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KW-Lagertausch bei eingebautem Motor?
Verfasst: 13.12.2011, 19:53
von 44avantler
Da ich bei meinem 4zyl. Fronti Bj. ´90 in Bälde den kompletten Aggregateträger tauschen werde
und damit zwischendrin freien Zugang zur Ölwanne habe,
dachte ich daran, letztere zu demontieren u. die Kurbelwellen- u. Pleuellager zu begutachten.
Der Motor hat schon gut 400Tkm runter u. im Öl sind auch feine Abriebspuren zu finden,
nächsten Sommer soll der Wagen auf der Fahrt über die Alpen zudem nicht verrecken.
Im Alltags-Kurzstreckenbetrieb macht er -von Kleinigkeiten abgesehen - keine Probleme.
Wahrscheinlich könnte man sowieso nur - wenn überhaupt - die Pleuellagerschalen tauschen,
von der KW-Hauptlagern wären wohl ohne großen Mehraufwand nur die Lagerstellen auf der KW zu betrachten sein
und ggfs. eine "halbe" Lagerschale ersetzbar.
Hat jemand Erfahrung mit einem solchen fliegenden Wechsel von Standard-Lagerschalen,
ohne Vermessen u. Ausbau/Schleifen der KW?
Machte eine solche "Fussel"-Reparatur überhaupt Sinn hinsichtlich der Haltbarkeit/Lebensdauer?
(Die Ölwannendichtung ist trocken, das wäre also kein Grund, den Motor zu öffnen,
auch der getr.seitige Dichtring ist relativ jung+dicht.)
Die bessere Alternative - Einbau eines noch zu überholenden Ersatzmotors - kann ich zeitlich leider erst wesentlich später realisieren...
Grüße,
Jörg
PS:
in der Akte ist unter 026 198 491 der KW-Lagersatz (1-3,5)angegeben-
ist das nur ein Lager oder doch der 4-teilige Satz (das eine Lager 4 kostete dann fast dasselbe wie die 4 anderen)?
Re: KW-Lagertausch bei eingebautem Motor?
Verfasst: 13.12.2011, 20:17
von fischi
Bei der Laufleistung kann an den Lagerstellen soviel verschlissen sein, da sind die Lager noch das kleinere Übel. Geht schon los bei Einlaufspuren an den Zapfen, Ölpumpe verschlissen, Laufbuchsen und und und...
Dann einfach nur die Schalen tauschen, mag vielleicht für ein paar tausend km ein gutes Gefühl geben, aber dann machst Du das alles nochmal neu und dann richtig. Wenn wirklich Abrieb im Öl ist (schon prüfen lassen?), dann würde ich damit nicht mehr fahren und mir schleunigst einen provisorischen Tauschmotor besorgen. Dann den alten in Ruhe herrichten und wieder einbauen, falls Du vorhast das Auto mal bei km 600.000 mit matching numbers verkaufen zu wollen.
Re: KW-Lagertausch bei eingebautem Motor?
Verfasst: 13.12.2011, 23:53
von Acki
Bei der Fragestellung würde ich eher davon ausgehen das Fehler eingebaut werden.
Was sind Abriebspuren für dich?
Pleuellager anschauen - wenn dann ist da was.
Aber wenn dein Öldruck im heiß Leerlauf ok ist - Finger weg.
Re: KW-Lagertausch bei eingebautem Motor?
Verfasst: 14.12.2011, 11:10
von isar12
Sind die KW Hauptlager verschlissen ist ein Wechsel der Lagerschalen nicht die Lösung. Da muss die KW geschliffen und passende Übermaßlager eingebaut werden.
Kannst trotzdem mal welche von den inneren aufmachen, Kontrolle ist immer gut.
Pleuellager dagegen würde ich ohne weiteres auf diese Art tauschen. Die leben nicht so lange wie die Hauptlager, da kann das Sinn haben.
Sobald du aber auf der KW Laufspuren feststellst, kannst es dir sparen, das geht nicht lange gut.
Servus
Rudi
Re: KW-Lagertausch bei eingebautem Motor?
Verfasst: 14.12.2011, 15:30
von Uwe
...meine Empfehlung lautet auch: "Never change a running System"
Ich befürchte auch das du dir mehr Fehler einbaust wenn du Einzelteile neu machst.
Re: KW-Lagertausch bei eingebautem Motor?
Verfasst: 14.12.2011, 16:57
von 44avantler
Never change a running System
Wenn das System fehlerfrei wäre, sähe ich das auch so.
Wenn wirklich Abrieb im Öl ist (schon prüfen lassen?
Es glitzert schon sehr auf dem Boden der Altölschüssel - was wäre zu prüfen ?
...dein Öldruck im heiß Leerlauf...
0,5-0,8 bar nach Audiarmatur, sonst max. 4,5bar , nicht weltbewegend , aber o.k.
Kompression immerhin 4x 12,5 bar (lauwarmer Motor),
etwas höherer Ölverbrauch (->Vent.sch.dichtg.), Öltemp. ist bei etwas schärferer Fahrweise schnell auf 130°C
Motor läuft im LL eher geräuschvoll/etwas klapperig (aber warm auch annähernd rund),
die Anbauaggregate scheiden, da bereits erneuert, als Verursacher aus.
Soll man sich damit noch über die Alpen trauen?
Nach dem letzten GAU nach längerer Urlaubsfahrt mit einem vorderen Radlager bin ich da ein gebranntes Kind...
Im Frühjahr werde ich im Rahmen der o.g. Fahrwerksüberholung die KW sichten u. ggfs. ein o. mehr Pleuellager wechseln -
oder alternativ den hier schon mehr als 6 Jahre liegenden Tauschmotor (140Tkm) herrichten
(wenigstens Vent.sch.dichtgn.,WDs, Zahnr.+Rolle, ESV prüfen/dichten, WaPu+Therm.).
Auchn diesbzgl. bin ich für Anregungen offen.
Grüße,
Jörg
Re: KW-Lagertausch bei eingebautem Motor?
Verfasst: 15.12.2011, 09:12
von Uwe
Hi,
also was du so an Werten in den Raum wirfst, klingt sehr gut. Die 4,5 Bar sind top, ebenso wie die 0,8. Die Kompression kling Neuwertig gut. Alle gleichmäßig. Wenn der Motor sonst keine Probleme macht, dann würd ich ihn lassen. Eventuell, wenn du die Möglichkeit hast, die Schaftis neu machen, per Druckluftanschluss. ich bin mir jetzt nicht sicher, ob er Hydros hat, wenn ja, der Tausch bei meinem NG hat Wunder gewirkt. Auf einmal war Ruhe, kein klappern mehr.
Just my 2 Cent
Re: KW-Lagertausch bei eingebautem Motor?
Verfasst: 15.12.2011, 15:39
von 44avantler
Hallo,
Hydros (zumindest einer meldet sich immer wieder mal recht dauerhaft) und Vent.schaftdchtg. stehen auf der Agenda -
sofern es denn lohnt :
der Abrieb im Altöl gibt halt zu denken (von meinen 60er Jahre Fords, die ebenfalls nicht geschont werden, kenne ich das nicht).
Auch sieht das Kühlwasser "brackig" braun aus,
immer nur nachgefüllt mit Kühlflüssigkeit aller möglichen Farben -
Ablassen u. Neubefüllen brachte nichts, da muß doch mal das ganze System aufwendig gereinigt werden.
Leichten Kühlwasserverbrauch hat er ebenfalls - Undichtigkeiten konnte ich bisher nicht finden,
die ZKD habe ich in Verdacht, da über Nacht abgestellt morgens zwar sofort anspringt. aber sehr unrund läuft (~ die ersten 2Min.).
Alle Kaltstartkomponenten sind nach Repleitf. geprüft u. ok.,
das Kühlwasser habe ich noch nicht auf CO testen lassen (so brackig, wie das aussieht, ist da alles mögliche drin gelöst

)
Drucksteller u. Stausch.poti wollte ich auch noch durchmessen (wo gibt es dafür praktischer zu handhabende Hilfsleitungen?),
da er ab u. an Probleme mit der Gasannahme hat (keine Nebenluft gefunden) - aber das führt zuweit vom Thema.
Zusammengefasst soll das nur heißen:
bzgl. des Motors steht doch einige Arbeit an;
die Frage ist, ob man noch Zeit & Geld in diesen Motor investiert (bes. hinsichtlich des unbekannten Zustands der Wellenlager)
oder lieber doch gleich in den Tauschmotor.
Momentan leide ich da unter Entscheidungsschwäche...
Grüße,
Jörg
Re: KW-Lagertausch bei eingebautem Motor?
Verfasst: 15.12.2011, 18:35
von Acki
Also Pleuellagerdeckel mal abmachen sollte ok sein.
Zeig dann erstmal nen Bild. Gewisser Verschleiß bzw Spuren sind normal. Bevor hier alle gleich nen kapitalen herbeten.
0,8 kommt mit Grenzwertig vor, kann aber an der Anzeige liegen.
Prinzipiell - nicht untertourig fahren und schon geht einfach so nichts kaputt.
Ölwechsel schadet nie.
Abrieb oder Ölschlamm?
Normal landet das in der Pumpe bzw Filter.
Wichtig, blanker Aktionismus schadet in 95% der Fälle.
Re: KW-Lagertausch bei eingebautem Motor?
Verfasst: 19.12.2011, 13:04
von isar12
Über die Alpen ist doch heutzutage kein Problem mehr!
Natürlich kann immer mal was unvorhersehbar kaputt gehen aber das gibts auch bei neueren Fahrzeugen.
Mach das Ding fahrfertig und kurv erst mal zuhaus rum, ruhig auf die schärfere Art.
Schwächen zeigen sich da schnell. Über den Motor würd ich mir nicht viele Sorgen manchen, aber schau dir ruhig mal die Pleuellager an, das kann nicht schaden. (sofern du alles wieder korrekt festschraubst)
Bei unseren alpenländischen Nachbarn darfst du ja eh blos 130 max fahren, das ist doch für so ein Auto keine dramatische Sache, da wird es ja kaum gefordert.
Servus
Rudi
Re: KW-Lagertausch bei eingebautem Motor?
Verfasst: 21.12.2011, 10:46
von Felix
Seh ich auch so, wenn der Öldruck noch paßt Verdichtung ok ist und normales Laufgeräusch würd ich gar nichts machen. Ich mach immer ein zusätzliches Magnet an die Ölablaßschraube, dann kann man man auch Abriebspuren (natürlich nur stahlhaltige Teile) verfolgen von Ölwechsel zu Ölwechsel.
Meist wird ganz was anderes kaputt, das man gar nicht erwartet.
Man sollte sich nicht verrückt machen lassen, gerade unsere Alten haben weniger Ausfälle wie mancher Neuwagen.
Einer Bekannten ist das Getriebe nach 27t km in einem Alfa kaputt gegangen, zuvor erklärte sie mir so ein altes Auto wie ich fahr sei unzuverlässig. Kein Kommentar Hihi .
Gruß Felix