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LPG Sporti Avant kaputt (MT). Holt sie raus die Steine!
Verfasst: 04.12.2008, 23:49
von Carsten
Guten Abend...
Vorgeschichte:
Letzte Woche Freitag machte ner NF mit Venturi durch ruckeln im Teillastberieb bei GAS und Benzin auf sich aufmerksam. Wenn er kalt war, war alles relativ normal. Je wärmer der Motor, desto schlimmer. Zwischendurch gab es im Gasbetieb deutliche Knall-Geräusche, sowohl aus dem Motorraum sowie von hinten kommend. Ich Depp hab dummerweise nicht auf Benzin umgeschaltet, als das Ruckeln auftrat

Zwischenzweitlich war es so krass, dass der Wagen im Gasbetrieb die drehzahl hielt, obwohl ich ausgekuppelt hatte! Merkwürde Dinge machte dieser NF...Am Freitag auf dem Weg zur Werkstatt ging er während der Fahrt aus und wollte überhaupt nicht mehr starten. Der Wagen wurde dann von Stefan zur Werkstatt gezogen und dort seinem Schicksal überlassen..
Heute holte ich den Wagen ab, es wurde ein Unterdruckschlauch ersetzt und der Wagen startete auch wie eh und je. Auf der A40 fing dei ruckelei wieder an, als der Wagen dann vollends durchgewärmt war und ich hier in Dortmun (50km weg) ankam, machte er mächtig Zicken. Auf Benzin nahm er überhaupt kein Gas mehr an (MT?!). Direkt vor meiner Haustür ging er aus und wollte überhaupt nicht mehr starten. Gerade war der ADAC da. Diagnose: Lufthutze von MT gelöst, Stauscheibe hat beule, ist aber noch gut beweglich. Ein sauberes Montieren der Hutze und ein darauf folgender Startversuch waren vergeblich.
Nun steh ich da mit dem zweiten MT defekt in einem Jahr (wobei der erste nichat einwandfrei auf die Gasanlage zurück zu führen ist!).
Was tun? Wagen verschrotten und C4 kaufen? (siehe
http://forum.group44.de/viewtopic.php?t=120907). MT ersetzen mit gebrauchten MT und Gasanlage von jemand neutrales beurteilen lassen? MT ersetzten und Venturi rausschmeißen um sie durch sequentielle Anlage a la Jürgen E zu ersetzen?
Warum aber kam diese ganze ruckelei? Wirklich dieser Unterdruckschlauch? Und wieso kommt es dann zu nem Backfire?
Fragen über Fragen, ich trink mir jetzt ein Bier, such die Zugverbindung für morgen raus und freue mich auf eure Antworten und auf die fliegenden Steine "Sag ich doch, LPG im NF geht mal gar nicht!"
Seufz,
Carsten
Verfasst: 05.12.2008, 07:14
von Typ44
Bekannter von mir hatte ähnliches Problem im C4 AAR, dort hat das Backfire die Drosselklappe zerlegt (Schadensbild hab ich leider nicht gesehen), Hersteller von Anlage ist mir leider auch nicht bekannt, ist nur schon ziemlich alt (4Jahre minimum, evtl. auch älter) und war zuerst im 44er NF verbaut.
In der Werkstatt wurde gesagt, er solle lieber eine Anlage neueren Datums einbauen (lassen), da Technik und Steuerung wesentlich nach vorne gegangen sind.
MfG, Oli
Verfasst: 05.12.2008, 08:19
von peavy
In der Werkstatt wurde gesagt, er solle lieber eine Anlage neueren Datums einbauen (lassen), da Technik und Steuerung wesentlich nach vorne gegangen sind.
Naja, meine Anlage ist ein Jahr alt. Am Alter liegt es also nicht, ehr vielleicht an einem Motorproblem, das das Backfire verursachte.
Kann man so eine Stauscheibe einzeln tauschen?
(Dieser Beitrag wurde von Carsten geschrieben, der sich aus Versehen als Peavy einloggte...)
Verfasst: 05.12.2008, 08:20
von mAARk
Hallo Carsten,
Immer mal der Reihe nach - und sauber unterscheiden.
Den Mengenteiler (MT) hat es dir mit Sicherheit nicht zerlegt, sondern den Luftmengenmesser (LMM). Wie ich schon wiederholt zu diesem Thema schrieb: der MT hat keine mechanische Verbindung zu einem Backfire. Der Steuerkolben liegt auf dem Hebel der Stauscheibe auf. Wenn also die Stauscheibe beim Backfire nach unten gefeuert wird, bleibt der Steuerkolben einfach "in der Luft" hängen. Und das schadet ihm absolut gar nichts.
Der LMM, dahingegen, wird beschädigt - insbesondere die Stauscheibe. Und wenn diese arg verbogen ist, ist eigentlich klar, dass der Motor nicht mehr startet, weil das Verhältnis von Luft zu Sprit völlig verstellt ist.
Ich würde als erstes mal die Stauscheibe ausbauen und vorsichtig planklopfen, dann wieder einbauen (darauf achten, dass sie nirgends anschleift) und einen Startversuch machen. Und dann die Anlage mal von einem renommierten Gasspezialisten untersuchen lassen.
Was von Bedeutung ist, ist dass der Motor im Gas- UND im Benzinbetrieb ruckelte. Ich deute daraus eine massive Falschluftquelle oder sonst irgendeinen Grund zur falschen Abmagerung des Gemischs. (Zweipoliger Temp.fühler, Lambdasonde usw.)
Ciao,
mAARk
Verfasst: 05.12.2008, 13:19
von Carsten
Hallo Mark,
danke für Deine bruhigenden Worte. Wie baut man(n) denn so ne Stauscheibe aus? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist die doch verschraubt, so dass die Lufthutze entfernen und Scheibe Abschrauben reichen müsste, oder?
Der Wagen geht nach Reparatur direkt zu einem anderen Gaseinbauer, das ist mal klar...
Jetzt geht es heute Abend erstmal mit dem Firmen A4 nach Hause, mein 44er wäre mir aber lieber...
Grüße,
Carsten
Verfasst: 05.12.2008, 13:39
von turbaxel
Hi Carsten,
das Ruckeln war - wie Mark ja auch schon bemerkte - in beiden Betriebsarten vorhanden, die Ursache wohl vermutlich nicht der Gasseite zuzuordnen. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass die Venturi bei massiver Falschluft für Backfire (das gabs nun mal bei dir) prädestiniert ist. Schliesslich steht der ganze Ansaugtrakt unter Gas und wartet sozusagen nur auf ein Leck.
Ich persönlich würde die Venturi nach erfolgreicher Revision des LMM (fahrbereitem Auto) rauswerfen und eine Teilsequenzielle rein tun.
*Steinigung? Hat jemand Steinigung gesagt?*

Verfasst: 05.12.2008, 13:50
von peavy
Hi Axel,
turbaxel hat geschrieben:Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass die Venturi bei massiver Falschluft für Backfire (das gabs nun mal bei dir) prädestiniert ist. Schliesslich steht der ganze Ansaugtrakt unter Gas und wartet sozusagen nur auf ein Leck.
Falschluft schafft aber noch keine Zündenergie fürs Backfire ! Woher kommt die dann ? Ich weiß, es ist immer noch die alte, langweilige Diskussion

aber WAS macht das Gas zünden ? Ventil-Probleme ?
Ich fahr übrigens das Wurstbrot seit 2 Jahren mit klar diagnostizierter ( noch nicht abgestellter

) Falschluft, die einen deutlich unrunden Leerlauf hervorruft, ohne daß deswegen Backfire aufträte - abgesehen von dem anfänglichen Backfire, als die Benzinpumpe noch nicht ok war und die Umschaltvorgänge recht undefiniert, weshalb ich den Wagen seit dem vor dem Ausschalten immer in den Benzinbetrieb versetze
Gruß
Stefan
Gruß
Stefan
Verfasst: 05.12.2008, 13:57
von mAARk
Hallo Carsten,
Ja, die Stauscheibe ist lediglich von oben auf den Hebel des LMMs geschraubt. Allerdings ist diese Schraube ab Werk recht fest, und ich persönlich würde sie nicht lösen, ohne von unten den Hebel gegenzuhalten.
Ich würde dir folgendes vorschlagen:
1) MT vom LMM lösen (drei Torxschrauben) - die Leitungen aber ruhig am MT dranlassen!
2) LMM vom LuFiKasten lösen (ca. 8 Sechskantschrauben)
3) Den MT nach oben ziehen, so weit wie es geht, ohne die Leitungen zu arg zu verbiegen - ggf. den Druckstellerstecker abziehen
4) Den LMM vorsichtig vom LuFiKa abheben - Achtung, dass die Korkdichtung zw. LMM und LuFiKa heile bleibt!
5) Den LMM zwischen LuFiKa und MT herausziehen - Achtung, die Unterseite vom Steuerkolben ragt ca. 1 cm in den LMM hinein, also genug "Luft" machen.
(Achtung: auf dem LMM liegt ein feiner Gummidichtring als Staubschutz zw. MT und LMM - den Ring nicht verlieren!)
6) Stecker vom Stauscheibenpoti abziehen und den LMM komplett herausnehmen
7) MT im Auto lose hängen lassen
8 ) Hebelarm vom LMM vorsichtig im Schraubstock einspannen und NUN die Schraube der Stauscheibe lösen
9) Stauscheibe mit Hammer / Gummihammer / Holzhammer planklopfen
10) Stauscheibe einbauen, Schraube handfest anziehen
11) Stauscheibe auf Freigängigkeit überprüfen (Fühlerblattlehre rundum, bzw. darf nirgends anschleifen)
12) Schraube festziehen, ggf. nochmal Punkt 10
13) Ruhelage der Stauscheibe prüfen - muss an der MT-Seite vom Lufttrichter zwischen 1 und 3 mm unter dem Kegelrand liegen
14) LMM wieder einbauen - auf richtige Position vom Dichtring zum MT achten!
15) Zündung einschalten um die Pumpe vorlaufen zu lassen (baut Druck im MT auf und drückt den Steuerkolben bis in seine Ruheposition)
16) Stauscheibe von Hand anheben (an der Schraube), bis Widerstand spürbar ist. Minimaler Leerweg ist fühlbares Spiel, maximaler Leerweg ist bis zum Kegelrand des Lufttrichters.
Wenn das alles soweit noch stimmt, müsste der NF erstmal anspringen. CO muss man vermutlich hinterher neu einstellen (per Druckstellerstrom) - aber das CO scheint EH komplett aus dem Lot zu sein... nicht nur im LL, sondern auch bei Last - sonst wäre da ja kein Backfire.
Schaut erstmal, ob ihr ihn so zum Laufen bekommt.
Ciao,
mAARk
[EDIT: Auch ich habe wegen zu magerem Gemisch (nicht Falschluft, sondern verschlissener Mengenteiler) Patschen im Saugrohr gehabt. Die Zündenergie kommt dadurch, dass ein mageres Gemisch sehr langsam im Motor verbrennt, und die Reste der Verbrennung noch immer vorhanden sind (!!), wenn das Einlassventil zum nächsten Ansaugtakt öffnet.]
Verfasst: 05.12.2008, 13:59
von turbaxel
Hallo Stefan,
ich denke es hängt u.a. von der jeweiligen Stelle ab.
Zündfähiges Gemisch (also das richtige Verhältnis von Sauerstoff zu Gas) entsteht ja innerhalb und ausserhalb um das Leck herum. Leigt das Leck z.B. auf der Oberseite der Ansaugbrücke, mag selten etwas passieren. Liegt sie dagegen ungünstig oder wo sich ggf. noch Gas sammeln kann, dürfe es nur Frage der Zeit sein. Schleisslich sind viele Zündkabel, Verteiler, Zündspulen usw. mehr als brüchig. Dann zündest es zuerst Aussen und springt dann nach Innen über.
Edit: Das von Mark genante Überspringen der Zündung ist sicher noch ein besserer Garant

Verfasst: 05.12.2008, 14:02
von mAARk
Hallo nochmal,
Zur Frage, wo die Zündenergie für's Backfire herkommt, haben Jörg und ich und andere uns damals viele Gedanken gemacht. Die allgemeine Vermutung habe ich oben als P.S. hinzu-editiert.
Ciao,
mAARk
Motor Läuft!
Verfasst: 07.12.2008, 20:46
von Carsten
Guten Abend zusammen.
Neue Entwicklungen: Habe bei Jürgen E. einen LMM testweise besorgt (meinen alten) udn die Stauscheibe ausgebaut. Ging (nach Vorsichtshalber WD 40 Behandlung) sehr einfach am Testobjekt, deswegen traute ich mich auch an die defekte Scheibe im eingebauten LMM Zustand.
Mit der neuen Stauscheibe startet der Wagen, läuft aber noch sehr unruhig und zieht nicht einwandfrei hoch. Kann sehr gut an Falschluft im Bereich der Lufthutze liegen, habe im halbdunklen 20 Minuten an dem Teil rumgewürgt, bis ich sie einigermaßen drauf hatte. WIe kann ich das doch gleich die Hutze auf Falschluft prüfen? Mit WD 40 oder muss es Bremsenreiniger sein?
Jedenfalls ist für heuet erst mal Feierabend. Werde mir, wenn alles wieder läuft, bei unserer Firmen Haus und Hof Metallfabrikation mal ein paar Stauscheiben machen lassen
Grüßle,
Carsten