Hallo Olaf,
Olaf Henkel hat geschrieben:
habe soeben mal nen Kompressionstest gemacht. Allerdings nur mit einem einfachen Gerät, was man in das Gewinde schraubt. Bei allen 5 Zylindern steigt der Zeiger auf etwa 10 bar.
Das wäre erstmal ok und würde für Leerlauf und Teillast reichen.
Olaf Henkel hat geschrieben:Kann ich daraus schon Schlüsse ziehen?
Kopf und ZKD scheinen unter normaler Belastung ok zu sein.
Olaf Henkel hat geschrieben:Was kann ich als nächstes tun zum Testen?
Kopfschrauben nacheinander rausschrauben und die Gewinde genau ansehen.
Ich hab da so einen Verdacht, dass Dein Schaden so ähnlich ist, wie meiner vor 5 Jahren.
Nämlich...
Bei mir hat sich etwa 1cm Gewinde ganz unten im Block an Zyl. 4 Verabschiedet, so dass die Kopfschraube dort nicht mehr genug Vorspannung hat.
Bei normaler Fahrt hat man nix gemerkt - auch war die Leistung praktisch voll da.
Aber...
Bei forcierter Fahrt und damit viel Ladedruck(1,5bar)/Kompression wurde an der Stelle natürlich Gas an der ZKD vorbeigeblasen ins Kühlwasser.
Im Ausgleichbehälter gab es eine grosse Luftblase oben und der Wasserstand war unten. Löste man dann den Deckel vom Ausgleichsbehälter stieg das Wasser unter grossen Getöse wieder auf Normal.
Wasser fehlte also keins und wurde auch nicht in den Brennraum gedrückt - eigentlich auch logisch, denn der Verbrennungsdruck ist viel höher als der Wasserdruck.
Olaf Henkel hat geschrieben:Druck auf den Wasserausgleichsbehälter geben?
Hat bei mir nix gebracht, weil im Leerlauf und erst recht bei Motor aus war natürlich alles in Ordnung.
So konnte man sich dann blöd suchen, bis ich einfach mal an den ZKD Schrauben gedreht habe und die eine kaputte gefunden habe.
Schraube einfach ersetzt und schon beim Reinschrauben gemerkt, dass unten das Drehen wieder leichter ging.
Ende vom Lied - Kopf raus (ZKD war praktisch unbeschädigt, wie vermutet), Gewinde auf M12 x 1,5 aufgeschnitten und dort eine Schraube vom Opel Frontera 2,4D rein (M12 x1,5 x 97).
Die Frontera Schraube ist natürlich zu kurz für den 20V Kopp, da dort die Schrauben weit über 100mm lang sind.
Olaf Henkel hat geschrieben:Oder kann sich im Lader Wasser und Öl vermischen?
Neh, es sei denn, das Gehäuse wäre geborsten. Dann ist aber eh alles zu spät.
Olaf Henkel hat geschrieben:Komplettes Kühlwaser verloren. Am Lader der Froststopfen zum Block hin fehlt. Da läuft auch nachgefülltes Wasser sofort wieder raus.
Da hat´s auf jeden Fall ordentlich Verbrennungsgas ins Kühlwasser gedrückt (und in den Nachbarzylinder und auch ggfs. in den Ölkreislauf)
SI0WR1D3R hat geschrieben:Da der Turbo eh raus muss... bzw kann man den Froststopfen auch im eingebauten Zustand wechseln? Ggf. war der vorherige schlicht und einfach nicht richtig eingepresst/ evtl. der falsche?
Dass der Rauch ggf. davon kommt dass das Wasser auf dem heißen Auspuff verdampft ist und durch den Fahrtwind die Rauchwolke hinter dir erzeugt hat? Und ggf. der Ölstand von Anfang an zu gut eingeschenkt war?
Auch möglich - wird ja auch bei Ladern mittlerweile an der Qualität gespart - ist halt nicht mehr KKK, sondern Borg Warner US-Scheisse, wenn man´s genau nimmt.
Bzw... wenn Wasser auf dem Auspuff gerät.
Olaf Henkel hat geschrieben:also Ölstand war direkt davor geprüft und leicht über Min. Das habe ich immer so, weil die 3B bei Max gerne Öl rausfeuern über die KGE.
Dann stimmen die Druckverhältnisse in der KGE nicht (mehr), denn mit originaler KGE kann das nicht passieren wegen Druckregelventil und Ölabscheidung im Ventildeckel und Ölwanne.
Zwar wird die Tendenz Ölschaumbildung bei geringeren Ölstand prinzipiell geringer, aber bei so einer "Hochleistungsmaschine" sollte der Ölstand, bzw, die Ölmenge schon immer am Max. sein (vergleiche Audi 200 Transam mit 13l Öl über Trockensumpf).
Wenn´s über die KGE Öl rausdrückt bläst der Lader seinen Druck ins Kurbelgehäuse. Wenn dagegen der Unterdruck in der KGE zu hoch ist, wird mehr Öl angesaugt.
Beides führt zwar zum gleichen Ergebnis - Öl im Ansaugtrakt - hat aber erstmal 2 völlig verschiedene Ursachen!
Etwa 25-50mbar unter Atmosphärendruck sollten in der KGE herrschen - also leichter Unterdruck.
Olaf Henkel hat geschrieben:Ich habe aber auch eine dicke Kopfdichtung verbaut, um die Verdichtung zu reduzieren. Ist diese evtl nicht so stabil?
Wer hat denn die 20V Dichtung gebaut? Die gibt es nämlich nur in einer Dicke (1,65mm) zu kaufen. Hat da jemand von Hand zusätzliche Blechlagen reingepfuscht, oder wie hat PKM das gemacht?
Ich meine, der Typ geht doch nicht zu Elring, Reinz oder Payen und lässt mal einfach so 10 MLM Kopfdichtungen anfertigen - da lachen die ihn aus für - lohnt sich für diese Firmen garnicht.
Also nochmal: wie wurde die Dichtung gemacht?
Und warum macht man sowas? Verdichtung lassen und dafür Ladedruck runter ist nicht nur materialschonender, sondern bringt auch die gleiche Leistung, denn Verdichtung ist Verdichtung - egal ob durch Lader oder durch ZKD.
Ich würde da auf jeden Fall eine originale MLM ZKD von den o.gen. Herstellern reinsetzen, um zumindest da auf der sicheren Seite zu sein in Zukunft.
Wenn der Schaden durch die PKM Kopfdichtung entstanden ist (danach sieht es ja durchaus aus), wäre da natürlich die Möglichkeit, diesen Betrieb in Regress zu nehmen und den Schaden beseitigen zu lassen (auf PKMs Kosten natürlich).
Das nur so als Anregung...
Die Beweisführung dürfte allerdings nicht unbedingt einfach sein, ausser die ZKD ist irgendwie zusammengebastelt aus 2 Kopfdichtungen oder so.
Gruss & viel Erfolg,
Olli