NF2: CO Wert statt 0,5 auf ungefähr 4

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lfir

NF2: CO Wert statt 0,5 auf ungefähr 4

Beitrag von lfir »

Hallo liebe Leser,

ja ich hab die Suchfunktion bemüht, jedoch werden Anfragen mit nur zwei Buchstaben ignoriert - leider, deshalb bitte ich um kurze Hilfe bzw. um einen Themenverweis.

Mein Wagen steht grad beim Tüv und der CO Wert ist statt 0,5 ungefähr 4. Leider hab ich kein Protokoll oder keine Einheiten zu Hand, er teilte mir nur das mit.

Öl ist ca. 10000km alt, der wagen wurde eigentlich normal bewegt, ist vor dem Tüv halt ca. 3-4 Tage gestanden, nur Kurzstrecken. Spritverbrauch ist normal, bei ca. 8-9l (moderate Fahrweise)

Bitte um Infos, was es sein könnte,

lg Florian



PS: Starkregenunwetter mit Hagel, online bin ich dank mobilem Internet und Akku *gg*
Helmut

Beitrag von Helmut »

Die 0,5 bzw 4 sind Volumenprozent CO2. Auf Anhieb würde ich tippen, daß der Kat am Ende ist.

Der TÜV macht sowas m.W. nicht, aber eine ASU-Werkstatt kann dir den CO-Gehalt vor und hinter dem Kat messen; dafür gibts extra ne schraubbare Abdeckkappe vor dem Keramikkörper. Dann hast du Klarheit, es könnte ja schon auch noch was anderes sein.
lfir

Beitrag von lfir »

Hallo,

diese Befürchtung habe ich wohl auch *grrr*. Die von der Werkstatt meinten, man kann da *irgendetwas* einstellen... Weiß jemand mehr darüber (mal angenommen es wäre _nicht_ der KAT)


Bei uns gibts keine ASU/HU --> Österreich... Tüv ist das auch nicht würlich, sondern einfach §57a Überprüfung, die jede Fachwerkstatt (incl AGA-Test) durchführt.

lg Florian
luexx

Beitrag von luexx »

n Kat hätt ich theor. noch, weiß nur nich, wie gut der noch ist..
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mAARk
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Beitrag von mAARk »

Hallo Florian,

Bevor irgendetwas eingestellt oder "repariert" wird, bitte mach als erstes mal eine etwas längere und zügige Fahrt (wenn's geht, Autobahn), um die Benzindämpfe, die im Motoröl gelöst sind, auszudampfen.

Zweitens, der NF2 hat schon ein eigenes Abgas-Entnahmerohr vor dem Kat. Da braucht man nichts am Kat herumzuschrauben. Es ist das Rohr vorne im Motorraum, in Fahrtrichtung rechts neben der Ansaugbrücke, meist mit einer hellblauen Gummikappe verschlossen.

Drittens, man soll zum Einstellen des Motors eigentlich den Druckstellerstrom messen. Das CO ist nur eine Kontrollgröße, aber keine Einstellgröße.

Der Druckstellerstrom soll zwischen ca. -3 und +3 mA pendeln. Das Pendeln deutet auf eine aktive Lambdaregelung. Dabei soll das CO (vor dem Kat) zwischen 0,1 und 1,1% (Volumen-prozent) liegen.

Wenn die Werte nicht stimmen, nimmt man einen langen 3 mm Inbusschlüssel und verstellt die CO-Einstellschraube, hier im Bild mit Pfeil gekennzeichnet (ggf. erstmal die Plombe am Gehäuse vom Luftmengenmesser anbohren und mit Hilfe einer Spaxschraube herausziehen):
Bild
[EDIT: die Plombe bzw. das Loch, wo man den Inbus hineinsteckt, liegt unter der Leitung. Man muss die schwarze Gummihutze ausbauen, dann sieht man das kleine Loch zwischen Mengenteiler und dem Trichter des Luftmengenmessers.]

Der Drucksteller ist das schwarze Anbauteil ganz unten im Bild. In einen der beiden Anschlüsse muss ein Multimeter eingeschleift werden und die Stromaufnahme in mA gemessen werden.

Nochmal: EINSTELLgröße ist der Druckstellerstrom. KONTROLLgröße ist der CO-Gehalt.

Die Einstellschraube macht das Gemisch im Uhrzeigersinn fetter, gegen den Uhrzeigersinn magerer.

Wenn sich die beiden Größen nicht gleichzeitig einstellen lassen, ist mit der Lambdaregelung etwas defekt.

Ciao,
mAARk
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Friese

Beitrag von Friese »

also bei 4% CO stimmt was an der einstellung / lambdaregelung nicht, ich würde mal die lambdasondenspannung messen und schaun ob sie auch vernünftig schwankt, oder irgendwo konstant klebt.
Wurde bei der Abgasmessung auch ein Lambda gemessen?
Ansonsten CO einstellen nach Maaaaark Anleitung :)
Gruß!
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wh944
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Beitrag von wh944 »

Hi,

hier habe ich eine allgemeine Ursachenbeschreibung.

Hohe CO-Werte entstehen durch:

- zu niedrige Leerlaufdrehzahl
- zu fette Gemischeinstellung
- fehlerhafte Lambda-Regelung
- ungenügende Umwandlung im Katalysator
- zu fette Gemischbildung zum Beispiel durch:
  • * verschmutzten Luftfilter
    * Kraftstoffundichtigkeiten an der Einspritzanlage
    * Kaltstart-/Kaltlaufanreicherung schaltet bei warmen Motor nicht ab
    * Kraftstoffmengenunterschiede zwischen den einzelnen Zylindern
    * zu hoher Kraftstoffsystemdruck (systemabhängig)
lfir

Beitrag von lfir »

Hallo,

besten Dank für eure Reaktionen. Wie viele hier vermutet haben, ist der Wagen offenbar ein wenig zu fett gelaufen. Zusätzlich war ein Unterdruckschlauch defekt, weswegen angeblich der CO Wert so hoch war.

Leider hatte ich keine Gelegenheit, mit dem Mechaniker zu sprechen, deshalb bitte ich um kurze Erläuterung, ob das mit dem Unterdruckschlauch pausibel ist.

Wenn der Motor jetzt _zu_ mager läuft, woran erkenne ich das am besten?

lg Florian
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mAARk
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Re: NF2: CO Wert statt 0,5 auf ungefähr 4

Beitrag von mAARk »

Moin,

Wie schon oben geschrieben: Fehler in der Gemischaufbereitung erkennt man an einem Druckstellerstrom, der nicht 0 mA (pendelnd) beträgt. Magerlauf erzeugt einen positiven Strom (Anfettung durch die Elektronik), fetter Lauf einen negativen Strom (Abmagerung durch die Elektronik).

Die Polung des Stroms erkennt man an der Schubabschaltung: hier beträgt der Strom -60 mA (minus sechzig).

Ciao,
mAARk
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