Hinten null Bremsleistung...

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MarianS.
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Hinten null Bremsleistung...

Beitrag von MarianS. »

...nach 4 Jahren Standzeit. (in einer klimatisierten Tiefgerage)

Klar ist das die Bremsscheiben leichten Flugrost bekommen.

Lieg ich richtig, das es dann die Bremsklötze sein konnen, die bekommen ja auch bei Standzeit so ne (Antibrems-)beschichtung????


Als ich den Bremstest in einer Werkstatt gemacht habe, habe ich schon ein paar km gemacht.

Vorne ist die Bremsleistung ok (in der Werkstatt gemessen)

bedanke mich schon für ratschläge
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Markus 220V
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Beitrag von Markus 220V »

Würd sagen, daß das mit den Beläge nix zu tun hat sondern einfach die Bremse festgegammelt ist. Die hinteren Bremssättel sind eh immer so ein Schwachpunkt. :cry:
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Klaus T.
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Beitrag von Klaus T. »

Hi Marian,

es dürfte sicher auch der Bremskraftregler ( BKR ) fest sitzen.

Im belasteten Zustand muß er bei voll getretenem Pedal (am besten auf 'ner Grube u. 2. Person)gegen die Federplatte geringfügig ausfahren......wenn nicht, dann muß erstmal diese Baugruppe gangbar gemacht werden.

In der Audi-Selbstdoku dürfte darüber auch was stehen.....
Grüßle Klaus

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MarianS.
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Beitrag von MarianS. »

danke für die antworten.

danke Klaus,
werd das mal checken,bin ab gleich für leider für 4Std weg.(mit dem PH;))

werd also morgen machen wenns wieder hell ist

Leider auch keine Grube vorhanden.


@Corrado45@

was ist wen die Festgegammelt ist??->> Schrottreif
(neue Bremsbacken??, neue Belege??, neue Schläuche???sonst noch was neues???)
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Markus 220V
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Beitrag von Markus 220V »

Also soweit ich weiß, ist das ne Gierlingbremse wie am Corrado. Hier mal die tipps aus dem Corradoforum, wie man des Ding wieder fit bekommt:

Die hinteren Bremssättel in unseren Corrados bereiten häufig Probleme. Hiermit will ich allen erfahrenen Schraubern ermöglichen, das Problem selbst zu beheben und in Zukunft möglichst zu vermeiden.
Es geht in dieser Beschreibung um die Girling – 38 Bremssättel, welche auch im Golf 2 und anderen VWs serienmäßig verbaut wurden.

Das Problem:
Am Bremssattel ist ein Hebel, welcher vom Handbremsseil betätigt, den Bremskolben paar mm herausdrückt. Dadurch werden die Bremsklötzer gegen die Bremsscheibe gedrückt, das ist sozusagen die Handbremse.
Dieser Hebel wird durch einen Wellendichtring im Bremssattel abgedichtet. Leider besteht dieser Hebel nicht aus rostfreiem Material, und verrostet im laufe der Zeit. Der Rost zerstört den empfindlichen Wellendichtring, Wasser dringt in den Bremssattel ein.
Das hat zur Folge, dass der Hebel im Bremssattel festrostet.

Die Symptome:
-Handbremshebel im Auto lässt sich sehr weit nach oben ziehen
-Handbremse hat nur eine schlechte, oder gar keine Wirkung
-Bremsscheiben haben Anzeichen von Überhitzung, entweder Verfärbungen (Anlassfarben),
oder übermäßige Korrosion.

Die Diagnose:
Man hängt die Handbremsseile am Bremssattel aus, das ist mit einer Zange + Schraubendreher kein Problem.
Dann versucht man, den Hebel, in dem das Seil eingehängt war, mit der Hand zu bewegen.
Das muss mit einer Hand möglich sein, weiterhin muss der Hebel von selbst bis zum Anschlag zurückgehen.
Wenn das nicht so ist, ist der Bremssattel defekt.

Sicherheit:
Eine funktionierende Bremsanlage ist mit das wichtigste am Auto. Nicht nur für euch, auch für andere Leute.
Wenn ihr selbst an der Bremse baut, seid ihr für die Folgen eines deshalb entstandenen Schadens verantwortlich. Das kann tausendmal teurer werden als ein AT-Bremssattel, und menschliches Leid ist mit Geld nicht auszugleichen.
Also sollte jeder überlegen, ob er dazu in der Lage ist,
im Zweifelsfall besser lassen. Und wenn ja, dann ordentlich arbeiten und nicht schlampen.
Weiterhin ist es unbedingt wichtig, im Inneren des Bremssattels keine üblichen, mineralischen Fette und Öle zu verwenden. Die Hydraulikmanschetten und Dichtungen sehen zwar aus wie normaler Gummi, sind es aber nicht. Dieses Material wird durch Mineralöl zerstört.

BREMSSATTEL INSTANDSETZEN:

-Was braucht man dazu:
Grundsätzlich das übliche Werkzeug, um den Bremssattel aus -und einzubauen, Bremsflüssigkeit, einen Schraubstock und die übliche Werkstattausrüstung.
Weiterhin hier auf dem Bild:

Bild

Von Li . nach Re.: obere Reihe:
- Bremssattel, auf einer selbstgebauten Halterung, sieht man auf den nächsten Bildern besser.
- Reparatursatz, auf der Schachtel ist der neue Hebel, im Schatten der Wellendichtring, darunter noch ein kleiner O-Ring.
-ein Dichtungssatz für den Bremssattel, hier im Schatten ist leider die Staubschutzmanschette für den Bremskolben kaum zu sehen, darunter die Hydraulikdichtung für den Kolben. Wenn beide Teile nicht beschädigt sind, braucht man diese nicht erneuern.
-Bremszylinderpaste, hier von ATE, das ist ein Fett, welches die Dichtungen im Bremssattel nicht angreift, ist extra für diesen Zweck hergestellt.
-eine Taschenlampe

Untere Reihe:
- Rückstellwerkzeug für den Bremssattel, ist aber mit einer geeigneten Zange auch kein Problem
- eine lange Seegerring-Zange, hier von der Fa. Knipex, wobei die Spitzen auf ca. 2mm Durchmesser abgeschliffen wurden.
Ohne diese Zange geht es zwar auch, aber es wird dann sehr schwierig. Habe das selbst auch schon ohne gemacht. Wer viel Zeit und Geduld hat, kann es ja mal versuchen, mehr dazu später.
-Ringschlüssel SW 11 für das Entlüftungsventil
-Maulschlüssel SW 13, dient mir, um den Bremssattel auf der Haltevorrichtung zu befestigen
-langer, dünner Schraubendreher
-eine kleine Schraubenzwinge aus dem Baumarkt
-eine 14er Steckschlüsselnuss, oder irgend ein Stück Rohr oder so was
-10er Steckschlüssel, oder auch Ringschlüssel .
-eine Kombizange oder etwas Ähnliches
-Fettspray, am besten ein hochwertiges Haftfett, Kettenfett vom Motorrad, oder ähnliches
-Bremsenreiniger


BREMSSATTEL INSTANDSETZEN:

Als allererstes versucht man, das Entlüftungsventil zu öffnen.

Bild

Es ist günstig, wenn man den Bremssattel auf einer selbstgebauten Haltevorrichtung befestigt.
Zuerst wird der Anschlagbolzen am Handbremshebel herausgeschraubt und die Feder entfernt.
Der Kolben wird mit einem geeigneten Werkzeug entgegen dem Uhrzeigersinn herausgedreht. Die Hydraulikdichtung wird aus dem Kolbenschacht entnommen.

Bild

Im Kolbenschacht ist eine Grobgewindespindel, mit einer Feder und einem Blechkäfig.
Mit der Schraubenzwinge und der Steckschlüsselnuss wird der Käfig vorsichtig nach unten gedrückt, aber nicht bewegen, sondern nur den Federdruck überwinden.
Der Käfig darf nicht wirklich nach unten gedrückt werden, weil man den somit beschädigen würde.

Bild

Ganz unten im Kolbenschacht sitzt ein Seegerring, welcher den Käfig hält. Zuerst schaut man sich an, wie der Ring sitzt, um ihn später wieder so einzusetzen.
Dann dreht man den Ring in eine günstige Stellung, und entfernt ihn mit der Zange.

Bild

Dann kann man die restlichen Teile des Bremssattels herausnehmen, indem man die Grobgewindespindel mit einer Zange herauszieht. Vorsichtig, nicht beschädigen!
Aufpassen, darunter sitzt ein kleiner Druckstift, der ist wichtig.
Der verrostete Handbremshebel lässt sich nur gewaltsam entfernen.
Ich habe alle Teile in der Reihenfolge des Ausbaus von links nach rechts abgelegt.

Nun wird alles gründlich gereinigt, mit Lappen, Bremsenreiniger und Druckluft und ähnlichen. Dabei die Lagerschalen und Oberflächen nicht beschädigen.

Im Bild 5 zeigt der rote Pfeil auf einen Gummiring, der ist im Reparatursatz enthalten und muss erneuert werden.

Bild

Der neue Handbremshebel und die Lagerschalen im Bremssattel werden mit dem Spezialfett eingestrichen und der Hebel eingesetzt. Dann werden die außen liegende Feder und der Anschlagbolzen montiert.

Anschließend den kleinen Druckstift wieder einsetzen, und alles in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen.
Das schwierigste dabei dürfte sein, den Seegerring einzusetzen. Dazu wird der Käfig mit der Nuss + Schraubenzwinge wie beim Zerlegen nach unten gedrückt. Man muss sehr aufpassen, dass der Käfig korrekt in der Vertiefung des Bodens sitzt. (Wenn man den verbiegt, hat man sehr schlechte Karten!!!)
Während man den Käfig nach unten drückt, muss man den Vorgang mit der Taschenlampe beobachten, und mit dem langen Schraubendreher etwas nachhelfen.
Wenn der Käfig ringsum perfekt sitzt, wird mit der Zange der Seegerring eingesetzt.
Dann kontrollieren, ob der Ring richtig sitzt, ev. mit dem Schraubendreher nachhelfen.

Bild

Die Hydraulikmanschette (der 4- eckige Ring) und die Staubschutzmanschette am Kolben auf Beschädigungen prüfen, ev. ersetzen.
Hydraulikmanschette einsetzen,
Staubschutzmanschette über den Kolben ziehen, wie im Bild 7.
Nun fettet man die Gummiteile an den Berührungsstellen leicht mit dem Spezialfett ein,
setzt den Rand der Staubschutzmanschette in die entsprechende Rille des Kolbenschachtes ein.

Bild

Nun wird der Kolben im Uhrzeigersinn hineingedreht. Wenn es nicht geht, wird die Staubschutzmanschette nicht richtig im Sattelgehäuse sitzen.


Nun wäre der Sattel fertig, kann eingebaut werden.
Etwas großzügig entlüften, damit irgendwelcher Dreck rausgespült wird.
Es muss auch noch öfters auf die Bremse getreten werden, bis die Bremse + Handbremse normal funktioniert.
Dann noch mal alles auf Dichtheit prüfen, Einstellung der Handbremsseile prüfen.
In den nächsten Tagen auch noch mehrmals prüfen, ob wirklich alles dicht ist.


VORSORGE:

Wenn man die Handbremshebel an den kritischen Stellen mehrmals im Jahr mit gutem Sprühfett behandelt, und vorher das alte Fett mit Druckluft und Bremsenreiniger entfernt, sind die nächsten 10 Jahre kein Problem,
ist jedenfalls meine Erfahrung bei meinem Golf.


WERKZEUG UND ERSATZTEILE:

Das Werkzeug gibt es im Werkzeughandel.
Die Staubschutzmanschette und Hydraulikdichtung bekommt man im KFZ- Zubehörhandel.
Die Rep.- Sätze könnte es auch im Zubehörhandel geben,
aber ehr unwahrscheinlich.

Auf Anfrage kann ich folgende Teile versenden:

Rep.-Satz links,
enthält Hebel, Dichtring, O-Ring 31 €

Rep.-Satz rechts,
enthält Hebel, Dichtring, O-Ring 31 €

(Etwas von dem Spezialfett füge ich bei.)

Satz Staubschutzmanschetten + Hydraulikdichtring , jeweils 2 Stck. , zusammen 11 € für beide Bremssättel.

Versandkosten Maxibrief: 2,20

Möglich sind Lieferschwierigkeiten und Preisänderungen, also bitte erstmal nachfragen.

Quelle: www.vwcorrado-forum.de
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