Bremsscheiben & Unwuchten

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Blacky
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Bremsscheiben & Unwuchten

Beitrag von Blacky »

Moin Leuts !

Folgendes Problemszenario, zur Einführung :D

Beim Bremsen schlägt das Lenkrad wild um sich, selbst beim leichten Betätigen des Pedales. Bewegungen im Bereich von 1 cm links-rechts sind da vorhanden.

Normal iss das nicht, zumal die Bremsscheiben kaum gefahren wurden, und das sogar recht vorsichtig.
Angefangen hat das ganze letztes Jahr im November, kurz davor wurde das Radlager vorne rechts getauscht, und nach einiger Zeit wurde das Schlagen immer stärker.
Da ich nich allzuviel unterwegs war, habe ich das ein wenig vor mir her geschoben und vor zwei Wochen habe ich mir dann mal den Spaß gemacht meine neuen, kein Jahr alten Bremsscheiben wieder auszubauen und zum Abdrehen zu bringen, auf Empfehlung der Werkstatt die die Teile vorher schon eingebaut hatte.

Das klappte alles recht problemlos, die Scheiben waren von der Dicke noch gut, Beläge sowieso, die Anlageflächen habe ich fleissig von allen Krümeln befreit, alle relevanten Schrauben noch mit ein bisserl Loctite gesichert.

So, nun geht es wieder los, erst beim stärkeren Bremsen macht sich wieder das Schlagen im Lenkrad bemerkbar, wird aber nich mehr lange dauern und es ist schon beim leichten Bremsen wieder ein starkes Schlagen im Lenkrad ...
*argh*


So, ich habe langsam mehr keinen Schimmer woher das Ganze kommt und was zu tun, und einen Satz neue Bremsen pro Jahr kann ich mir auch bald nicht mehr leisten :D, vorallem beim momentan alles andere als relevanter Laufleistung ( dieses Jahr vielleicht bisher max. 8000 km, wenn ueberhaupt ) ...

Wo kann ich noch suchen leuts ?

Danke Euch !

Grüße !

roland

P.S. : was war denn in köln mit der rennleitung und den parkwächtern los ?
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turbaxel
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Hi

Beitrag von turbaxel »

Vermutlich sind die Gummilager an der VA gealtert und erlauben deshalb erstmal zu viel Spiel.

Damit sind dann auch die kleinsten Unwuchten schnell sehr unangenehm.

Deine Werkstatt soll bitte mal Querlenkerlager und Spurstangenköpfe der VA mit dem Stemmeisen (nicht nur auf Sicht!) prüfen.

Wenn da auch nur der geringste Zweifel aufkommt, sofort tauschen.

Hatte das Gleiche mal am E30. Lange gesucht.

Viel Erfolg!
Alles Gute,
turbaxel

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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Morgen zusammen,

soweit ich weiß, ist Blacky seiner doch schon recht umfangreich mit neuen Lagern und Gelenken versehen worden?

Dann bleiben in der Tat noch verzogene Scheiben, nicht saubere Anlagefläche auf der Radnabe (bitte vor der Scheibenmontage richtig blank schrubben) und evtl. Lenkungsspiel.
Und natürlich alles von dem, was Axel beschrieben hat, und noch nicht gemacht ist :-)

Sollte Lenkungsspiel vorhanden sein, kann man das Lenkgetriebe in gewissen Grenzen nachstellen - das hilft auch dann und wann mal :)

Thomas
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fourbee
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Beitrag von fourbee »

Servus,
man könnte auch einen Zusammenhang mit dem Radlagerwechsel sehen, evtl. hat sich beim Aus- oder Einpressen die Radnabe verzogen, passiert gerne wenn das Werkstück nicht plan aufliegt. Kontrollier mal deine Nabe auf Schlag, wenn das derart schlägt sollte man den Verzug auch ohne spezielle Meßuhr feststellen können

Gruss
Helge
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Jens 220V-Abt-Avant
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Beitrag von Jens 220V-Abt-Avant »

Servus Roland,

nochmal kurz der Reihe nach:

Bremsscheiben neu - gut
Bremsscheiben etwas angebremst - leichtes Schlagen
Bremsscheiben werden älter - Schlagen wird stärker
Bremsscheiben ausgebaut und abgedreht - das Spiel beginnt von vorne?

Da sollte eine der Scheiben einen Haarriss haben und sich deshalb verziehen. Demontiere sie, häng sie an einen Haken und klopf sie mal mit einem kleinen Hammer ab ob sich Beide gleich anhören. Evtl. merkst Du dabei schon, dass eine davon einen eher stumpfen kuzen Klang hat.

Ansonsten tendiere ich auch zur krummen Nabe oder einem schlecht verbauten Radlager.

Grüßle
Jens
Blacky
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Beitrag von Blacky »

Moin Ihr beiden !

Dann werde ich mal kurz aufzählen was an dem Hobel so alles in letzter Zeit neu gemacht wurde, um die Ratlosigkeit weiter zu unterstützen ..
( Ist langsam wirklich ein reines Geldgrab, an die anstehende neulackierung will ich garnicht denken ... )

ich fang mal Vorne an und arbeite mich nach hinten durch ..

in den letzten ca 1.5 Jahren
- Hilfsrahmenlager komplett
- Getriebelager
- neue Querlenker ( von Herrn Weiduschadt )
- Kugelköpfe der Lenkung
- Stabilager
- Radlager komplett
- AT-Getriebe
- 2 Klimakompressoren
- Bremsscheiben & Beläge latürnich
- Bremsschläuche vorne & hinten
- Bremstrommeln, Beläge & Radbremszylinder, Radlager & Gelärsch hinten ( Idee von Jens zum 'Geräusch' )

Vorne nicht gemacht wurden die Antriebswellen, das kommt aber noch, denn eine andere Idee wo dieses verfluchte Geräusch zw. 80 und 100 herkommt, gibts nich mehr, iss alles neu *arg*.
Dann die Lagerung der Hinterachse, die will ich noch erneuert werden, sowie die Stoßdämpfer.

Die liegen hier bereits einbaufertig herum, bis mir auffiel, daß ich doch lieber Federspanner statt Spanngurten für die Federn hinten nehmen sollte sowie ein Werkzeug zum Festschrauben der Dämpferpatrone für die Vorderachse statt der Rohrzange ...

Austauschgrund für die Antriebswellen ist vorne rechts ein beginnendes Klackern, also angehender Gelenkschaden, sowie das nicht identifizierte Geräusch.
Die Bremsen und der Gelenkschaden haben mich dann auch von Köln ferngehalten.
Hätte ich noch Geduld, dann würde ich die inneren und äußeren Gelenke separat tauschen, nur um zu sehen ob eines dieser Gelenke mein waoh-waoh verursacht.

Die Lenkung ansich wurde 2001 von einem ZF-Betrieb in Saarbrücken nahezu komplett neugemacht, die haben unter anderem die Zahnstange ersetzt wegen starker Einlaufspuren oder so.

So, nun überlege ich noch ob nicht ev. die Querlenker nach so kurzer Zeit wieder Fritte sind, zeigten aber keinerlei Anzeichen dazu als ich letztes mal dran war.

So, viel bleibt nimmer übrig ...

Spiel in der Lenkung, wie stelle ich das genau fest ?
Lenkrad bei aufm Boden stehenden Fahrzeug bewegen und prüfen ab wann sich die Räder mitbewegen ?

Die Anlageflächen der Scheiben habe ich geputzt und geschmirgelt wie blöd, fast ne Stunde saß ich da mit dem groben Schleifpapier, die Nachbarn wollten mich schon killen weil sie grade die Sonne geniessen wollten...

An der Bremsscheibe selbst war der Betrieb dran, der das abgedreht hat, war 1a sauber.

Tja, soviel erstmal dazu.
Ich prüfe gleich mal das Spiel an der Lenkung und berichte dann ...

Grüße & danke !

roland
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Beitrag von Blacky »

Hallo ihr vier :-)

Wie genau prüfe ich eine Radnabe auf Schlag, schiefe Montage etc ? .
Kenne da Methoden von wegen Stahllineal, daß muss ich aber auch erstmal suchen gehen wo das Ding ist ....

Das Klackern im rechten Antriebswellengelenk kommt auch erst seit diese verfluchte Audiwerkstatt dran war.

( Der Laden der uns damals den Wagen verkauft hat, die würden den 44er am liebsten persönlich verschrotten, vorallem der Verkäufer. Der ärgert sich grün und blau daß die Kiste immernoch fährt . Aber ich vermute einfach mal pure Schlamperei )

grüße & danke !

roland
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fourbee
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Beitrag von fourbee »

Servus Blacky,
Schlagprüfung nach "Hausmacherart":
Fahrzeug vorne auf Böcke stellen, Räder runter, Bremsscheiben runter, Motor anlassen, erster oder zweiter Gang, gucken :wink: . Ist mit bloßem Auge nichts zu sehen eine "Messvorrichtung" bauen und ein Stück Kreide o.ä. vorsichtig an die drehende Nabe heranführen bis ganz zarter Kontakt stattfindet, im Prinzip so wie man auch einen Achter beim Fahrrad ermittelt.
Prüf bei der Gelegenheit auch mal ob die die Mutter/Zentralschraube der Antriebswellen richtg festgezogen haben.

Gruss
Helge
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Zum Thema Federspanner für die Hinterachse,

man kann in der Tat darauf verzichten. Zumindest beim Serienfahrwerk. Dieser Tip wurde hier ja schon desöfteren weitergegeben, und (auch von mir) zumeist mit großer Vorsicht genossen.

Ich hab das jetzt einfach mal tollkühn ausprobiert, und siehe da, überhaupt kein Problem. Die Vorspannung ist minimal, da passiert nichts. Gar nichts. Beim Wiederzusammenbau braucht man eine zweite Person, die die Feder von Hand etwas zusammendrückt. Geht ganz locker.

Das ganze bezieht sich wie gesagt auf die Serienfedern an der Hinterachse. Vorne gelten natürlich andere Verhältnisse, die Federn vorne dürfen wegen der großen Vorspannung keinesfalls ohne Federspanner gelöst werden!

Viel Erfolg
Thomas
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Karl S.
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Beitrag von Karl S. »

Hi Blacky,

habe genau das selbe Problem mit dem Lenkradschlagen beim Bremsen.

Allerdings wird das Schlagen im Lenkrad immer schlimmer mit wärmer werdenen Bremsen.

Ich gehe mal davon aus, dass bei mir die Scheiben defekt sind. :(

Grüssle

Karl
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weitere Frage/fragen dazu ..

Beitrag von Blacky »

Moin !

Mal ne weitere Fragestellung dazu ...

Habe mir mal auch weiter überlegt und mit mir diskutiert was einen ruin der Bremssscheiben verursachen kann, die Radnabe/Radlager mal ausgeschlossen.
( Die werden hoffentlich am Donnerstag/Freitag vermessen bzw. auf Schlag geprüft ) .

Wenn die Bremse rechts einseitig hängt, dann hätte dieses zunächstmal beim Fahren ein permanentes "warmwerden" der Bremsscheibe zur Folge, als Konsequenz würden sich die Felgen mit aufheizen, was die Diagnose dann vereinfacht.
Eine permanent warme bzw. überhitzte Bremsscheibe neigt damit auch leichter zum Verziehen/ unwuchtig werden (?) / (!) .

Durch einen stärkeren Verschleiss links <=> rechts der Beläge wäre dies im Vergleich auch feststellbar, vorausgesetzt daß der 'Hänger' nur einseitig ist.


Ursache wäre möglicherweise die Führung des Sattels.
Frage : Wie stellt man sowas per Diagnose def. fest, und wie beseitigt man dieses ?
Sattel tauschen ?
Führung 'gangbar' machen -> wie ? überhaupt möglich ?

Grüße & Danke !

roland
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fourbee
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Beitrag von fourbee »

Servus Blacky,
damit sich die Bremsscheibe verzieht muss die schon ordentlich warm werden, ein leicht hängender Belag mach da noch nicht soviel aus, erst wenn sich deutliche Wärmeentwicklung zeigt wirds interessant, dann kommen auch die Materialeigenschaften der Scheiben ins Spiel, eine minderwertige Qualität wellt sich früher, gute kann mehr ab. Wenn sich bei normaler Fahrt ohne stärkere Bremsungen eine Felge deutlich erwärmt ist das ein Alarmsignal, wobei man auch den HBZ mit in die möglichen Fehlerquellen einbeziehen sollte. Wenn ein Sattel hängt solltest du bei angehobenem Rad einen deutlichen Widerstand beim Drehen feststellen.
Der Sattel sollte sich bei demontierten Belägen leicht in der Führung hin- und herbewegen lassen.
Bei den Führungen hilft nur reinigen, zeigen sich aufgrund defekter Gummibälge an den Führungsbolzen Rostansätze diese mit feinem Schmirgel abziehen oder bei starkem Rostbefall Bolzen ersetzen und neue bzw. gereinigte Bolzen mit speziellem Hochtemperaturfett wieder einsetzen.
Auch die Anlageflächen der Beläge nicht vergessen, verkrustete Ablagerungen mit Drahtbürste und Schaber entfernen, Gleitflächen anschliessend dünn mit Kupferpaste, Keramikspray oder ähnlichem bestreichen.

Gruss
Helge
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