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fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 02.03.2022, 09:30
von ICWiener
moin!
ich möchte mein gesamtes fahrwerk überholen, auch optisch. dabei stellt sich die frage nach der richtigen oberfläche. ich bin absolut kein freund von pulvern, habe selbst schon großflächige unterrostungen gehabt, ich will das nur da machen wo es nötig ist. ich vermute mal, pulver gehört auf sich elasitsch verformende teile, wie stabi v/h und hinterachse, weil lack dort eher abplatzen könnte, es sieht so aus als ob die stabis ab werk gepulvert sind.
meinungen?
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 02.03.2022, 10:15
von Ceag
Hallo,
ich habe die Federbeine von meinem 200ér lackieren lassen, weil mir von einer Pulverbeschichtung abgeraten wurde.
Bereits beim Anziehen der ersten Schrauben hat sich der Lack verabschiedet.
Aufgrund der Erfahrung habe ich die Hinterachse gestrahlt und gepulvert. Danach noch einen guten Unterbodenschutz drauf und dann sollte dort Ruhe sein. Übrigens ist Strahlen, verzinken und Pulvern auch möglich.
Gruß
Jens
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 02.03.2022, 12:24
von kpt.-Como
Für Fahrwerksteile kann ich gut dies hier empfehlen.
https://www.korrosionsschutz-depot.de/r ... warz-200-g
Auch Karosserieteile die gern der Salzfontäne ausgesetzt sind kann man damit gut schützen.
Ich hatte seinerzeit POR15 verwendet. Leider nicht mehr erhältlich.
Ersetzt worden durch PUR124.
Das Zeug wurde durch Wasser immer undurchdringlicher und härter.
Pulvern lasse ich nur noch Felgen.
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 02.03.2022, 14:12
von Daniel Turbo10V
Hallo,
ich lasse diese Teile sandstrahlen,Grundieren,Pulvern. Anschließend lackiere ich alles nochmal 1- Schicht da beim Sandstrahlen die Entlackung in die kleinsten Ritzen gelangt, aber das Pulver später nicht. Nach der Endmontage wird alles nochmal mit transparentem Wachs, Seilfett oder dergleichen geschützt.
Viel Erfolg...
Gruß Daniel
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 02.03.2022, 20:56
von ICWiener
hmm, danke schonmal.
das pur zeug scheint ja was gutes zu sein, aber ich habe ähnliche sachen, außerdem ist rost kein problem, wird eh alles fein gestrahlt.
mir gings eher darum, ob stabis tatsächlich ab werk gepulvert sind wegen der verformung, ebenso die hinterachse.
lack auf pulver? pulver wird gerne unterrostet, da nützt ne lackschicht obendrauf nicht viel meine ich.
wachs ist eh klar

Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 02.03.2022, 22:30
von Prozac
Hi,
ich seh das auch so! Hatte auch schon die Erfahrung gemacht, dass es später großflächig unter der Beschichtung angefangen hat zu rosten...
Meiner Meinung nach gehört eine Pulverbeschichtung nur auf rostfreie Neuteile.
Also ich habe die Fahrwerksfedern und Stabis von meinem 200er und Uri mit Por15 lackiert und da blättert auch Jahre später nichts ab.
Por15 gibt es auch noch zu kaufen, aber halt nicht mehr beim Korrosionsschutzdepot.
Gruß Jan
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 03.03.2022, 14:27
von isar12
Unser Pulverer hat mir mal erzählt er kann auch rostschützende Grundierung pulvern und dann erst die eigentliche Farbe.
So würde ich das bei Restaurierungen dann machen wollen.
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 03.03.2022, 14:38
von Ceag
Hallo zusammen,
POR 15 hatte ich auch schon in Verwendung und werde ich nie wieder nehmen.
Dann lieber Brunox Epoxy, einen guten Decklack und Unterbodenschutz (durchsichtig).
Der Stabi an der Vorderachse ist auf jeden Fall pulverbeschichtet. Bei der HA des Frontis wurde ebenfalls pulverbeschichtet.
Gruß
Jens
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 05.03.2022, 23:13
von Acki
Ein Kumpel bereitet Achsen professionell auf.
Er lässt es KTL beschichten und dann etwas Pulver drüber. Turbo Kult auf Facebook
Lack platzt ab wenn er zu hart bzw dick ist.
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 08.03.2022, 09:47
von Ro80-Fahrer
Ich hab das Fahrwerk am Ro80 inklusive der Federn pulvern lassen > keine Probleme.
An Vaters Audi 100 sind die Fahrwerksteile auch gepulvert und der wurde bis vor kurzem noch ganzjährig gefahren. Auch hier gab es keine Probleme.
Die Firma, die das machte gab an, dass sich Beschichtungen hauptsächlich dann ablösen, wenn der Untergrund nicht richtig behandelt wird. Bevor die gepulvert werden gehört da ein Korrosionsschutz drauf und erst dann wird gepulvert. Viele strahlen und pulvern anschließend direkt drauf und dann kann es Probleme geben.
schöne Grüße
Matthias
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 08.03.2022, 18:58
von inge quattro
Hallo,
da gebe ich Matthias absolut recht.
Die Teile müssen sauber Entlackt bzw. Sandgestrahlt sein und dann mit einer Rostschutzgrundierung vor- gepulvert und dann mit der gewünschten Farbe drüber gepulvert werden, dann fehlt sich da überhaupt nix. Ein profesioneller Pulverer macht das von Haus aus so...
Gruß
Thorsten
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 11.03.2022, 18:20
von ICWiener
das hört sich schonmal gut an pro pulvern. aber war das denn vor 30 jahren noch anders, weil ich habe noch keinen alten stabi gesehen wo das pulver nicht abblättert?
andererseits würde es mir wohl reichen, wenn es nach 10 jahren noch halbwegs gut aussieht.
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 15.03.2022, 12:18
von Daniel Turbo10V
Hallo,
die "Vorarbeiten" wie Entlacken,Sandstrahlen,Entrosten müssen natürlich ordentlich ausgeführt werden.Ich lasse mir die Teile nach dem Entlacken,sandstrahlen zeigen.Danach kommt KTL oder Zink darauf.Anschließend die weiteren Schritte durch den Beschichter/ Lackierer
Wir haben die Erfahrung gemacht das Bauteile welche nicht ordentlich entrostet/entlackt werden zum hier bereits erwähnten unterrosten neigen.Chemische Entlackung ziehe ich bei Alufelgen dem Sandstrahlen vor.(Oberflächenveränderung)
Auch Fahrwerksfedern,Stabilisatoren lassen wir Pulvern. Ein erfahrener "Pulverer"(unser jetziger) mach dort einen "Weichmacher" mit herein, man merkt das auch am Finish nach dem Brennen wenn man mit dem Fingernagel drauf drückt.
Man sollte hier auch bedenken das diese Fahrzeuge mittlerweile in Liebhaber bzw. Kennerhänden angekommen sind und nicht mehr 40.000 + km im Jahr bewegt werden. Außerdem entfällt denke ich mal bei den meisten der Winterbetrieb mit Salz usw.
Wir bewegen einen AUDI 100 Typ44 2,3E als "Daily- Driver" das ganze Jahr über als 2. Fahrzeug. Hier habe ich viele Erfahrungen sammeln können was Rostschutz und KTL bzw. Pulverlack angeht.
Vorteil der chemischen Entlackung ist es fließt überall herein und mach dort seine "Arbeit".Wer schon mal eine ganze Karosserie hat entlacken lassen, weiß das danach auch sämtliche Spachtelmassen sowie Dickbeschichtungen weg sind und sich wahre "Katastrophe"

offenbart.
(Ich war live dabei als vom Kumpel der angeblich ungeschweißte und NIE verunfallte Opel- C Coupe aus der Tauchentlackung wieder hochgeholt wurde, sah aus wie "Moby- Dick" nach 200 Harpunentreffern

)
Bei der Entrostung mit einer Stahldraht oder Messingbürste als Bohrmaschinenaufsatz bekommt man ebenfalls leider nur Oberflächlich den Rost bekämpft. Hier habe ich mit einer Sandstrahlpistole und feinem Sand bedeutend bessere Ergebnisse erzielt.
Böses Thema ist hier der Vorderachsträger.Nach dem Tauchentlacken: Da dieser nicht zerlegbar ist, aber einen großen schlecht zugänglichen Hohlraum aufweißt sollte hier schnellstens mit KTL oder Zinktauchen gehandelt werden.Danach gewünschte Endbehandlung(Lack etc.)
Grüße Daniel
Re: fahrwerk: pulver vs. lack
Verfasst: 15.03.2022, 19:35
von ICWiener
hallo!
mit der sauberen vorbereitung sehe ich ganau genauso. ktl und zink find ich aber etwas zu gut gemeint. den aggregateträger würde ich nach dem lacken mit sanders fluten dann passiert da nichts weiter.
mein lacker sagte mir heute, bei federn und stabis nehmen die gern poly-urethan lack, der ist wohl recht elastisch, darunter epoxy grund. ich favorisiere diese lösung zur zeit.
was in meinen augen gegen pulver spricht ist dass ich schon sehr oft speziell stabis und federn gesehen habe wo die werks pulverbeschichtung nach 10 jahren großflächig unterrostet ist, die werden ja sicherlich als neuteile rostfrei gewesen sein.
oder ist das pulver heute besser als vor 30 jahren?
mir fällt gerade noch ein, ich schraube viel an alten amies, und da sehen federn und stabies nach 40-50 jahren in der regel genausogut aus wie die restlichen fahrwerksteile, und da ist der gleiche lack drauf wie auf dem rest des fahrwerks.