erikw_nl hat geschrieben:
3) Öl mit eine niedrige Viskosität sei besser für ältere Motoren weil die Ölkanäle vielleicht zugesetzt sein könnten, und daher die zugenommenen Förderleistung wegen das dünnere Öl gut gebrauchen können
4) Ein weiterer Vorteil des 0W20 ist das es beim Kaltstart merklich flüssiger ist als 0W30. Motoren verschleissen nur beim Kaltstart, wenn das Öl seine Betriebstemperatur von 100C noch erreichen muss.
Für kurzstrecken Autos könnte das ein Vorteil sein.
zu 3.
dann frage ich mich doch, warum Audi in sämtlichen "älteren" Betriebsanleitungen (89-77) zum 20er oder 30er Ölen sinngemäß schreibt "nur bei arktischem Klima" und "nur mit geringer Motorlast"
Ich bin modernen Ölen durchaus aufgeschlossen, ein 30er Öl könnte ich mir noch vorstellen, nämlich wenn es relativ dicht an den 40er Ölen liegt, zB 100°C-Visko im Bereich von 11-12 (ab 12,5 ist 40)
Ein 20er (egal ob 0W-20 oder 5W-20) halte ich in unseren Motoren schlichtweg ungeeignet.
Ein gewissen Sinn hat es nämlich schon wenn Herstellernormen für bestimmte Motoren gelten und für andere nicht.
Selbst wenn man der These mit den "engen, vielleicht zugesetzten Ölkanälen" folgen will so bleib da immernoch die Problematik a) überhaupt zu wissen OB die Kanäle durch Ablagerungen verengt sind und b) werden diese Ablagerungen sofern sie vorhanden sind duch die hohe Reinigungskraft der 0W-20 oder 5W-20 Öle schrittweise abgebaut bis im Idealfall wieder volle Kanalquerschnitte zur Verfügung stehen. UND DANN ????
zu 4)
wie flüssig soll es denn noch sein?
Aber es ist in einem Bereich wo du als Fahrer keinen Unterschied mehr feststellst. Nennt sich MRV und wird für 0W bei -40°C gemessen.
Da stellst zwischen den beiden Ölen vielleicht am Polarkreis einen kleinen Unterschied fest.
mal zum Vergleich jeweils Mobil1 bei -40°C
0W-20: 5642
0W-30: 11100
0W-40: 26242
5W-50: 27653 (bei -35°C)
und was sagt uns das? Nun, vielleicht mit noch ein paar weiteren Werten etwas: Pour-Point. Darunter versteht man die Temperatur, bei der das kalte Öl noch von selbst der Ölpumpe zufließt. Diese liegt per Definition genau 3°C über dem jeweiligen Stockpunkt (Öl ist fest und fliesst nicht mehr)
Leider gibt Mobil das nicht für alle Öle an, ich nehme zur Veranschaulichung mal daten von "ähnlichen" Ölen:
0W-40/5W-50 M1: jeweils -54°
5W-40 (Mobil syst/Pentosynth) -51°C /-48°C
0W-30 (Megol(LM)/Pentosin): -57°C/-60°C
0W-20 (Fuchs GT1/Shell/Amsoil/Motul): -42°C /-51°C /-62°C /-38°C
10W-60 (castrol RS): -42°C
Hier sieht man schon (an den verschiedenen 0W-20) das die nicht zwingend "superdünn" sein müssen sondern durchaus in einem Bereich liegen können, wo ich auch ein geeigneteres Öl finde -zB ein 5W-40 finde, welches kalt vergleichbar "dünn" ist, aber dafür deutlich höhere Reserven bei hohen Temperaturen habe.....und unsere Schnellkocher bleiben ja selten bei 100°C stehen...
nur mal zum Vergleich, Viskositäten, die bei der Konstruktion unserer Motoren gängig waren:
20W-50 (LM/Pentosin): -28°C/-27°C
15W-40 (LM/Pentosin): -30° (das sind hochwertige 15W-40)
10W-40 (Valvoline maxlife): -36°C
Letztlich ist die Diskussion überflüssig - aufgrund der abgesenkten Hochtemperatur ist KEINS der mir bekannten 0W-20 für unsere Motoren geeignet.
API SM ist für uns nicht relevant, enthält zB keine Vorschrift zur (wichtigen) HTHS. API Normen sind auf den US-markt mit den dortigen Fahrgewohnheiten zugeschnitten....deswegen gibt es ja "für uns" heute die ACEA.
API SM sagt lediglich:
"Für Motoren ab 2005.
API SM Öle zeichnen sich aus durch verbesserte Oxidationsstabilität,
geringere Ablagerungsneigung, besseren Verschleisschutz und
höhere treibstoffsparende Eigenschaften."