Seite 1 von 1
Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 09:50
von Fünfender
Moin,
ich bin gestern bei laufendem Motor mit der Hand gegen die Zündspule gekommen und habe ordentlich einen geflammt bekommen.
Muss das so sein, oder passt da etwas nicht?
Grüße
Kim
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 10:52
von isar12
Das ist durchaus normal, daher auch die gelben Aufkleber, da ist Hochspannung drauf, und da gehen auch nennenswerte Energiemengen durch.
Und der Strom sucht sich den Weg des geringsten Widerstandes, das bist in dem Moment wohl grade zufällig du gewesen.
Solltest du bitte aus gesundheitlichen Gründen nicht öfters versuchen.
Servus
Rudi
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 11:07
von Fünfender
Hochspannung ist soweit klar. Dachte nur, dass das Teil besser abgeschirmt ist.
Warum das nicht? Macht Dich doch wieder richtig fit, wenn Dir nach 12 Stunden Fahrt die Augen langsam zufallen.

Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 11:34
von Mike NF
Theoretisch müsstest du dich damit zu einer Klinik begeben und 24h unter Beobachtung bleiben, mit Hochspannungsunfällen machste keine Späße....das kann auch 10h später noch seine Folgen zeigen.
Grüße
Mike
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 13:10
von Frank Ha
Hi
Mike ist das wirklich so gefährlich?
Ich hab beim letzten V8 ja mal so drüber gesprüht mit Wasser.. und dann mal über die ganzen Leitungen mit der Hand drüber... da wo ich eine geballert bekommen habe... hab ich dann das Zündkabel getauscht.
Irgendwelche gesundheitlichen Beeinträchtigungen hatte ich keine.. und ... beim nächsten Versuch hab ich auch keine mehr verpasst bekommen. Sprich das Kabel war wohl nicht mehr in Ordnung...
Frank
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 13:31
von Mike NF
Das Blut kann ausgasen, was dann so unschöne Folgen wie eine Embolie haben kann, oder verspätet einsetzende Herzrhythmusstörrungen sind auch immer sehr gerne genommen.
GERADE bei Hochspannung (> 1000V) und bei den 15-20 kV die da aus der Zündspule kommen wär ich schon vorsichtig.
Grüße
Mike
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 13:50
von Blacky
Moin,
Kim, ich würde an deiner Stelle meinen Arsch schleunigst gen Arzt bewegen.
An der Zündung liegen mal eben locker 25kV an, keine Idee wieviel Du genau abbekommen hast.
Aber durch den Spannungswert kannst Du mal eben auch Probleme mit der Herzsteuerung bei Dir bekommst, aka Rhythmusstörungen.
Dein Leben, denk drüber nach.
grüße !
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 13:52
von OPA_HORCH
In der Tat:
Zündanlagen mit Leistungsendstufe arbeiten mit Spannungen, die weit jenseits von Spaß sind. Auch wenn die dabei fließenden Sröme nicht gewaltig sind und es dabei noch nicht zu Verbrennungen kommt, können sie im menschlichen Körper für lebensbedrohliche Probleme sorgen, wenn sie z.B. über den Herzmuskel fließen und/oder das Herz bereits vorgeschädigt ist - und wer kann das schon mit Sicherheit bei sich ausschließen...
Ich kenne es aus dem gewerblichen Bereich, dass bei Unfällen mit Stromeinwirkung der Betroffene sofort einem Arzt zum EKG zuzuführen ist. Da sich im ungüstigsten Falle sogar noch innerhalb von 72 Stunden Herzrhytmusstörungen oder sogar Kammerflimmern einstellen kann, bleiben die Betroffenen meist auch noch zur Beobachtung im KH.
Es ist also keine Weicheierei, den Hochspannung führenden Teilen des Motors mit Respekt und dicken Handschuhen/Elektrikerzangen zu begegnen. Abgesehen davon ist auch die "Schreckreaktion" nach so einem Schlag nicht ungefährlich - da ist schon mancher mit der wegzuckenden Hand in drehende Teile geraten...
Gruß Wolfgang
Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 14:07
von Acki
Also erstmal schön das du die Induktion entdeckt hast.
Beim Zündkabel prüfen das Nächstesmal eine Zange und ein Kabel was zur Masse geht nutzen.
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 15:57
von Fünfender
Danke, dass Ihr Euch sorgt. Nennt mich einen Ignoranten, aber unter den gegebenen Umständen und da ich seit gestern keinerlei Beschwerden habe, mache ich mir keine Sorgen.
@ Frank: Dazu fällt mir jetzt wirklich nichts mehr ein...
@ Acki: Danke für den Tip. Ich war doch nur auf der Suche nach Falschluft. Habe also den Strom also eher zufällig gefunden.
Grüße
Kim
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 16:13
von Mike NF
Fünfender hat geschrieben:Nennt mich einen Ignoranten
Ignorant!
Grüße
Mike
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 16:23
von Frank Ha
Hi
OK ... ich schäm mich ja schon
Frank
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 24.04.2012, 22:12
von Typ44
Um auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen, ich sehe es nicht als normal an, eine gewischt zu bekommen, wenn ich in die Nähe der Zündspule komme.
Wie blödsinnig wäre es, den Strom zu verstärken, wenn sich das dann anders als über das Kabel entlädt

. Desweiteren bin auch ich bei laufendem Motor in die Nähe der ZS gekommen, ohne eine gewischt zu bekommen.
Würde auf ein defektes Kabel von ZS zum Verteiler tippen, verdreckten Übergang ZS zum Kabel oder Riß in der ZS-Hülle.
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 25.04.2012, 07:26
von HPM15
Dem Beitrag von Oli schliesse ich mich zu 100% an
Ingo
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 25.04.2012, 07:48
von Mario_B
Die Zündanlage hat "dicht" zu sein! Wenn der Motorraum trocken ist kann man bedenkenlos alle Zündteile berühren wenn alles i.O. ist. Wenn man eine "geschoben" bekommt ist was faul, meißt sind wegen des alters die Gummis poröse/rissig oder man hat einen Marderbiss.
Sicher ist bei Strom "obacht" zu leisten, jetzt kommt aber das "aaaber"
1. Damals in der Lehre hat kein Lehrer einen Schüler ins KH geschickt wenn er eine geschoben bekommen hat (Da wär ganz schnell die Klasse leer gewesen)
2. In der Werkstatt geht keiner ins KH wenns mal zeckt, weil sonst würde es zwar Werkstätten geben aber keiner der dort arbeitet weil jeder jeden Tag mal eine Bekommt (ist zum Wach werden) und mir ist in 25 Jahren noch kein Fall bekannt geworden wo ein Mechaniker ernste Probleme wegen Strom hatte.
3. muß man unterscheiden wie "es" passiert: Wenn man mit einer Hand auf Masse ist und mit der anderen von der Zündanlage eine bekommt dann kann es kritisch werden, da der Strom über den Oberkörper zur Masse wandert. Wenn man sich aber and den Grundsatz hält das man sich von der Karosse fern hält und nur mit einer Hand an der Zündanlage hantiert, zeckt es auch nicht mehr als wenn man eine von einem Piezozünder bekommt.
4. Der gelbe Aufkleber war damals erst ab der HKZ vorschrift um eben den Laien zu warnen und fern zu halten, weil eben sich immer irgendwo im Motorraum mit einer Hand abgestützt wird wenn mit der anderen Hand an der Zündanlage hantiert wird.
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 25.04.2012, 08:13
von Gurki
Ich stimme dir da nur bedingt zu.
1) Ist das von deinem Lehrer sehr fahrlässig (allerdings wohl auch schon etwas her, oder?)
2)Es sollte jeder in einer Werkstatt nach einem Stromschlag zur ärztlichen Untersuchung, ausserdem muss in jedem Unternehmen nach einem Unfall ein entsprechendes Formular ausgefüllt werden, (und bei einem Stromschlag handelt es sich definitiv um einen Unfall) sonst können sich u.U. bei Spätfolgen Versicherungen querstellen und Ärger ist so vorprogrammiert.
3)Egal wie du stehst, der Strom fließt in beiden Fällen durch dein Herz!
Stromschläge können lebensgefährlich sein und die betroffene Person gehört durch einen Arzt überprüft! Auch 24h später kann noch Herzkammerflimmern auftreten!
Ob das allerdings gemacht wird oder nicht steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt und ist jedem selbst überlassen....
Gruß, Gurki
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 25.04.2012, 08:26
von Mario_B
ja, die Vorschriften haben schon seinen Sinn, es wird halt nicht gemacht und wie gesagt in 25 Jahren ist niemand wegen nem Zündfunken ins KH eher weil einem mal ein Getriebe auf den Kopf gefallen ist.
Und der Laie, auch der Stromer, der nichts von und über die Zündanlagen gelernt hat sollte die Finger von der Zündanlage lassen.
Aber das ist hier nur ein sekundär Thema.
Es geht um die Zündanlage an sich selbst und die hat in jedem Betriebszustand "dicht" zu sein! Es gibt auch Sonderanlagen wie wir sie im Rennsport verwenden die sind auch Wasserdicht. Zeckt es aber dennoch im trockenen/normalen Zustand ist was faul!
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 25.04.2012, 09:00
von Gurki
Da stimme ich dir natürlich 100%ig zu!
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 25.04.2012, 12:35
von Fünfender
Mir fiel gerade ein, dass ich vor zwei Jahren in der Werkstatt meines Vertrauens war. Der Meister sagte dass mein Hauptzündkabel marode war und er es provisorisch gegen ein gebrauchtes vom Passat getauscht hatte. Wie konnte ich das bloß vergessen?!?
habe mir mal schnell ein neues bestellt. Kostet über 40 Tacken und ist nicht kurzfristig lieferbar. Na toll...
Re: Stromschlag von Zündspule?
Verfasst: 25.04.2012, 23:32
von timundstruppi
Hallo,
es wurde hier schon das richtige Verhalten nach einem Stromunfall angesprochen.
Das Herz wird mit zunehmendem Alter empfindlicher. Das Her z ist in der vulnerablen Phase (wenige ms des Herzyklusses ) besonders empfindlich. Also ist das ganze noch etwas Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Zündkabel sind im Elektrotechnischen Sinn nicht für geeignet , um ausreichend Schutz gegen Köperdurchströmung zu gewährleisten. Daher Finger weg. Es wird auch nicht wie bei anderen elektrischen Betriebsmitteln eine Prüfung vorgeschrieben. Also ist der Zustand unbekannt. Es sei denn er äußert sich durch schlechten Motorlauf, wobei der Umkehrschluss nicht zulässig ist.
Die BGFH hat 1-2 Stromunfälle mit Zündanlagen per anno.
Gruß TW