Handbremse zieht einseitig (PROBLEM ERKANNT- ABER NUN?)

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PZ33

Handbremse zieht einseitig (PROBLEM ERKANNT- ABER NUN?)

Beitrag von PZ33 »

Hallo,

nachdem ich schon mal die Bremssättel (vor 2 Jahren) und die Handbremsseile (vor 4 Monaten) getauscht habe zieht das M...ding immer noch einseitig. :evil: :evil: :evil:
Was hat es mit dem Bremskraftregler an der Hinteradachse auf sich? Gibt es da was einzustellen?

Die Bremsanlage ist komplett entlüftet und die Bremflüssigkeit erneuert worden

Was muß ich noch machen bzw. Einstellen?

Der TÜV-Ternim ruft schon wieder. :evil:

Wer kann mir den entscheidenden Tip geben
Zuletzt geändert von PZ33 am 11.03.2007, 16:56, insgesamt 1-mal geändert.
Hans Audi 200

Beitrag von Hans Audi 200 »

Hallo,

( mit Namen anreden konnte ich Dich nicht )

Die Handbremse wird mechanisch betätigt und nicht hydraulisch, somit scheidet der Bremskraftregler aus, soweit der HBZ richtig eingestellt ist und die Beläge nicht infolge der fehlerhafter Hydraulik unterschiedlich stark schon an den Bremsscheiben anliegen. Hier könnte Verschiedenes ursächlich sein.

Wenn aber die Handbremsseile knickfrei verlegt sind ( neu ), richtig eingehakt sind und vor allen Dingen im Bereich des Bremssattels richtig befestigt sind ( Sicherungsklammern an beiden Enden gesetzt ), kann von der Mechanik her nichts ursächlich sein.

Vermute, dass Du beim Rücksetzen der Bremskolben, bzw. Aushaken der alten Bremsseile nicht sachgemäß gearbeitet hast.

Setze natürlich voraus, dass die Bremsträgerführungen nicht festgerostet sind. Ergo, alles nochmal kontrollieren.

Bei der Feststellbremse ( Handbremse ) darf der Unterschied in der Bremswirkung rechts zu links bis zu max. 50 % ausmachen. Bei der Betriebsbremse dürfen die Unterschiede bis max. 30 % sein.
( Prüfvorschriften TÜV ). Dies kann regional durch die Prüfingenieure und in Ahnlehnung an andere auffallende Prüffeststellungen und Kriterien bei der Prüfung des Fahrzeuges durchaus anders beurteilt werden.

Ich denke, eine gleichmäßige Bremswirkung ist i m m e r anzustreben.

Sind Bremsscheiben, Beläge usw. in Ordnung. ?

Viel Erfolg bei der Fehlersuche.

Gruß Hans
PZ33

Beitrag von PZ33 »

Hallo Hans,

mein Name steht unten in der Signatur, aber kein Problem.

Dass die Handbremse wird mechanisch betätigt wird ist klar. Aber auf dem Längsträger der Achse sitzt auch noch ein mechanisches Teil, das zur Bremse gehört, aber dessen Sinn und Funktion nicht ganz verstehe.

Die ganzen Zutaten zur Bremse, Seile, Sattel, Scheiben, Klötze sind alle korrekt verlegt worden. Die normale Bremse arbeitet einwandfrei unt zieht gleichmäßig gut. Seitens des TÜV's gibt es hier keine Probleme.

Bei der Handbremse zieht die eine linke Seite die rechte nicht. Und auch hier sitzt das oben beschriebene Teil. Im aufgbocktem Zustand ist ein anziehen der Handbremse zu sehen, aber es reicht halt nicht

Scheiben und Belege sind in Ordnung.
Hans Audi 200

Beitrag von Hans Audi 200 »

Hallo Matthias,

Deinen Namen hab ich total übersehen, entschuldige bitte. :oops:

Ziehen beim aufgebockten Hinterwagen und betätigen der Handbremse beide Seile gleichmässig die Hebel an den Bremssättel von den Anschlägen zurück ? Bremse anziehen, wieder lösen und zuerst an jedem Hinterrad prüfen, ob leichtgängig. Nachsehen ob beide Hebel am Anschlag anliegen.
Wenn nicht, wird entweder ein Hebel, der wo das Bremsseil eingehakt ist, schwergängig sein oder die Rückholfeder ist nicht ok. Gangbar machen und Handbremse demnach neu einstellen ( Grundeinstellung ).

Es gibt unterschiedliche Bremssättel, wo die Bremsseilführung etwas anders ist.

Sicher, dass die beiden Federklammern am Bremssattel und am Ausgleichbügel die beiden Sicherungen eingesetzt sind ?.

Ist die etwas grössere Rückholfeder li u. re an den Bremssätteln richtig eingehakt und funktionsfähig ?.

Sicher, dass die Bremskolben ordnungsgemäß zurückgesetzt wurden ?.

a.) Bremskolben nochmal ganz zurücksetzen und prüfen, ob schwergängig und
b.) die Bremssattelführungen ( Bremsträger ) auf leichtgängigkeit prüfen .... Bremsträger sollte sich leicht auf den Führungsbolzen verschieben lassen.

Wesentlich ist noch: Allrad-Antrieb ? Niveauregulierung ?.

Fahrzeugchassis u. U. durch Unfall verzogen ? Brauchen ja nur einige Millimeter Unterschied von re zu li zu sein. Dann ist das Bremsseil entweder zu "lang" oder zu "kurz". Kann man nicht wegstellen.

M.W. gibt es Bremskraftregler, die mechanisch gesteuert werden und welche, die hydraulisch gesteuert werden. Hat aber nichts mit der mechanisch wirkenden Handbremse zu tun.

Das, was Du meinst, hinten auf den Trägern, das könnten u.U. die verzögerungs- und lastabhängige Bremskraftregler sein. Nur bei bestimmten Fahrzeugtypen. Oder meinst Du den Bremskraftregler mit der Feder ?

Viel Erfolg bei der " Fehlersuche "

Gruß Hans
PZ33

Beitrag von PZ33 »

Hallo,

das bremsenproblem ist erkannt,

Der Hebel an der Bremszange, in dem das Hnadbremsseile eingehakt ist, sitzt sehr fest.
Nach etwas Cararmba läst er sich nun doch wieder bewegen, aber nicht so geschmeidig wie die intakte Seite. Kann der Hebel ausgebaut werden, um ihn wieder gängig zu machen? Wenn ja, wie?
Hans Audi 200

Beitrag von Hans Audi 200 »

Hallo Matthias,

ist schon mal gut, den Fehler gefunden zu haben. Ich würde nicht empfehlen, den Bremssattel zu zerlegen.

Als Anregung: hier im Forum habe ich vor wenigen Tagen einen Beitrag gelesen, wie man das Ganze zerlegt und worauf man achten sollte.

Um die Beweglichkeit des Hebels zu erreichen hast Du einen ersten Schritt getan. Bremsbeläge, wenn noch neu, ausbauen und abgefahrene Beläge einbauen ( mehr Weg des Hebels, wenn er sich nicht automatisch auf weniger Weg einstellt ), Bremsseil ab und dann nochmal mit Rostlöser einsprühen ..... und Hebel bewegen .... bis er etwas leichtgängiger geht.

Denke, über kurz oder lang wirds an dieser Stelle undicht, weil der "Rost" oder die Riefen im Bolzen die Dichtung angreifen.

Wenn die Bremswirkung annähernd gleich ist, würde ich es so lassen und weiter beobachten ob es dort nicht undicht wird.

Schau Dir mal die Bilder im Forum an. Über Suche - Bremssattel zerlegen -
Gutes Gelingen und viel Erfolg beim TÜV.

Gruß Hans
ricardo
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Beiträge: 128
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Wohnort: Villach

Beitrag von ricardo »

Hallo PZ 33

Vergiss die gutgemeinten Ratschläge.
Kauf dir zwei neue Bremssättel ev 2 Handbremsseile und die Fumktion ist wieder gegeben.

LG Ricardo
Hans Audi 200

Beitrag von Hans Audi 200 »

Hallo zusammen,

2 Jahre alte Bremssättel und 4 Monate alte Bremsseile schmeisst man nicht weg. ( Kosten so etwa 900 EUR beim Feundlichen )

Ein rein mechanisches Problem an der Feststellbremse, auch Handbremse in alter Zeit genannt, kann in unserer Wegwerfgesellschaft durchaus technisch und wirtschaftlich gelöst werden. Sicherheitsrelevante Teile werden durch das Gangbarmachen eines ( des ) Bolzens nicht berührt. Die Hauptsache ist, er ist gangbar und sitzt nicht, wie von Matthias beschrieben fest .... inzwischen gelöst. Ebenfalls wird die Betriebsbremse ( hydraulischer Teil ) davon nicht berührt.
Wobei ich ein komplettes " Überholen " eines Bremssattels ohne das passende Werkzeug und Wissen für bedenklich halte.

Matthias, mach den Bolzen gangbar und fette das ganze Teil, Bereich Bolzen und Seilansatz mit einem wasserabweisenden klaren Fett ein und Du hast Ruhe. Das mit dem Einfetten ist wohl beim Austausch der Bremssättel vor zwei Jahren nicht sorgfältig durchgeführt worden, vermute ich. So konnte Salzwasser etc. mehr oder weniger ungehindert wirken.

Wie geschrieben, wenn keine anderen technischen Mängel, die gleichzeitig auftreten, dagegensprechen, dürfen die Betriebsbremse auf einer Achse 30 % und die Feststellbremse 50 % Unterschied haben. Solange dies eingehalten wird, ist das im Sinne der Anlage VIIIa der StVZO zulässig.

Eine sogenannte Hand(betriebs)bremse gibt es nicht. Als Notbremse bei ganz geringen Geschwindigkeiten ok, aber nur mal so zum Test auf einem Übungsplatz oder ganz freier Strasse aus 80 - 100 Km/h das etwa 1,5 - 2 to schwere Fahrzeug bis auf Null abremsen. V O R S I C H T , der Wagen bricht aus und benötigt sicher über 100 m bis zum Stillstand ( und auch deutlich mehr ) Ist bei Ausfall der kompletten Betriebsbremse natürlich besser als gar keine Bremse. Aber die Zwei- und Mehrkreisbremssysteme der Betriebsbremsen unterbinden solch einen Extremfall.

Also, es ist, wie überall festgelegt, eine Feststellbremse, die sicher auch funktionieren sollte. Eine gute Festellbremse sollte nahezu die gleichen Messwerte aufweisen wie die Betriebsbremse. Ein Wert um die 200 daN ist schon als sehrgut zu bezeichnen. Bei höheren Werten könnte dann die Feststellbremse, wenn man sie im Fahrbetrieb als "Betriebsbremse" verwenden würde (muß), blockieren .... hier hilft dann ABS etc. nicht mehr.
Die unterschiedliche Leichtgängigkeit der Bolzen li u. re ist kein Maß für die Bremswirkung. Nur sollte bei gelöstem Handbremshebel die Feder den Bolzen bis zum Anschlag zurückziehen damit die Beläge nicht an den Scheiben anliegen und die Scheibe durch Reibung erwärmen. Wenn der Bolzen bis zum Anschlag zurückgezogen wird, ist das ok. Das musst Du kontrollieren ( mehrfach ).

Gutes Gelingen.

Gruß Hans
PZ33

Beitrag von PZ33 »

Hallo Ricardo,

ist zwar gut gemeint,
ricardo hat geschrieben: Vergiss die gutgemeinten Ratschläge.
Kauf dir zwei neue Bremssättel ev 2 Handbremsseile und die Fumktion ist wieder gegeben.
LG Ricardo
aber warum immer gleich wegwerfen?

Hallo Hans,

danke für den Tip.

Vom "Syndicate-AoD" - Mike gab es hierzu ein schönes Bild über das Teil in dem Thema "Bremssattel und sein Innenleben"

http://sierra.riegel.it/cgi-bin/galleri ... p=img_0234

Nun hatte der Sattel weitere 3 Tage Zeit das Caramba zu inhalieren, morgen den Rest gangbar machen, dann Öl dran und event. etwas Stauferfett drumschmieren dann wird er wieder ordenlich bremsen.
Den TÜV Termin sollte er damit schaffen - was in zwei Jahren kommt - hmmm ... (irgendwann muß ein neuer her)

Ein Erfolg war aber schon zu verzeichnen - Der Handbremshebel steht wieder gerade und zieht schon besser.

Über das Ergebnis gibt es dann Bescheid
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

PZ33 hat geschrieben:aber warum immer gleich wegwerfen?
Manche Leute haben's halt nicht anders gelernt :P


Thomas :wink:
Und er hat sein helles Licht bei der Nacht...

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