Radbolzen einfetten ?

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wh944
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Radbolzen einfetten ?

Beitrag von wh944 »

Hallo,

habe schon vor Jahren Distanzscheiben erworben und möchte diese nächste Woche beim Wechsel auf Winterreifen einbauen.

Dafür habe ich neue, um 15mm längere, Radbolzen besorgt.

Frage: soll man die neuen Radbolzen einfetten? Wenn ja, welches Fett ist empfehlenswert ?

danke
Wolfgang
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Erhard
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Beitrag von Erhard »

:shock:
das kann Dir, glaube ich, keiner mit gutem Gewissen empfehlen
Grüße
Erhard
kamikaze80

Beitrag von kamikaze80 »

Das einzige was man machen sollte, ist, glaube ich, die Radbolzen mit Kupferpaste einschmieren! Aber Fett?

Laße mich aber gerne eines besseren belehren!

Gruß
Stephan
Elektronikfuzzi
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keinesfalls Fetten!

Beitrag von Elektronikfuzzi »

Also Fetten ganz bestimmt nicht.
Auch mit Kupferpaste würde ich schon sehr vorsichtig sein - vor allem Kegel-Bund freilassen.

Es ist zudem zu beachten, daß ein Einfetten mit Kupferpaste die Anzugsdrehmomente verändert - weil das Gewinde beim Festziehen leichter "flutscht", stimmen die Drehmomente nichtmehr.

Ich hatte mal (nur die Gewinde) mit Kupferpaste eingestrichen - bin aber ehrlich gesagt genau aus diesem Grunde wieder davon ab.

Das zieht sich an, als wäre es Gummi, hat keinen vernünftigen Haltepunkt mehr, so daß man nicht weiß, wieviel man anziehen soll - oder ob man das Gewinde schon kaputtbekommen hat + man immer so bischen die Sorge hat, es könne sich was lösen.

Daher eigentlich eher nichts machen - nur gucken, daß kein Sand mit reinkommt - weil der das Gewinde vergurgt.

*meine persönliche Meinung*
Gruß Wisskop
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kpt.-Como
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Beitrag von kpt.-Como »

Irgend jemand sagte mir mal:
Die Radschrauben dürfen überhaupt nicht gefettet oder geölt werden!
Absolut verboten!
Grüße
Klaus

KlimaKliniK*
Ich habe nun meine Dienste aufgrund mangelnder Nachfrage, eingestellt. 26.09.24
Vielen lieben dank für das, über die langen Jahre, entgegengebrachte Vertrauen.
Besonderer Gruß an alle die ich zufrieden stellen konnte.
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wh944
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Beitrag von wh944 »

merci.

Fett war von mir der falsche Ausdruck. Dachte eher an etwas was Kontaktkorrosion vermeidet (sodass man die Schrauben im Frühling wieder leicht aufbringt).

Werde also die Schrauben so wie sie sind ohne "Oberflächenbehandlung" verwenden.

Gruss
Wolfgang
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Daemonarch
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Beitrag von Daemonarch »

Also an meinem Bus öle ich die Radmuttern bei jedem Mal losschrauben anscließend ein..
(Radmuttern mit integrierter Scheibe)..

Sonst würde man die 1/2 Jahr später nur noch mit unmöglichen Methoden wieder losbekommen..

Beim PKW tue ich das allerdings nicht, doch ich löse die Radschrauben zum Winter einmal und ziehe sie mit Drehmoment wieder fest.
So rosten die nicht fest.
Leidlich geduldeter Fremdmarken-Kutscher

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kamikaze80

Beitrag von kamikaze80 »

Also ich habe einmal beim ersten Reifenwechsel die Radschrauben ein bißchen mit Kupferpaste eingeschmiert und seitdem nicht wieder! Die Schrauben lassen sich immer gut lösen und gammeln halt nicht fest! Das mache ich bei 4 Autos und habe noch nie Probleme gehabt! Die Schrauben saßen immer gut fest und wurden halt zweimal pro Jahr zum Reifenwechsel gelöst!

Gruß
Stephan
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mAARk
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Beitrag von mAARk »

Dito, ich mache es genauso wie mein Vorredner Stephan.

Die Schrauben meines C4 hatten arge Kontaktkorrosion (so dass von einem Festziehpunkt auch nicht mehr die Rede sein konnte), also habe ich einmal das Gewinde mit ner Drahtbürste gereinigt und leicht (!!) mit Kupferpaste eingeschmiert. Seither nie wieder, weil's noch nicht wieder nötig war.

Ciao,
mAARk
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Hannes
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Beitrag von Hannes »

Es würde evtl ja schon helfen mal mit Luft die Innengewinde zu reinigen und für die Schrauben ne einfach drahtbürste zu nehmen.
Festgegammelt ist bei mir jedenfalls noch nichts. Liegt vielleicht auch am sauber machen.

FINGER WEG vom Öl, Fett oder Moly.. etc.
Es ist absolut davon abzuraten!

Gruß

Hannes
Zuletzt geändert von Hannes am 18.10.2007, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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mAARk
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Beitrag von mAARk »

Hallo,

Was ich mittlerweile an vier meiner Fahrzeuge beobachtet habe: bei Alufelgen ist die Kontaktkorrosion (nicht nur an der Schraube, sondern auch an der Nabe und Felge) m.M.n. viel schlimmer als bei Stahlfelgen.

Ich bin bei Alus irgendwann um eine Reinigung und einen (leichten) Schutz des Gewindes mit Cu-Paste nicht mehr herumgekommen. Die Schrauben ließen sich kaum noch richtig drehen, und von "gut dosierbarem" Drehmoment konnte da auch keine Rede mehr sein.

Den Bund der Schrauben zu schmieren, würde ich mich natürlich hüten :!:

Ciao,
mAARk
P.S.: mit "leicht" meine ich nicht viel mehr, als das Gewinde einmal durch einen leicht benetzten Lappen zu drehen.
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jürgen_sh44
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Beitrag von jürgen_sh44 »

Sauberhalten und mitm lappen mit ballistol oder ähnlichem vorm eindrehen mal drüberreiben..
Die Räder (Distanz-Scheiben) halten nicht durch die Bolzen selbst,
sondern allein durch Anpressdruck+Flächenreibung der Auflageflächen aussenrum, welche sich durch das Anzugsmoment ergibt.
Ohne genug Reibungshaftung können die Bolzen bei ner Vollbremsung abbrechen.

Den Bolzenkopf kann man eigentlich komplett mit Fett einsauen,
der soll nichts halten sondern nur spannen.
Dadurch ändert sich natürlich auch das Anzugsmoment, weil der Kopf weniger gebremst wird..

Korossion führt auch nicht dazu,
dass das Anzugs Drehmoment exakter wird ;-)

Ich schau mal ob ich ne Drehmoment Tabelle finde geölt/ungeölt..

edit:
Quelle:
Roloff Matek
Maschinenelemente
Tabellen
Also erstmal find ich hier ne Toleranz von
+/-26% bis +/- 43% für Handanziehen mit klick-dremoschlüssel..

soo, also:
Schrauben sind doch M14 oder?
Reibungszahl:
Gesamt µ-ges:
schwarz/phosphatiert
leicht geölt 0,12 bis 0,18
MoS² 0,08 bis 0,12

Im Gewinde,gewalzt:
trocken 0,12 bis 0,18
geölt 0,10 bis 0,16
MoS² 0,08 bis 0,12


So, nächste Tabelle:
M14 , Spannschrauben
Äh, ich scanne das mal schnell..
Bild


Nun könnt ihr selber schauen wie stark ihr geölt anziehen müsst um die selben Spannkräfte zu bekommen..
Zuletzt geändert von jürgen_sh44 am 18.10.2007, 18:49, insgesamt 3-mal geändert.
Net-tiquette-Link

Gruß
~Jürgen

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Hannes
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Beitrag von Hannes »

Wenn man richtig mit umgeht und weis worauf man achten muss spricht gegen nen leichten gebrauch ehrlich gesagt auch nichts.

ABER:
Man stelle sich nur einen DAU vor welcher, wie beim CPU Lüfter, einfach mal denkt: Viel hilft viel.

Wenn mich jemand fragt ob man das machen könnte, Nein

@ mAARk
Ich hab zwar nur halb so viele Autos wie du :wink: aber das es bei Alus schlimmer ist kann ich bestätigen. Komischer weise ging bei mir, nachdem alles gereinigt wurde alles super leicht.
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Klaus T.
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Beitrag von Klaus T. »

Hi Leutz,

wenn die Gefahr der Leichtgängigkeit so riesig wäre, hätten die Autohersteller
dieser Welt schon lange Sicherungsbleche, Splinte o.ä. an den Radschrauben/-Bolzen vorgesehen.


Das Thema ist m.M.n. eine Glaubenssache.


Bei knarzender/knallender/quietschender Schwergängigkeit wird schlichtweg nie die notwendige Zugkraft (Anpressdruck der Werkstücke) erreicht, obwohl das Anzugsdrehmoment schon erreicht wurde.

Meine Schrauben/Bolzen kriegen(mit Augenmaß) das, was ich gerade zur Hand habe (Fett, Öl, Neverseeze).
Zuletzt geändert von Klaus T. am 19.10.2007, 06:00, insgesamt 1-mal geändert.
Grüßle Klaus

Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt. Arthur Schopenhauer

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barny
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Beitrag von barny »

bei mir bekommen die schrauben auch immer ne briese fett ab und bis jetzt haben sie gehalten
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OPA_HORCH
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Beitrag von OPA_HORCH »

Der Begriff "einfetten" kann natürlich auch sehr missverstanden werden; weniger ist hier ganz sicher mehr, aber ganz ohne halte ich es auch nicht für empfehlenswert.
Seitdem ich an Autos schraube - und das sind mittlerweile 40 Jahre - habe ich mit Erfolg immer auf die ersten Gewindegänge einer vorher sorgfältig mit der Drahtbürste gereinigten Radschraube einen kleinen Klecks Kupferpaste gegeben - und das langte dann für viele Jahre.
Ich habe es in all den Jahren noch nie erlebt, dass sich eine solchermaßen von mir behandelte Schraube gelockert oder sogar gelöst hätte. Was ich allerdings sehr häufig erlebt habe waren die verzweifelten Versuche von Vertretern der "Trockenfraktion", ihre nach Salzwintern hoffnungslos festgegammelten Radschrauben unter Einsatz gewaltiger Hebelarme wieder loszubrechen...

Gruß Wolfgang
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Stefan H.
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Beitrag von Stefan H. »

* User inaktiv *
Zuletzt geändert von Stefan H. am 02.12.2009, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
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mAARk
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Beitrag von mAARk »

OPA_HORCH hat geschrieben:Was ich allerdings sehr häufig erlebt habe waren die verzweifelten Versuche von Vertretern der "Trockenfraktion", ihre nach Salzwintern hoffnungslos festgegammelten Radschrauben unter Einsatz gewaltiger Hebelarme wieder loszubrechen...
Eben, genau zu dieser Fraktion gehörte mein C4, als ich ihn vom Vorbesitzer kaufte. Und das, obwohl wir hier in Pretoria kein besonders nasses Klima haben - und Streusalz schon gar nicht. (Und der Wagen war bei ihm, wie bei mir auch, Garagenwagen!)

Ciao,
mAARk
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200q20V
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Beitrag von 200q20V »

Hallo zusammen!
Meine Meinung dazu ist:
Der Korossionsschutz der Radbolzen bei unseren salzverseuchten Straßenverhältnissen im Winter ist natürlich schon zu empfehlen, gerade bei Alus, weil sonst ne elektrochemische Spannungsreihe entsteht, was immer auch Korossion begünstigt.
ABER: Wie Jürgen schon andeutete muss man dann auch das Anziehdrehmoment reduzieren, weil sonst die Schraubenvorspannkraft und damit die Flächenpressung unterm Schraubenkopf wesentlich zu hoch wird, was plastische Verformungen und evtl. sogar einen Bruch der Radbolzen nach sich ziehen kann!

Ich habe sonst auch immer gedacht: "Viel hilft viel! Lieber die Schrauben gescheit anziehen (hatte damals eh noch keinen Drehmomentschlüssel...), man will ja kein Rad verlieren!"

Bis ich dann irgendwann mal die Schrauben vom 20V nur noch mit nem Meter langen Rohr am Radkreuz und nem höllischen Geräusch beim Öffnen auf bekommen habe...
Seither ziehe ich die (leicht mit nem dünnen Korossionsschutzöl geschmierten) Radbolzen nur noch mit ca. 90 Nm an (Alus bekommen normal eh nur max. 100Nm) und bekomme die so auch nach längerer Zeit wieder auf! Und halten tun die auch immer...
Grüßle Schmidti
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mAARk
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Beitrag von mAARk »

Was mich an diesem Thread besonders erfreut, ist, dass ich nicht der einzige bin, der von Radbolzen redet, anstatt (wie die meisten hier im Forum) von Radschrauben.

Aber das nur mal so am Rande. ;-)

Ciao,
mAARk
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OPA_HORCH
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Beitrag von OPA_HORCH »

mAARk hat geschrieben:Was mich an diesem Thread besonders erfreut, ist, dass ich nicht der einzige bin, der von Radbolzen redet, anstatt (wie die meisten hier im Forum) von Radschrauben.
Wir wollten es dir eigentlich nicht sagen, Mark, weil du unser Korintho bist, und es wäre dein Text... :lol:

Aber falls dein C4 nicht zufällig sonderangefertigte Radnaben hat, drehst auch du an Radschrauben. Eine Schraube zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass sie eine Angriffsmöglichkeit für ein Werkzeug besitzt - in diesem Fall der (Schrauben)Kopf in Form eines Sechskants.

Der Bolzen (und hier müssten wir von der Untergruppe der Gewindebolzen reden) hat genau das nicht (wenn man z.B. einen Schlitz hineinsägt, um einen Schraubendreher anzusetzen, wird er flugs zur Stiftschraube). Der bekannteste Vertreter dieser Art ist der Stehbolzen, der -einmal eingedreht- fortan geduldig darauf wartet, dass er mithilfe eines weiteren Verbindungselements (z.B. Schraubenmutter) irgendwas befestigen darf.

Sowas gab es (und gibt es vielleicht auch heute noch) auch im Bereich der Radverschraubung beim PKW; da standen dann aus der Radnabe die Gewindebolzen hervor, auf die man das Rad schieben konnte (sehr praktisch!), und dann wurden die Radmuttern (!) draufgedreht - fertig.
Und das Radmutternkreuz hat seinen Namen wohl aus dieser Zeit, denn heute ist es ein Radschraubenkreuz - was aber keiner sagt.

Ach Mark, es macht keinen Spaß, wenn sowas nicht von dir kommt... ;)
zumal - um die Verwirrung komplett zu machen - du ja oben korrekterweise immer von Schrauben gesprochen hast - du wirst uns doch wohl nicht inkonsequent ?! :shock: :D

Gruß Wolfgang
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siegikid
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oder so

Beitrag von siegikid »

Hallo, IMHO sollen die Radschrauben oder Muttern nicht eingefettet werden sie saugen sich regelrecht bombenfest, hab das selbst mal erlebt, aber gegen etwas CU-Paste, betone wirklich ETWAS davon in den unteren Gewinden, also da, wo wirklich Drehmoment anliegt ist nicht verkehrt.
Beim Freundlichen gibt es sogar wirklich Radbolzenpaste, ist aber etwas auf ALU-Basis, fragt doch mal im Zubehörhandel
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lungo

Beitrag von lungo »

Ay Ihr,

ich halte es schon seit ewigkeiten so, daß die Anlagefläche und der Zentrierbund an der Radnabe/Bremsscheibe nach gründlicher Reinigung leicht mit einer sehr zähen (bei mir von CRC) Kupferpaste bestrichen wird um auch im Frühjahr noch das lösen meiner (Winter-)Alus ohne Vorschlaghammer zu ermöglichen.

Meine Radschrauben pinsele ich am Gewinde immer leicht mit Hohlraumwachs ein. Schmiert eher nicht, verhindert aber Kontaktkorossion.

so long
Wolfgang
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Hartmut
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Beitrag von Hartmut »

Hallo zusammen,

ich schraube nun auch schon über 40 Jahre und habe immer wenn es nötig war auf die ersten Gewindegänge ein wenig Kupferpaste gegeben.
Bei Reifenwechsel hat man es erheblich leichter.
Ich habe noch nie gemerkt dass sich eine Schraube nachher gelockert hatte.
Wichtig ist auf jeden Fall einen Drehmomentschlüssel zu verwenden.

Gruß

Hartmut
Audi 100 Avant Type 445 PB2 PH 1990
Patrick
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Beitrag von Patrick »

Moin!
Die ersten Gewindegänge der Radschrauben, Anlageflächen Felgen/Radnabe und/oder Distanzscheibe können bedenkenlos mit einem leichten(!) Fett- oder Ölfilm überzogen werden. Nur der Kegel- oder Kugelbund soll metallisch blank bleiben. Gerade die Kombination Radnabe aus Stahl mit Alufelge kann auch wunderbar ohne Radschrauben eine innige Verbindung eingehen. Stichwort elektrochemische Spannungsreihe...
Die Drehwinkeländerung bei gleichem Anzugmoment ist in der Praxis zu vernachläsigen, viel wichtiger ist regelmäßige Kontrolle mit Drehmomentschlüssel und Reinigen der Innen- und Aussengewinde!
Gruß Patrick
meesi

Beitrag von meesi »

Patrick hat geschrieben:Moin!
Die [...] Anlageflächen Felgen/Radnabe und/oder Distanzscheibe können bedenkenlos mit einem leichten(!) Fett- oder Ölfilm überzogen werden.
Die Schraubenverbindung nimmt genau in diesen Trennfugen die Kräfte auf, die beim Bremsen/Beschleunigen entstehen! Der Konstrukteur hat bei der Dimensionierung der Schraubenverbindung den Reibwert des trockenen Reibflächenpaares verwendet. Wenn Du jetzt diese Fläche einfettest, reicht die vom Konstrukteur bestimmte Mindestmontagevorspannkraft für eine sichere Verbindung nicht mehr aus!

Auch beim Einfetten der Gewindegänge oder des Schraubenkopfes sollte man sich eigentlich strikt an die Vorgaben des Herstellers halten, da sonst evtl. keine ausreichende Selbsthemmung in den Gewindegängen vorhanden ist und die Schraube sich lösen >könnte<. Wenn nur die ersten Gewindegänge eingefettet werden, und die weiter oben in Richtung Kopf einigermaßen sauber bleiben, ist das Risiko sicher sehr gering, da die größte Kraft in den oberen Gewindegängen aufgenommen wird.

Eine hochbeanspruchte Schraubenverbindung, wie die an den Rädern eines PKWs, ist eine exakt (idR. nach VDI2230) dimensionierte Angelegenheit, natürlich werden hohe Sicherheiten eingeplant, die aber durch Schmierung zu senken (und zwar weit!) ist mit Sicherheit nicht besonders vorausschauend.

Gruß, Martin
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Mike NF
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Beitrag von Mike NF »

http://www.fahrtipps.de/forum/lesen.php?forum=6&nr=12520 hat geschrieben: Gerade wenn man von Hand die Muttern anzieht, kann man durch ein Schmiermittel, z.B. Kupferpaste, die Vorspannkraft auf die Radbolzen erhöhen. Das Fett darf NUR auf das Gewinde aufgebracht werden, NIEMALS auf die Anlagefläche der Mutter, da sonst die Reibkraft vermindert wird.
Durch die Schmierung wird das Reibmoment beim Anziehen der Mutter reduziert, daß daß bei gleichem Drehmoment an der Mutter eine höhere Vorspannkraft am Bolzen anliegt. So ist die Reibkraft größer und das Rad sitzt fester.
da is mir vorhin auch fast die cola aus der hand gefallen
@martin, so hab ich das in konstruktionstechnik auch gelernt.....is echt krass was da fürn lebensgefährliches halbwissen rumschwirrt. ich persönlich gehe nem gewinde nur beim nachschneiden mal kurz mit nem spritzer aus der ölkanne zu figur, aber nicht beim einbau. bisher hat der schlagschrauber auch jede schraube wieder lösen können, egal wie alt die war und wie lange die drin saß

Gruß
der mike
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haiforelle
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Beitrag von haiforelle »

Das einzige was in diesem Falle meiner Meinung nach das richtige ist, ist ein Produkt zu verwenden, das eine Korrisionsschutz bietet. Bei Fetten oder ähnlichem ist leider das so das diese mit der Zeit fließen. Die Geschwindigkeit hängt natürlich mit der Temperatur zusammen.

darüber hinaus natürlich:
Gerade wenn man von Hand die Muttern anzieht, kann man durch ein Schmiermittel, z.B. Kupferpaste, die Vorspannkraft auf die Radbolzen erhöhen. Das Fett darf NUR auf das Gewinde aufgebracht werden, NIEMALS auf die Anlagefläche der Mutter, da sonst die Reibkraft vermindert wird.
Durch die Schmierung wird das Reibmoment beim Anziehen der Mutter reduziert, daß daß bei gleichem Drehmoment an der Mutter eine höhere Vorspannkraft am Bolzen anliegt. So ist die Reibkraft größer und das Rad sitzt fester.
Ich verwende seit einiger Zeit an meinen Radbolzen und -Schrauben ein Produkt von SEW-EURODRIVE mit der Partnummer 910 781 9 (5,5g) mit der Bezeichnung NOCO- Fluid. Das ist eine Paste mit einem gewissen Keramikanteil OHNE Fette und wirkt gegen Passungsrost.
Es verdrängt Wasser, hat keine Tropfpunkt, unterer Temperaturbereich -40°C, oberer Temperaturbereich +1200°C (kein Schreibfehler).

Diese Paste ist nur ganz leicht aufzutragen und hat eine sagenhafte Haftwirkung. Das was ich mal an die Finger bekommen hatte, war nach ein paar Tagen immer noch zu sehen.
Patrick
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Beitrag von Patrick »

meesi hat geschrieben: Die Schraubenverbindung nimmt genau in diesen Trennfugen die Kräfte auf, die beim Bremsen/Beschleunigen entstehen! Der Konstrukteur hat bei der Dimensionierung der Schraubenverbindung den Reibwert des trockenen Reibflächenpaares verwendet. Wenn Du jetzt diese Fläche einfettest, reicht die vom Konstrukteur bestimmte Mindestmontagevorspannkraft für eine sichere Verbindung nicht mehr aus!
Guude!

Völlig richtig. Allerdings dürfte keines der hier vertetenen Fzg. ein derart hohes Drehmoment aufbringen das es die Felge auf der Radnabe verdreht und die Schrauben auf Scherung beansprucht werden. Auch nicht wenn ein Korrosionsschutzmittel hauchdünn aufgetragen wurde.

Gruß Patrick
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Andi
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Beitrag von Andi »

hm....was mache ich denn mit meinen Radbolzen die eigentlich Schrauben sind?

1-2 Gewindegänge dünn mit Kupfer oder Keramikpaste bestreichen - und zwar die beiden Gänge, die am weitesten vom Bund entfernt sind - sind das die ersten beiden Gänge?

Habe ich so gemacht um die Schrauben leichter eindrehen zu können. Am Bund selbst hielt ich daß für keine gute Idee. Wenn ich die beiträge unserer technisch ausgebildteten User richtig verstanden habe, hat mich da meine Intuition richtig geleitet.

Übrigens - der Mazda MX-5 (NA) hat noch richtige Rad(steh)bolzen - bisher auch immer völlig problemlos zu wechselnde Räder

Wo ich noch Kupferpaste verwende (auch etwas mehr als im Gewinde) ist die Anlagefläche der Alufelgen, also die Fläche wo Kontakt zur stählenen Bremsscheibe bzw Radnabe besteht. Verhindert erfolgreich das festbacken von Alurädern. Als meine Schwester ihren Ibiza bekam war das dort nicht gemacht worden - was habe ich geflucht um die Felgen runter zu bekommen....

Drehmomentschlüssel:
Nutze ich seit Jahren - habe aber das Gefühl das die preiswerteren dieser Instrumente ihre ohnehin schon nicht überragende Präzision mit den jahren noch weiter reduzieren - ich hab gestern die Bolzen (!!!) am Avant nur mit Mühe los bekommen - obwohl von mir selbst mit (dem alten Drehmo) "vorschriftsmäßig" angezogen - achja - Stahl und Alu bekomt von mir 110NM
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