylinder Einspritzer (Motorkennbuchstabe NF s.o.). Aber falls ich mal nen 1,8l kaufen sollte weiss ich jetzt Bescheid ;)

Das Problem an sich hat sich soweit eventuell schon geklärt. Das werde ich aber in den nächsten Tagen feststellen.

Was mich noch interessiert ist eine Meinung zu den Zündkerzen oben:
1. zu schwarz? 2. nasses Gewinde schlimm? 3. Elektrodenabstand i.o.?
oberhalb von den Bildern sind die Fragen ausformuliert ;)

Grüße, Martin
MikMak

Beitrag von MikMak »

wauzzz999 hat geschrieben:Hallo, lass mich mal was raten, du hast einen 1,8 Liter Vergaser?

Wenn ja liegt das wohl an der 2. Vergaserstufe die da nicht richtig schaltet, bzw. am Motorselbstschutz (so nenne ich das mal).

Habe das gleiche Problem (bei meinem 83er 100 Avant 1,8l), liegt einzig daran dass der Motor erst mal warm werden muss bevor er so richtig loslegen kann. Was hilft lass ihn mal 5 Minuten vorm Losfahren warmlaufen.

Tausch auch noch den Luftfilter mit, das macht auch was aus wenn er wieder frei atmen kann, Zündkerzen, Kappe und Läufer auch. Und wenn du noch 3,56€ übrig hast nimm noch nen neuen Kraftstofffilter dazu. Ganz weg bekommst du das aber wohl (leider) nicht.

Greets...

edit---

Ja und Nässe und Sonnenschein, da ist quasi meine Antwort auch schon enthalten, weil Nässe (=keine Sonne und oft auch kalt) aber Sonnenschein (=Sonne und oft auch wärmer) ;)
NF = 5 Zylinder mit KE III-Jetronic, nix mit 4 Zylinder und Vergaser, des is schon ein richtiger Motor ;)....Notfalls einfach mal Kerzen im Bild zählen!
wauzzz999

Beitrag von wauzzz999 »

MikMak hat geschrieben:
NF = 5 Zylinder mit KE III-Jetronic, nix mit 4 Zylinder und Vergaser, des is schon ein richtiger Motor ;)....Notfalls einfach mal Kerzen im Bild zählen!
Ja Augen auf :shock: stimmt.

Aber die Kerzen mein ich sind noch iO.

Scheinbar ist das dann wohl ein Problem wo auch vor anderen Motoren nicht halt macht. Eine Lösung würde mich dann auch interessieren, weil bei mir hängt er auch früh die ersten Minuten so komisch durch...
meesi

Beitrag von meesi »

...um den Thread vollends abzuschließen, damit er auch für die Suche was bringt:

Es lag definitiv an der Zündung. Die neuen Kerzen hatten nichts gebracht. Auch ein kleines Falschluftleck habe ich geschlossen, ohne Auswirkung auf das Ruckeln. Dann habe ich Zündkabel, Verteilerläufer und -Kappe gewechselt und seither ist Ruhe. Bin jetzt mit dem Auto 5800 km um die Ostsee gefahren und auf der gesamten Reise lief das Auto komplett ohne zu Ruckeln, ist also definitiv weg.


Würde als Ursache auf die Zündkerzenstecker wetten: Die sahen zwar von außen noch gut aus aber ich habe jetzt mal einen Stecker auseinandergeschnitten und das Gummi war zwar auf der Außenseite noch top aber innen, da wo es an der Keramik der Zündkerze anliegt total spröde und rissig.

Das Problem war dann wohl folgendes:
Bei längerer Standzeit hat sich zwischen Kerzenstecker und Kerze Kondenswasser gebildet, der Zündstrom floß dann durch das Wasser direkt in den Motorblock und der Zündfunke war somit flöten. ->Ruckeln
Nach kurzer Fahrt wird der Motor und damit die Kerzen warm und das Wasser verdunstet -> Ruckeln hört nach ein paar Minuten Fahrt auf und fängt nach ein paar Stunden Standzeit bei abgekühltem Motor nicht wieder an, da sich dazu erst wieder Kondenswasser bilden muss und das erst nach längerer Standzeit passiert.


Grüße, Martin
wauzzz999

Beitrag von wauzzz999 »

Das wäre theoretisch eine perfekte Lösung.

Muss man überlegen ob es einem die 60 Euro für den Leitungssatz wert ist.
DisPater
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Beitrag von DisPater »

wauzzz999 hat geschrieben:Das wäre theoretisch eine perfekte Lösung.

Muss man überlegen ob es einem die 60 Euro für den Leitungssatz wert ist.
Nicht die perfekte Lösung sondern eine möglich Ursache, immerhin stehen in diesem Zusammenhang noch andere Einflussgrößen zur Diskussion.

- Abnutzung / Oxidation ded Verteilerfingers und der Verteilerkappe
- Zustand der Dichtung an der Verteilerkappe
- Zustand der Zündspule und des dazugehörigen Zündkabels

Um die genaue Ursache bzw. die dazu bestehende Theorie zu untermauern hätten die Einzelteile einzeln und nacheinander verbaut werden müssen, mit anschliessender Testfahrt. Nur so kann man dir Fehlerqullen adäquat abklopfen, die Fehlerursachen eingrenzen und somit eliminieren.

Alles in allem ist es eine schlüssige und auch Richtige Analyse der Sachlage und die Hauptsache ist jawohl das der Kahn wieder läuft.
wauzzz999

Beitrag von wauzzz999 »

Naja nur habe ich in meinem Fall die 3 Punkte ausgeschlossen, Läufer und Kappe neu, Spule iO.
DisPater
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Beitrag von DisPater »

wauzzz999 hat geschrieben:Naja nur habe ich in meinem Fall die 3 Punkte ausgeschlossen, Läufer und Kappe neu, Spule iO.
Beziehe mich vor allem auf die Analyse von messi. Nicht auf dein Problem mit dem 1.8, dort kommen ganz andere Einflussgrößen zum tragen. :D
wauzzz999

Beitrag von wauzzz999 »

Naja ich geh dann wohl mal ins Bett jetzt :lol: :roll:

Ihr mit eure 5 Zylinder tststst
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