Reparatur Ölleitung Ölkühler notdürftig 200 20V 3B
Verfasst: 04.11.2009, 15:20
Hi liebe Alle,
aus gegebenen Anlass teile ich euch meine leidvolle Erfahrung der vergangenen Wochen mit. Vor allem soll die Beschreibung allen dienen, die ein ähnliches Problem noch vor sich haben und hoffen, sie könnten Undichtheitheiten der Öl-Vorlaufleitung zum Ölkühler auf schnellem Wege lösen.
Die Beschreibung soll in keinem Fall eine Anleitung zur Selbstreparatur darstellen, denn leider hat sich rausgestellt, dass das Ergebnis aller Versuche war: "Außer Spesen nix gewesen"!
Trotzdem hier der Erfahrungsbericht für Forumsuser auf der Suche nach Notlösungen. Quasi ein allerletzter Ausweg, wenn das Warten auf Neu-, oder Gebrauchtteile zu lange dauert, und das Auto trotzdem benötigt wird. Aber eines muss bewusst sein. Da der Ölkühler direkt vor dem Vorderreifen liegt, bedeutet eine Undichtheit an dieser Stelle, dass ihr euch selbst eine Ölspur vorm Reifen legt. Das kann in Extremfällen zum Ausbrechen des Wagens, und damit zu einem Unfall führen. Ob dieses Risiko es wert ist, eine notdürftige und unsichere Reparatur durchzuführen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich rate jedenfalls dringend davon ab.
Für alle, die es immer noch versuchen wollen, hier die Beschreibung mehrerer erfolgloser Versuche, das System zumindest eine Zeit lange wieder dicht zu bekommen.
Vor ca. 6 Wochen fiel mir auf, dass mein 20v leicht Öl verlor und sich hin und wieder vor dem rechten Vorderreifen eine kleine Lacke bildete. Also Innenradhaus runter und nachgesehen - Ölleitung im Vorlauf zum Ölkühler leicht undicht. Die Vorlaufleitung ist die Leitung, welche kotflügelseitig zum Ölkühler führt. Grund der Misere: Massive Korrosion am Anschlussrohr zum Kühler.
Was tun sprach Zeus? Am einfachsten wär es, das Rohr vom Kühler zu lösen, damit zum Hydraulikspezi zu fahren und ein neues anfertigen zu lassen. Oder ein Neuteil beim Freundlichen bestellen. Problem: Die Stahlüberwurfmutter der Leitung, welche am Alu-gewinde des Kühlers sitzt. Nun ja, 20 Jahre haben eine schöne formschlüssige Verbindung der beiden Teile hergestellt. Kurz und gut, keine Chance, die Mutter aufzubekommen, ohne das Gewinde abzureissen.
Nun gut, kurz überlegt - dann muss wohl ein komplettes System her (Kühler, Vor-, und Rücklaufleitung). Aber was tun bis dahin?
Da ich das Auto zwei Tage lang nicht brauchte, dachte ich mir, ich versuch einfach, das kleine Loch (ca. 0,2mm) mit Karosseriekleber zu verkleben. Also Messingbürste her und schrubben. Danach Nitro aufpinseln und Ölfilm wegwischen. Das Problem dabei ist das aus dem Loch tretende Öl. Aber mit viel Geduld geht das.
Anschließend Karosseriekleber über das Loch und großflächig über die Leitung verteilen (also einmal rundherum und 1 bis 2 cm Abstand zum Loch. Alles in allem hab ich den Kleber sicher in einer Dicke von 0,5 cm aufgetragen. Danach 1 Tag lang "härten" lassen und anschließend gestartet. Siehe da - dicht!
Dieses Provisorium hielt ca 3 Wochen, in denen ich mich nicht wirklich um Ersatz kümmerte (schön blöd). Jedenfalls ist klar, was kommt, die Leitung leckte wieder. Also wieder unter den 20V und geschaut. Nun war ein 2tes Loch in der Leitung durchgebrochen. Also wieder Karosseriekleber drauf, 1 Tag stehen lassen und gut isses. Inzwischen hatte ich schon Übung, und es ging recht schnell.
Tja, ne Woche später wars wieder soweit. Irgendwo unter dem Karosseriekleber kam abermals Öl hervor. Schlau wie ich nun mal bin (oder dachte zu sein), eine andere Alternative.
Die Einkaufsliste:
Flüssigmetall (2 Komponenten)
Selbstverschweißendes Klebeband (selbstvulkanisierend)
Gaffer Tape
Glasfaserspachtel (2 Komponenten)
(und den Karosseriekleber hatte ich ja noch)
Damit sollte ich das Problem doch in den Griff bekommen. Außerdem machte ich mich auf die Suche nach einem Ölkühler inklusive Vor-, und Rücklaufleitung. Weiters auf zum Freundlichen, um die nötigen Dichtungen für den Tausch zu besorgen.
Also Stoßstange, Kotflügel und Innenradhaus runter, damit Platz zum Arbeiten ist. Karosseriekleber mit Stanleymesser von der Leitung geschnitten, und die Leitung mit der Messingbürste geputzt. Danach Flüssigkleber aufgetragen und aushärten lassen. Glasfaserspachtel gemischt und einmal rundherum geschmiert. Aushärten lassen. Selbsverschweißendes Klebeband rundherum gewickelt. Alles in allem ein Nachmittag Arbeit mit Warten und dann den Motor angeschmissen. Dicht! Meine Freude nach so viel Action war entsprechend groß. Ich dachte mir, das hält zumindest bis zum Eintreffen der bestellten Teile.
Aber was soll ich sagen: Als ich mich am übernächsten Tag auf den Weg machte, wars nach 20km so weit. Undicht!
Tja, Auto abgestellt, Behälter drunter und Pannendienst gerufen. Bis zum Eintreffen des Engels in Gelb wieder Rad runter und Innenradhaus raus. Mit dem netten und durchaus am Auto sehr interessierten Herren versucht, das Problem wieder in den Griff zu bekommen, aber keine Chance mehr. Aus, vorbei, nix geht mehr. Auto steht und steht und steht.
Tja, nun sind die Tauschteile gekommen und es geht ans Umbauen.
Conclusio:
Wie ihr seht, war das einzige Provisorium, welches ein paar Tage hielt, das Schmieren von Karosseriekleber. Und das auch nur sehr bedingt und zeitlich begrenzt. Wenn ihr also vor dem gleichen Problem steht, ist mein Rat ein ganz einfacher.
Ab zum Telefon und Teile bestellen. Alles andere ist zum Vergessen.
Liebe Grüße,
Avant20v
aus gegebenen Anlass teile ich euch meine leidvolle Erfahrung der vergangenen Wochen mit. Vor allem soll die Beschreibung allen dienen, die ein ähnliches Problem noch vor sich haben und hoffen, sie könnten Undichtheitheiten der Öl-Vorlaufleitung zum Ölkühler auf schnellem Wege lösen.
Die Beschreibung soll in keinem Fall eine Anleitung zur Selbstreparatur darstellen, denn leider hat sich rausgestellt, dass das Ergebnis aller Versuche war: "Außer Spesen nix gewesen"!
Trotzdem hier der Erfahrungsbericht für Forumsuser auf der Suche nach Notlösungen. Quasi ein allerletzter Ausweg, wenn das Warten auf Neu-, oder Gebrauchtteile zu lange dauert, und das Auto trotzdem benötigt wird. Aber eines muss bewusst sein. Da der Ölkühler direkt vor dem Vorderreifen liegt, bedeutet eine Undichtheit an dieser Stelle, dass ihr euch selbst eine Ölspur vorm Reifen legt. Das kann in Extremfällen zum Ausbrechen des Wagens, und damit zu einem Unfall führen. Ob dieses Risiko es wert ist, eine notdürftige und unsichere Reparatur durchzuführen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich rate jedenfalls dringend davon ab.
Für alle, die es immer noch versuchen wollen, hier die Beschreibung mehrerer erfolgloser Versuche, das System zumindest eine Zeit lange wieder dicht zu bekommen.
Vor ca. 6 Wochen fiel mir auf, dass mein 20v leicht Öl verlor und sich hin und wieder vor dem rechten Vorderreifen eine kleine Lacke bildete. Also Innenradhaus runter und nachgesehen - Ölleitung im Vorlauf zum Ölkühler leicht undicht. Die Vorlaufleitung ist die Leitung, welche kotflügelseitig zum Ölkühler führt. Grund der Misere: Massive Korrosion am Anschlussrohr zum Kühler.
Was tun sprach Zeus? Am einfachsten wär es, das Rohr vom Kühler zu lösen, damit zum Hydraulikspezi zu fahren und ein neues anfertigen zu lassen. Oder ein Neuteil beim Freundlichen bestellen. Problem: Die Stahlüberwurfmutter der Leitung, welche am Alu-gewinde des Kühlers sitzt. Nun ja, 20 Jahre haben eine schöne formschlüssige Verbindung der beiden Teile hergestellt. Kurz und gut, keine Chance, die Mutter aufzubekommen, ohne das Gewinde abzureissen.
Nun gut, kurz überlegt - dann muss wohl ein komplettes System her (Kühler, Vor-, und Rücklaufleitung). Aber was tun bis dahin?
Da ich das Auto zwei Tage lang nicht brauchte, dachte ich mir, ich versuch einfach, das kleine Loch (ca. 0,2mm) mit Karosseriekleber zu verkleben. Also Messingbürste her und schrubben. Danach Nitro aufpinseln und Ölfilm wegwischen. Das Problem dabei ist das aus dem Loch tretende Öl. Aber mit viel Geduld geht das.
Anschließend Karosseriekleber über das Loch und großflächig über die Leitung verteilen (also einmal rundherum und 1 bis 2 cm Abstand zum Loch. Alles in allem hab ich den Kleber sicher in einer Dicke von 0,5 cm aufgetragen. Danach 1 Tag lang "härten" lassen und anschließend gestartet. Siehe da - dicht!
Dieses Provisorium hielt ca 3 Wochen, in denen ich mich nicht wirklich um Ersatz kümmerte (schön blöd). Jedenfalls ist klar, was kommt, die Leitung leckte wieder. Also wieder unter den 20V und geschaut. Nun war ein 2tes Loch in der Leitung durchgebrochen. Also wieder Karosseriekleber drauf, 1 Tag stehen lassen und gut isses. Inzwischen hatte ich schon Übung, und es ging recht schnell.
Tja, ne Woche später wars wieder soweit. Irgendwo unter dem Karosseriekleber kam abermals Öl hervor. Schlau wie ich nun mal bin (oder dachte zu sein), eine andere Alternative.
Die Einkaufsliste:
Flüssigmetall (2 Komponenten)
Selbstverschweißendes Klebeband (selbstvulkanisierend)
Gaffer Tape
Glasfaserspachtel (2 Komponenten)
(und den Karosseriekleber hatte ich ja noch)
Damit sollte ich das Problem doch in den Griff bekommen. Außerdem machte ich mich auf die Suche nach einem Ölkühler inklusive Vor-, und Rücklaufleitung. Weiters auf zum Freundlichen, um die nötigen Dichtungen für den Tausch zu besorgen.
Also Stoßstange, Kotflügel und Innenradhaus runter, damit Platz zum Arbeiten ist. Karosseriekleber mit Stanleymesser von der Leitung geschnitten, und die Leitung mit der Messingbürste geputzt. Danach Flüssigkleber aufgetragen und aushärten lassen. Glasfaserspachtel gemischt und einmal rundherum geschmiert. Aushärten lassen. Selbsverschweißendes Klebeband rundherum gewickelt. Alles in allem ein Nachmittag Arbeit mit Warten und dann den Motor angeschmissen. Dicht! Meine Freude nach so viel Action war entsprechend groß. Ich dachte mir, das hält zumindest bis zum Eintreffen der bestellten Teile.
Aber was soll ich sagen: Als ich mich am übernächsten Tag auf den Weg machte, wars nach 20km so weit. Undicht!
Tja, Auto abgestellt, Behälter drunter und Pannendienst gerufen. Bis zum Eintreffen des Engels in Gelb wieder Rad runter und Innenradhaus raus. Mit dem netten und durchaus am Auto sehr interessierten Herren versucht, das Problem wieder in den Griff zu bekommen, aber keine Chance mehr. Aus, vorbei, nix geht mehr. Auto steht und steht und steht.
Tja, nun sind die Tauschteile gekommen und es geht ans Umbauen.
Conclusio:
Wie ihr seht, war das einzige Provisorium, welches ein paar Tage hielt, das Schmieren von Karosseriekleber. Und das auch nur sehr bedingt und zeitlich begrenzt. Wenn ihr also vor dem gleichen Problem steht, ist mein Rat ein ganz einfacher.
Ab zum Telefon und Teile bestellen. Alles andere ist zum Vergessen.
Liebe Grüße,
Avant20v