Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

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alain lime
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Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von alain lime »

Hallo zusammen,

wenn man beobachtet, was heute bei Neufahrzeugen alles gemacht wird, um eine möglichst geringe Rollwiderstand zu erhalten, sollten wir, glaube ich, dies auf unsere 100er reflektieren.
Konkret:
Laut Etzold soll die Spur -2,5 +- 7,5' betragen. Ich verstehe es so, dass sie zwischen - 10' und + 5' liegen soll.
Wenn meine Annahme stimmt, muss man feststellen, dass der zulässige Bereich doch recht großzügig dimensioniert ist :( .

Für mich stellt sich also die Frage, was die OPTIMALE Einstellung sein sollte.
In dem Zusammenhang die wichtigste Frage: Scheinbar soll die Spur OHNE Fahrzeugbeladung erfolgen. Nun wird mein 100er meistens mit mir als Fahrer (90 Kg) gefahren. Wenn das Fahrzeug beladen wird, senkt die Karosserie . Die Querlenker werden mehr waagerecht (der STURZ wird grösser).
Was bedeutet das für die Spur? Wird sie NEGATIVER (der Abstand zwischen den Vorderrädern VOR der Achse wird GRÖSSER) oder wird sie weniger negativ (der Abstand zwischen den Vorderrädern VOR der Achse wird KLEINER)?

Alles in allem: Was meint Ihr dazu? Was wäre die optimale Einstellung (Messung in unbeladenem Zustand)?

Ich denke, sich ein wenig mit dieser Problematik zu befassen, ist nicht unwichtig: Ein Auto, das optimal rollt, fährt sich einfach besser und hat - definitiv - einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Verbrauch!
Gruss

Alain
Fabian
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Re: Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von Fabian »

Hallo Alain,

ich möchte mal praktisch und nicht akademisch antworten:
So lange das Verschleißbild der Vorderreifen gleichmäßig ist, kannst du mit Sicherheit davon ausgehen, dass der Rollwiderstand nicht durch eine unperfekte Spureinstellung nachteilig beeinflusst wird.
Oder anders gesagt: Wenn du unnötig hohen Rollwiderstand durch schlechte Spureinstellung zu beklagen hast, dann fahren sich alsbald deine Vorderreifen einseitig ab.

Gruß
Fabian
quattroandy
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Re: Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von quattroandy »

Hallo Alain,

vorsicht, die Angaben sind in Grad (°) und Winkelminuten (').
Demnach sind die 7,5' in Grad umgegechnet 0,125°.
Demnach ergibt sich ein Einstellbereich für die Gesamtspur von -2,375° bis -2,625°.

Gruß
Andreas
alain lime
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Re: Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von alain lime »

Hi

Alles richtig. Nun ich kann NICHT sagen, ob ich Verschleiß habe oder nicht, weil ich den STURZ neu eingestellt habe.
Dementsprechend muss ich jetzt die Spur nachstellen.
In der Zwischenzeit habe ich verschiedene Beiträge ( in anderen Foren) gefunden, in denen es heißt, dass beim Einfedern ( was die gleiche Wirkung wie mehr Gewicht hat) die Räder sich vorne zusammenziehen, also MEHR Vorspur.
Wenn das stimmt, bedeutet dies, dass eine optimale Spureinstellung (ohne Gewicht) leicht negativ sein sollte.
Das wäre quasi der in der Einstelltabelle angegebene Zentralwert von - 2,5 Minute.
Liege ich da eventuell richtig????

Gruss
Alain

P.S.: ja, ich stelle Sturz und Spur SELBER ein. Und nein, ich besitze keine Messanlague sondern nur einKordel mit Gewicht und ein Stück Holz. Und? Hat jemand was dagegen😀😀😀😀😀
Boris Ivanitsch
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Re: Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von Boris Ivanitsch »

Ahoi,

Die vorgegebenen Einstellwerte sind zwangsweise ein Kompromiss. Sowohl im Hinblick auf die fahrdynamischen Einflussfaktoren, als auch hinsichtlich des Gewichts.
"Absolut optimal" sind die Werte für ein völlig unbeladenes Fahrzeug mit 10l Sprit und einem 50kg Fahrer sicherlich andere als für 5 Leute an Bord mit Gepäck und vollem Tank.
Nur wer kann das wissen oder simulieren? Vermutlich keiner.

Ich bezweifle, dass man das sinnvoll "ausprobieren" kann.

Für mich persönlich stellt sich da auch die Frage nach Aufwand und Nutzen.
Außerdem wage ich zu behaupten, dass es - nicht nur bei solch älteren Semestern wie C3/C4 - aufgrund falscher/mangelnder Wartung, Verschleiß und Alter genügend andere Stellen gibt, an denen es sinnvoller und gewinnbringender ist, dem letzten % Verbrauchsreduzierung nachzujagen.

Für den "Otto-Normal-Betrieb" ist es mMn zweckmässig, die vorgegebenen Einstellwerte zu erreichen, im Optimalfall das angegebene Mittel.
Ob und wie genau man das mit Deiner Methode, alain, schafft, damit man dann zu Deinen vorgebrachten Überlegungen kommt, möchte ich mal einfach leicht hinterfragen....

Hat man einen modernen Achsmessstand in der Garage, kann man da sicherlich auch nachvollziehbar und genau ein bisschen spielen.
Aber wenn die Breite des Kreidestrichs an der Wand schon über Wohl und Wehe entscheidet, na ich weiß ja nicht recht. :D

MfG Manuel
alain lime
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Re: Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von alain lime »

Hi Manuel,

Vielen Dank für dein Feedback.
Es ist mir schon, sehr, bewusst, dass eine optimale Einstellung in allen Beladenen Zuständen nicht zu erreichen ist. Bei modernen hochwertigen FAhrzeugen werden ja die Sturzänderungem kompensiert aber eine solche richtig raffinierte Feature haben unsere 100 er nicht🥲
Also wir sind im Prinzip einig: der angegebene Mittelwert (- 2,5 Minuten) sollte angestrebt werden.
Kurz zu „meiner Methode“: Sturz wird durch ein Senkrechtlot ermittelt. Man misst einfach den Abstand zwischen OBEN an der Felge und UNTEN an der Felge. Den Winkel rechnet man mit Hilfze des Bogenmasses um ( Trigonometrie 6. Klasse).
Klar: Felgenkompensation mache ich nicht. Ist auch nötig, meine Felgen sind quasi neu😀
Die Spur wird nach dem gleichen Prinzip ermittelt ( es wird aber in dem Fall der Abstand zwischen den Felgenmitten vorne und hinten gemessen).

Die Hinterachse u d alle andere Parameter werden nicht ermittelt. Es ist auch in den meisten Fälle nicht erforderlich. Einzig der Nachlauf kann in bestimmten Fälle relevant sein. Aber wenn, dann hat man ein echtes Problem (quasi NICHT einstellbar)
Ich möchte noch hinzufügen, dass ich bisher somit recht gute Ergebnisse erzielt habe: KEIN Reifenverschleiss.
Warum ich es selber mache????
Ihr dürft raten aber es ist keineswegs eine Geldfrage…………

Gruss
Alain
isar12
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Re: Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von isar12 »

Hallo Alain,
du bist nicht alleine, ich mach das auch selber!
Sogar an Autos die ich auf der Rennstrecke bewege.
Mittlerweile habe ich auf einen elektronischen Neigungsmesser für den Sturz und eine Laser-Wasserwaage für die Spur aufgerüstet, damit schafft man recht gute wiederholbare Ergebnisse.
Grundsätzlich stelle ich immer ein bisschen Vorspur an der Vorderachse ein, 5 bis 10 Minuten gesamt, für verschiedenste Fahrzeuge.
Es fährt sich einfach ruhiger als mit Nachspur.
Ganz genau einstellen setzt immer voraus dass von den Radlagern bis zu Fahrwerksgummis alles im Neuzustand ist.
Es gibt aber einen recht ordentlichen Toleranzbereich in dem das Kfz gut funktioniert, ist ja auch nötig weil im Lauf der Zeit durch Verschleiß Spiel in alle Komponenten kommt.
Zum Thema Spitsparen: Neben vielen andern Tipps die es dafür gibt kommen in dem Bereich 2 Dinge in Frage die nach meiner Erfahrung wichtiger sind als optimierte Spurwerte: Luftdruck und Reifentyp.
Wartung statt Schutzbrief!
Audi 100 Avant Turbo Quattro (1986)
Im Sommer ist es meist zu heiß um das zu tun wozu es im Winter zu kalt ist
alain lime
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Re: Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von alain lime »

Hallo Isar 12,
Danke für deinen Hinweise.
Also es ist schon mal ( sehr) gut, dass ich nicht allein bin was der Vermessung angeht😁
Du stellst ein bisschen Vorspur ein. Ich wollte eigentlich das Gegenteil tun (ein bisschen Nachspur getreu dem vorgegebenen Mittelwert von Audi von - 2,5 Minuten).
Und dies, weil die Einstellung ohne Gewicht geschieht. Mit Gewicht (normalerweise ist mindestens eine Person am Bord😆) geht ja die Spur in Richtung Vorspur so, dass im beladenem Zustand etwa 0 Spur oder leicht positive Spur herrscht.

Sind meine Überlegungen richtig oder liege ich falsch?
Abgesehen davon habe ich alles neugemacht so, dass eine optimale Einstellung Sinn machen dürfte.
Aber du hast auch recht im Hinblick auf Verbrauch. Bei GUT eingestelltem Fahrwerk spielen Reifendruck und Reifen die Hauptrolle.
Ich sagte bei GUT eingestelltem Fahrwerk••••••

Viele Grüße
Alain
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timundstruppi
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Re: Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von timundstruppi »

Ich benutze achsboxpro als app. Es funktioniert recht gut, ist aber "mühselig" (Bücken). Aber mit Baulaser und modifiziertem TAB 3 auf der Bühnen /Grubenkombi (bei CSB) recht schnell durchgeführt.

Es fehlt eigentlich die Sturzstellplatte, also wieder 1m vor und zurückrollen nach dem Einstellen.

Wir haben einen A4 B6 bei VAG nachmessen lassen. Alles. i.O . Mit weiterem Laser (selbst ausgedacht) für Vorspurkurve (A4, PAssat 3b) erweitert.

Einzig ein B3 fährt sich zu neutral, wohl genau die 0° getroffen, da er minimal schwammig in der Nulllage fährt.
Für den Sturz nehmen wir eine Aliexpress digital Messuhr mit Anlegehilfen (wegen teilweisen runden Vorderseiten der Felgen).

Bisher eingestellt:
C3Q
A4B5
A4B6
A38L
B3
...

Es traten teilweise erhebliche Verbesserung schief eingestellter Fahrzeuge auf, die vorher beim Einschlagen radierten oder 4 Spuren zogen.

Das Tab ist auf einem Brett moniert, mit einem definierten Anschlag zum Messen.
Lattenrost ist keine Geschlechtskrankheit
88
B7
8L
PD 02 Paris-Dakar
3B Kraft durch Feinstaub
SDAH 750
WcMcqPmAbtAfnAhf
MC mit vitamin T (2,6bar)
3uAatAajAkm...DmxDea

Ist ein von Stiftung Warentest mit Befriedigend getesteter Vibrator nun besser als Gut?

Kein Mitglied im Langhaarverein!
Aber Langglied im Mithaarverein!


§175: Früher war es verboten, heute ist es legal, wenn es Pflicht wird, werde ich auswandern!
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Re: Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von StefanS »

Hallo,
ich fahre ja nun schon seit Ewigkeiten Typ 44. Letztes Jahr hatte ich den Saphirblauen zur Achsvermessung und seit dem fährt er sich ziemlich "schwammig".
Was auch immer vorher anders war - mein Titianroter hatte immer einen super Geradeauslauf und ein ganz sicheres Gefühl in der Lenkung.
Der Saphirblaue fährt sich jetzt so wie ich das nur von den B2/B3 und vom Vierzylinder C3 kannte - als wäre er vorne "zu leicht".
Die Werkstatt sagte sowas wie der bekommt Spur 0 Grad...

Wenn mir jemand mal zuverlässige Werte für den 5-Zylinder Fronttriebler liefern könnte wäre ich echt froh.
Werde im Frühjahr den Aggregateträger noch neu lagern und dann geht er wieder zur Achsvermessung.
So macht das Fahren wenig Spaß.

Gruß Stefan
Audi 100 T44 10/1987 titianrotmet 545.545km (Zwischenmodell) 2,2E 116PS
Audi 100 T44 03/1987 saphirblaumet 92.000km (Vorfacemodell) 2,2E 116PS
Audi Cabrio 08/1992 indigoperleffekt 166000km 2,3E 133PS
Audi 100 C4 04/1994 Kristallsilber 252.000km 2,3E 133PS
Audi A3 8P 06/2007 Moroblauperleffekt 160.000km 1,6 102PS
alain lime
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Re: Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von alain lime »

Hi Stefan,

bezüglich schwammig etc.:
Ich bin gerade heute auf der Autobahn testgefahren. Tacho richtig am Anschlag auf 220 (war bestimmt mindestens 230 bis 235) fuhr das Ding absolut ruhig und unauffällig.
Daraus leite ich, dass meine Methoden (und auch Überlegungen) zum Spur- bzw. Sturzeinstellung nicht ganz verkehrt sind.
Was die "professionelle" Vermesser angeht: Ich habe, wie schon berichtet - schon lange - jegliches Vertrauen verloren: Du kannst nicht wirklich beurteilen was die eigentlich tun!!!!!!!!
ABER: Ich habe nicht behauptet, dass keine von denen wissen, was die tun!!!. Nur solche habe ich in meinem Umgebung nicht gefunden.
Es wäre trotzdem schön, wenn jemand bestätigen könnte, dass die Spur leicht negativ eingestellt werden soll (wegen des Effektes des Fahrergewichtes).

Viele Grüße + frohe Weihnachten
alain lime
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Re: Auf der Suche nach der idealen Spureinstellung

Beitrag von alain lime »

Noch etwas,

selbst mit meiner primitiven Methode habe ich schon feststellen können, das die Werte nicht hunderprozentig reproduzierbar sind.
Wie Tim sagte: Es ist natürlich absolut zweckmässig für eine "ultimative" Einstellung der Spur und Co vorher die Lager des Aggregatträges zu tauschen.
Aber dafür habe ich im Moment überhaupt keine Lust. Mal sehen, später.....

Gruß

Alain
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