Hallo Fabian,
da es wohl kaum um einen MC gehen dürfte, halte ich das für vollkommen übertrieben, wenn auch vom Prinzip her nicht verkehrt.
Es stimmt, das häufig die neuen Krümmer nicht so lange halten wie man es sich erhofft hat. Zumindest habe ich schon einige Kunden gehabt die zu mir kamen mit undichtem/verzogenem/gerissenem Krümmer und der Aussage, der Krümmer sei noch gar nicht so alt.
Andererseits ist von den Krümmern die ich verbaut habe noch nie einer wieder gerissen bzw. undicht geworden. Möglicherweise liegt das zum Teil auch an meinen sehr sorgfältigen Einbaumethoden. Wenn ich Stehbolzen erneuere, dann so das sie absolut gerade sind. Wenn ich das Gewinde auf M10 aufbohren muss weil es z.B. vorher schon aufgebohrt oder schief war, nehme ich gestufte Stehbolzen M10 auf M8. Und wenn die Stehbolzen gerade sind, sitzen sie auch ziemlich genau in der Mitte der 10er Löcher des Krümmers. Weiter aufbohren braucht man die Löcher nicht, wäre sogar schädlich, denn wie soll man den Krümmer dann noch vernünftig
fest bekommen? -Viel größere Unterlegscheiben scheiden aus, das geht aus Platzgründen nicht weil sie sonst gegen die Kanäle des Krümmers kommen. Die von Audi als Ersatzteil gelieferten Krümmer mit 10er Löchern an den äußeren Zylindern setzen die verwendung der 3 mm. starken VA-Unterlegscheiben voraus. Alles andere ist Pfusch, seien es dünnere Unterlegscheiben, Unterlegscheiben mit größerem Durchmesser, Federringe etc.
Außer diesen VA-Unterlegscheiben verwende ich zumindest an den Zylindern 1 und 5 (bzw. 1 und 4 beim 4-Zylinder) grundsätzlich neue Stehbolzen, auch auf die Gefahr hin das die alten beim Ausbau abreissen.
Wenn sie das tun, lieber jetzt als später. Dann kontere ich alle Stehbolzen
richtig fest, mit richtig fest meine ich richtig fest. Fester, als es mit zwei
Standard-Baumarktmuttern geht die vorher ihr Gewinde verlieren. Das geht hervorragend mit einer Knipex Cobra die noch nicht zu stumpf ist.
Als Muttern verwende ich die AM8-Muttern aus dem VAG Normteileprogramm. Das sind hochlegierte Bundmuttern, die beim MC schon ab Werk verbaut wurden, Bei meinem MC hatte ich letztes Jahr das Vergnügen, die Muttern alle nach 17 Jahren nur mit Rostlöser mit einem Schraubenschlüssel runterdrehen zu können. Die Muttern sind messingfarben, selbstsichernd und haben angedrehte Scheiben. Das Material ist eine VA ähnliche Legierung, aber besser. Logischerweise ziehe ich die Muttern dann so weit möglich (an einige kommt man nur mit dem Ringschlüssel dran) mit Drehmoment über Kreuz fest, und zwar 35 NM. Dafür habe ich einen 3/8" Drehmomentschlüssel.
Somit konnte ich bisher wirkungsvoll verhindern, das sich eine Verbindung lockert. Denn wenn sie das tut, ist es meist zu spät wenn man es merkt/hört: Der neue Krümmer ist dann schon verzogen mit hoher Wahrscheinlichkeit. Wenn man dann versucht die Mutter bzw. den nicht ordentlich gekonterten Stehbolzen nachzuziehen, geht meist das Gewinde im Kopf kaputt, d.h. der Bolzen zieht sich aus dem Kopf. Das passiert besonders dann gern, wenn der Bolzen nicht gekontert wurde. Warum das so ist weiß ich nicht, ist aber nach meinen Erfahrungen so. Ich habe ichzwischen bei ca. 30 5-Zylindern Krümmer inkl. Stehbolzenausbohrerei gemacht in nun schon 11 Jahren. Das erste Mal an meinem Quantum 5E, den ich schon mit 17 besaß bevor ich den FS hatte. Da habe ich jeden möglichen Fehler 1x gemacht (nicht erkannt das der Krümmer verzogen war, Gewinde schief geschnitten, Stehbolzen nicht gekontert, statt Stehbolzen Schrauben verwendet) so das ich es mir gemerkt habe.
Naja, ich war damals im 2. Lehrjahr
Der 2. 5-Zylinder bei dem ich Stehbolzen ausbohren durfte (da hatte ich gerade kurze Zeit den FS, war wohl Ende 1994) fährt heute noch mit dem Krümmer und ist 100%ig dicht, der Kunde kommt immer noch zu mir mit seinem NF.
Gruß
Christian S.
P.S.: Und Stehbolzen nehme ich nur die längeren mit Kegelförmig geformten Spitzen, auch wenn bei vielen VAG Fahrzeugen je nach Baujahr und Motor andere (kürzere) in der AKTE stehen.