ESV neu abdichten

Hier bitte Fragen, Tipps und Anregungen rund um den Audi 100 bzw. A6 des Typs C4 (ab MJ91) einstellen.
Auch passen hier gut Fragen zu den "neuen" V6-Motoren herein, die im Aud 100 C4 sowie Audi 80 B4 eingebaut wurden.

Bitte überprüfe vor dem Erstellen Deines Postings, ob die Frage bereits in der Audi 100 und A6 Selbst-Dokumentation, der audi100.selbst-doku.de beantwortet wurde. Für fast alle häufigeren Probleme gibt es dort bereits Lösungen.

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Uwe
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ESV neu abdichten

Beitrag von Uwe »

Moin ihr tapferen Schrauberlein,

ihr hab ja weiter unten schon gelesen, das meine Diva zickt und sich den ein oder anderen Liter Sprit zuviel genehmigt. Nun, das könnte man bei Damen mittleren Alters ja tollerieren, aber nein, nicht ich. Ich bin da penetrant und wollte ihr den Sprit- Abusus abgewöhnen.

Nach Aplikation von Bremsenreiniger an folgende Stellen:
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und unterhalb der Ansaugbrücke, starb der Motor fasst ab.

Nachdem ich den Ventildeckel, welchen ich mit der Hand wieder anziehen konnte, alle Schrauben waren losgerappelt. Habe ich als einzig noch verbleibende Falschluftquelle die ESV ausgemacht.
Bestärkt wurde ich gestern von meinem DEKRA-MAnn, der bei der AU eine wild regelnde Lambda festgestellt hat.
By the way, ohne Mängel drüber und AU bestanden.

So, heute war also der Tag.
ich habe beim Auditeilemann meines Vertrauens folgende Teile abgeholt:

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Also los,

Hutze ab:
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Masseband und Unterdruckleitung für die Klima ab
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Dann den Stecker vom Vollastschalter ab
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Unterdruckschläuche ab
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Inbusschrauben herausdrehen und Brückenoberteil nach oben abheben.
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Dann Ansaugbrückenoberteildichtung abnehmen.
Jetzt die zwei Inbusschrauben für die zweiteilige Halteleiste der ESV lösen, ein Teil abnehmen, das Unterteil jedoch an Ort und Stelle lassen und die Schrauben wieder von Hand eindrehen.
Jetzt hat man einen 5 - Fach Gegenhalter
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Nachdem man die ESV nun leicht aus ihren Sitzen gehebelt hat, bei mir waren es die Plastikeinsätze die sich gelöst haben, die beiden Inbusschrauben herausdrehen und das Halteblechunterteil abnehmen.
Jetzt kann man die ESV komplett herausziehen.
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Jetzt wird es etwas schwieriger. Mit sanfter Gewalt muss man nun das eigentliche ESV von dem Plastikteil trennen. Die beiden teile sind nur zusammengesteckt und halten durch den dicken Viton-Dichtring. Wie gesagt, sanfte Gewalt, dann lösen sich die beiden und sehen dann, nachdem man auch den vorderen Dichtring entfernt hat so aus
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Jetzt kommt ein unerlässliches Hilfsmittel zum Einsatz. Eine Montagehilfe ohne die man den Viton-Ring NIEMALS zertörungsfrei an seinen Bestimmungsplatz bekäme. Eine Montagehülse - bei mir die Kappe eines SHANPIE Permanent Makers :-)
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Man schiebt den Ring, nachdem man ihn Lt. RLF mit etwas Benzin bestrichen hat einfach auf die Hülse, diese dann auf das ESV und schiebt so den Dichtring an Ort und Stelle. Ebenfalls den kleinen Dichtring montiert man auf diese Weise.
BildBild
Nachdem das passiert ist und die Ringe abermals mit Benzin benetzt sind, schiebt man das ESV einfach, und ich meine einfach in das Plasikgehäuse.
Dann die beiden großen Dichtringe ebenfalls noch einmal mit Benzin benetzen und dann die Einsätze komplett in den Kopf schieben.
Feddich.

Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.

Einen interessanten Fehler habe ich mir dann noch eingebaut.
Symptom, der Drehzahlmesser springt über 3000 U/min und zackt auf 5000. Und leichtes Vollgasruckeln. Als ich die Haube aufgemacht klappert das LLRV und Das Ventil für den Aktivkohlefilter.
Nachdem ich das Masseband wieder angeschlossen habe waren alle Fehler beseitigt.
So, jetzt habe ich den guten nochmal in Bremsenreiniger gebadet und siehe da, alle Fehler weg. Er zieht wieder seidig hoch, hat mehr Kraft und läuft noch ruhiger.

So long.
Gruß

Uwe

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Beitrag von Andre H. »

Hallo Uwe!

Glückwunsch zur erfolgreichen OP :)
Das mit der Stiftkappe ist ein guter Trick :wink:
Hatte damals im Zuge des ZK-Dichtungswechsels beim Coupé auch neue Dichtungen verbaut und welch Wunder,was der Motor danach für einen sahnigen Leerlauf hatte.

Leider hatte ich letztens beim MC weniger Glück als ich die ESV aus den Einsätzen gezogen habe;in einem steckt noch die Spitze eines ESV drin...wie ich das zerstörungsfrei wieder rauskriegen soll,ist mir noch schleierhaft :evil:
MfG Andre H.
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Uwe
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Beitrag von Uwe »

Wie die Spitze steckt noch drin??? Das Plastikteil oder wie muss ich das verstehen?
Gruß

Uwe

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Beitrag von Andre H. »

Hi!

Ja,und zwar die Spitze des ESV,bei dir zu sehen auf Bild 10.Hatte die Spitleitungen von den ESV abgeschraubt weil ich so besser Platz hatte,die zu ziehen.Bei einer war der dicke obere Dichtring wohl kaputt;dieser ist runtergerutscht,hat die Spitze vom ESV gleich mitgenommen und steckt jetzt im Kunststoffeinsatz...

Da beim MC die Kunststoffeinsätze ja rausgedreht werden müssen,wird das noch ein lustiger Akt aber "einfach kann ja jeder" :roll:
MfG Andre H.
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mAARk
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Beitrag von mAARk »

Moinsen,

Uwe, der Trick mit der Halteleiste war eigentlich gemeint, um die ESVs gleich noch am Zylinderkopf (zumindest teilweise) aus den Kunststoffhülsen zu ziehen. :wink:

Schau: die Hülsen rutschen aus dem Zylinderkopf, bis sie an der Halteleiste anliegen. Nun hebelt man aber noch weiter. Jetzt zieht sich das Egon aus der Hülse heraus, während die Halteleiste die Hülse gegenhält. So spart man sich folgenden Tünev:
Uwe der Handschuhschrauber hat geschrieben:Jetzt wird es etwas schwieriger. Mit sanfter Gewalt muss man nun das eigentliche ESV von dem Plastikteil trennen. Die beiden teile sind nur zusammengesteckt und halten durch den dicken Viton-Dichtring.
Eben diese sanfte Gewalt bringt man ganz locker auf, wenn man die Prozedur direkt an der Halteleiste macht. 8)

Nichtsdestotrotz Glückwunsch zur gelungenen OP.

Übrigens, das Masseband habe ich auch schon mindestens einmal vergessen... Bei mir wollte er dann aber gar nicht recht starten, bzw. das KSV ratterte wie verrückt drauf los - da wusste ich gleich, dass irgendwas nicht stimmt.

AAR Gruß,
mAARk
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Robbie
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Beitrag von Robbie »

auch ich zähle mich jetzt zu dem club, derjenigen, die beim 20v die ESV neu gemacht haben :)

wie immer wollten die ventile nicht raus. mit einem lappen und einer zange konnte man sie vorsichtig aus der ansaugbrücke hebeln.

der deckel des ESV war ebenfalls fest. mit 2 schraubendrehern konnte man ihn jedoch wegsprengen.

bei audi das dichtungesset geholt (wieso sind da aber 3 dichtringe dabei, wenn man nur 2 braucht????)
und alles wieder zusammengesteckt.

ich nehm caramba und schmiere die dichtringe etwas ein.
dadurch bekommt man sie leicht in die ansaugbrücke und das benzinroh drauf.

hinzu muß ich sagen:

meine einsätze in der ansuagbrücke waren def.

wieso will ich nicht sagen, meine schuld war es nicht ;)

jeder hatte einen dicken riss.

natürlich gleich einen gehimmelt, es loht also 2 stk mehr zu kaufen.
daß man die noch anarbeiten muß (loch borhen und ausfeilen) find ich mal von audi total dämlich...

auf das ergebnis bin ich gespannt.

ich hoffe, beim drucktest entweicht jetzt über die EV nichts mehr
Audi 200 Turbo Quattro 20V
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