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Schnell ein paar Teile wechseln...

Verfasst: 03.11.2008, 10:59
von Sinner motorS
Zuerst mal vielen Dank an Olli das es so schnell mit den Teilen geklappt hat!!!

Mein Vorhaben war am vergangenen Samstag schnell mal folgende Teile zu ersetzen:

Motoröl
Keilriemen
Zahnriemen, Spannrolle
WaPu
Lufi, Spritfilter, Zündkerzen
Hydrostößel, Ventildeckeldichtung

Angefangen wurde 12 Uhr Mittags,...
Nachdem bereits die Demontage wesentlich länger als erhofft gedauert hat( kein Abzieher usw.), es aber dennoch vorwärts ging war ich 17 Uhr am Scheitelpunkt der Arbeit.
Alles Zerlegt und bereit wieder zusammen zu bauen.
Auch das ging zwar langsam aber sicher voran.
Zwischendurch entdeckt ich dann noch das einmal ein Schlauch an der Kurbelgehäuse entlüftung nur noch von einzelnen Fäden zusammengalten wird, genauso oben amLeerlauf-Luft Ventil
Alles zusammengebuat und fertig zur Neubefüllung und Entlüfting des Kühlsystems.... hab ich während dem Aufräumen bereits den Motor mit dem ersten Kühlwasser warmlaufen lassen.
Soweit alles Tip Top!!!
NUR:
Klar war das bisschen Öl immer daneben geht bzw etwas an den Auspuff kommt => es qualmt ein wenig im Motorraum, geht dann aber wieder weg.
Ja ich räum nebenher weiter, bis ich nach 1-2 Minuten feststelle dass das qualmen nich weniger sondern immer mehr wird.
Ich schau vorne rein und sehe das oben auf dem Ansaugkrümmer alles voll mit Öl steht.
Ich schau drunter, und sehe das unten noch mehr Öl ist.
Leider lagen da Lappen sonst hätte ich es wohl noch in 10m Entfernung plätschern gehört.
Sofort Motor aus.
Diagnose: Neue Ventildeckeldichtung, aber das Öl lief einfach raus. Nicht nur ein bisschen sondern ich schätz mal in den 2-3 Monuten locker ein halber Liter.
Jetzt meine Vermutung:
Da die Dichtflächen am Kopf und am Deckel nicht verdreckt waren, habe ich sie nur kurz abgewischt und dann die Dichtung rein.
Das einzige was ich mich vorstellen kann, ist das aufgrund des Ölfilms Zwischen Deckel, Dichtung und Kopfe beim anziehen der Deckelschrauben die Dichtung einfach in Richtung Nockenwelle geflutscht ist.
So wie wenn man ein Stück Seife nass macht und mit einer Hand fest zudrückt.
Irgendwann haut die einem auch ab.
Da ich am Sonntag unbedingt das Auto brauchte um 450km heim zu fahren blieb mir nichts andres übrig als die Deckel Dichtung einzukleben mit Motor Dichtmasse, was ich sonst nur gemacht hab bei alten V8 Maschinen weil die neuen Dichtungen dort aus Kork sind.

Kennt jemand das Problem?

Inzwischen hat es 500km gehalten und ist es tatsächlich dicht geworden, aber aus mal schnell die Teile wechseln wurden 12 Stunden Schrauberei inkl. Nervenzusammenbruch.

Verfasst: 03.11.2008, 11:16
von pogolie
Hallo..

Probleme kennen wir alle :D

Hast du deinen Deckel vielleicht verformt?
Die Muttern brauchen so gut wie kein Drehmoment..

Verfasst: 03.11.2008, 11:39
von Sinner motorS
Grüße!!!

Das kennen alle?
Leider habe ich bisher noch nie was davon gelesen!
:evil:

Hätte ich das gewusst....

Bei der Demontage ist mir aufgefallen das er dicht war, aber auch das ich für keine einzige schraube die Ratsche gebraucht habe. Nuss drauf, von hand runter drehen, fertig!!!

Verformt dürfte nichts sein.
Habe zwar beim zweiten Versuch fester gezogen aber auch das ohne zu übertreiben.

Sind ja auch diese beiden "Leisten" drüber die wie Unterlegschreiben wirken.

Verfasst: 03.11.2008, 11:48
von Jens 220V-Abt-Avant
Moin Sinner,

das Problem liegt an der neuen Dichtung. Die alte Ausführung hatte Stehbolzen mit "Kragen" dran, welcher die Dichtungen positioniert hat.
die neuere Ausführung hat diesen Kragen nicht, dafür sind in die Gummidichtung nun Distanzscheiben eingearbeitet.
Wenn Du nun die modernere Dichtung ohne Stehbolzenwechsel beim alten Motor verbaust, schwebt diese sozusagen etwa 1-1,5mm über der Dichtfläche am Kopf.

Gruß
Jens

PS: was ist gegen Korkdichtungen auszusetzen, ich heul denen regelrecht nach? Einmal mit Öl vollgesogen, aufgequollen, dicht!

Verfasst: 03.11.2008, 11:50
von brainless
Moin!

Gab's da nicht verschiedene Ausführungen bei der Dichtung? Wegen Stehbolzen?

Thomas

Verfasst: 03.11.2008, 12:15
von Sinner motorS
Ja gut, das erklärt natürlich das Problem!

Korkdichtungen? :)

Prinzipiell nicht, sofern du nicht vorhast diese vll doch nochmal zu wechseln!

Denn festgebackene Korkdichtungen bekommst du selbst mit Duchtungslöser und Spachtel nur sehr bescheiden runter.

Abgesehen davon, wars mir eben nicht klar, wie es tausende neue Teile gibt für die alten Motoren und man Sie ohne weiteres um gute 100 ps pushen kann, aber mal eine neue alternative zu den Korkdichtungen gibts nicht!

Naja, ... das nächste mal weiß ich das mit der Dichtung!
Nur fällt mir jetzt wo eigentlich doch alles gut sein sollte auf, dass ich den Zahnriemen wohl etwas zu stark gespannt habe.

Hierbei war seltsam, das der alte Riemen auf der Zugseite wie üblich die 90° Verdrehung gemacht hat, allerdings auf der "Schubseite" war er ganz lommelich....
Beim neuen wars genau andersrum, Zugseite 90° Drehung, "Schubseite" auch 90° Drehung....das heißt....die gleiche Spannung liegt überall im Riementrieb...was wohl auch die Geräusche macht jetzt.

Bevor jetzt jemand sagt ich hab in die falsche Richtung gedreht beim durchdrehen, nein es war die richtige :wink:

Verfasst: 03.11.2008, 12:19
von Olli W.
Hi Jens,

ich hab dem Sinner deswegen extra die alte Dichtung für Stehbolzen mit Bund geschickt, weil mir das Problem bewusst ist und normalerweise beim 86er KU auch genau diese Dichtung verbaut wird als Ersatz für Kork (für Fahrzeuge bis etwa 1989).

Wenn natürlich zwischenzeitlich schonmal umgerüstet wurde - also Stehbolzen ohne Bund und die dazugehörige VDD, dann...

Wobei es meiner Erfahrung nach problematischer ist, eine Dichtung für Bolzen ohne Bund, auf Bolzen mit Bund zu verwenden (bekommt man nie dicht, ohne Paste).

In beiden Gummidichtungen sind Distanzscheiben drin - in der für Bolzen ohne Bund aber ein wenig anders, bzw, nochmal auf halber Höhe abgesetzt, damit sie sich auf den Bund legt.

Photos von beiden Dichtungen kann ich gerne machen, wenn Bedarf.

Es gab natürlich auch Motoren, die schon ab Werk mit Gummidichtung ausgestattet waren, und dann auch immer mit Bolzen ohne Bund.
Dies ging irgendwann ab 1989 los (mein MC von 12/88 hat z.B. original Kork gehabt & Bolzen mit Bund).

Für die Motoren die im Rahmen der Wartung umgerüstet wurden (von Kork auf Gummi), gab es dann extra auch eine Gummi-VDD mit dem Endbuchstaben "D", die für Stehbolzen mit Bund vorgesehen ist - diese hab ich dem Sinner geschickt. Die Dichtung für Stehbolzen ohne Bund hat den Buchstaben "C" am Ende.

Leider kann man nicht erkennen, welche Dichtung wo verbaut wurde, bis man den Ventildeckel ab hat, bzw, und dann die Dichtung am Bolzen etwas anhebt.

Gruss,
Olli

Verfasst: 03.11.2008, 12:23
von Sinner motorS
Das hier kein falscher Eindruck entsteht,....


Das war keinerlei Kritk an den Teilen!!!
Viel mehr gings mir darum zu wissen wo mein Fehler lag, was mit "nicht Fettfrei machen der Dichtflächen" und zu hohem Drehmoment beantwortet wurde!!!


Kleiner Nachtrag:
Ich muss auch dazu sagen das exakt die gleiche Dichtung vorher drin war! Also alles richtig was die Teile angeht!

Verfasst: 03.11.2008, 12:27
von Olli W.
Hi Stefan,

hatte ich auch nicht so aufgefasst - keine Sorge.

Was ich fürchte...

bei unseren alten Autos, wird man nicht mehr vorab pauschal sagen können, welche VDD aktuell verbaut ist, weil vielleicht schonmal Stehbolzen und Dichtungen umgerüstet wurden.

Das heisst: vor dem Kauf müsste man also nachsehen, welche Stehbolzen drin sind und dann die Dichtung bestellen.

Oder ich müsste immer beide Dichtungen schicken und die falsche geht dann zurück an mich, was auch irgendwie blöd ist.

Weisst Du denn jetzt zufällig, ob bei Dir Stehbolzen mit oder ohne Bund verbaut sind?

Gruss,
Olli

Verfasst: 03.11.2008, 12:39
von Sinner motorS
Ich bin mir gerade nicht ganz im klaren wie der Stehbolzen mit oder ohne Bund aussehen soll.

Sagen wir ich könnte mir einen aus ner einfachen Gewindestange selbst bauen. Gewinde also durchgängig bis in den Zylinder Kopf

Verfasst: 03.11.2008, 12:50
von Olli W.
Der Stehbolzen mit Bund hat da, wo er auf dem Kopf aufliegt einen Rand (sieht aus, wie eine Unterlegscheibe) mit etwa 10mm Durchmesser und knapp 1mm dick.

Wenn bei Dir dieser Rand fehlt, dann sind bei Dir die Dichtung und die Stehbolzen schonmal umgerüstet worden (original war beim 86er KU immer Kork und mit Bund verbaut), und somit hast Du jetzt die falsche Dichtung drin.
Das konnte man natürlich vorher nicht wissen, denn "laut Vorschrift", sprich VAG Teilekatalog, hätte bei Dir die Dichtung reingehört, die Du auch bekommen hast.

Dann ist natürlich klar, dass diese nicht dicht wird und an den Bolzen jetzt ein Freiraum verbleibt, wo das Öl leckt.

Das bestätigt leider meinen Satz von vorhin, dass man doch vorab nachsehen muss und nicht "blind" bestellen kann (ist natürlich kein Vorwurf an Dich), da man nicht weiss, ob schonmal umgerüstet wurde.

Ärgerlich...

Willst Du die andere Dichtung haben (für Stehbolzen ohne Bund)?

Gruss,
Olli

Verfasst: 03.11.2008, 12:55
von mAARk
Hallo Olli,

Was ich gerade nicht verstehe: wenn an den Stehbolzen, die in Sinners KU sind, gar kein Kragen (Bund) ist, wenn sie also eine durchgehende Gewindestange mit konstantem Durchmesser sind, was hindert denn die Dichtung daran, ganz bis auf die Dichtfläche vom Kopf herunterzurutschen?

Mir ist nicht klar, warum die Dichtung, selbst wenn es die falsche ist, lecken sollte.

Ciao,
mAARk

Verfasst: 03.11.2008, 12:56
von Klaus T.
Hi Leutz,


das Prob. hatte ich letzes J. auch, aber weil mir mein Teiledealer die vom MC verkauft hatte :?

Als ich die "richtige" VDD bekam, passte alles (u. meine MC-VDD habe ich einem "Bedürftigen" aus'm Forum verschenkt :) )

Verfasst: 03.11.2008, 12:57
von Sinner motorS
Wie gesagt, da ich die Reparatur in Gera gemacht habe und heute in Heidelberg (450km Entfernung) wieder zur Arbeit antreten musste, habe ich mit Motordichtmasse nachgeholfen und nun ist es auch dicht.

Mich wundert eben das vorher bereits die gleiche Dichtung drin war wie die, die du mir geschickt hast!
Und die war auch dicht, obwohl die schrauben wirklich eher lose als fest waren.

Verfasst: 03.11.2008, 13:22
von Olli W.
Hallo Mark,

im Bereich der Stehbolzen, ist an jeder Dichtung eine Art Kupferscheibe/Dichtring mit eingearbeitet, und diese ist dann je nachdem unterschiedlich dick.

Bei Bolzen mit Bund entsprechend dünn, bei Bolzen ohne Bund etwas dicker.

Wäre es dort nur Gummi, quetscht sich das schon irgendwie zusammen - egal ob Bund oder nicht, aber mit Kupferring wohl anscheinend nicht.

das Prob. hatte ich letzes J. auch, aber weil mir mein Teiledealer die vom MC verkauft hatte
Auch für den MC gibt es beide VDDs.

Für den 86er KU dagegen nur die Dichtung "D" (Bolzen mit Bund).

Bei 1989 sind beide in der AKNE gelistet - "C" und "D".

Verfasst: 03.11.2008, 19:03
von fischi
Solang Du schwarze Dichtmasse nimmst und spärlich einsetzt, ist doch alles ok wenns hinterher dicht bleibt. Es sollte halt nur nicht diese rote Dichtmasse nach dem Motto "viel hilft viel" sein....

Verfasst: 03.11.2008, 21:51
von Sinner motorS
:lol:

Du hast schon recht, aber mit der Dichtmasse hab ich schon ein paar erfahrungen machen können.

Auch wenn ich sie bisher noch nicht gezwungenermaßen eingesetzt habe sondern mehr als Ergänzung in den Ecken bzw an Lagerbrücken.

Mach das ja nun auch nicht zum ersten mal, diverse Motoren hab ich schon komplett gemacht allerdings hat jeder so seine Eigenheiten.
Und die kannte ich noch nicht!!!

Verfasst: 04.11.2008, 11:53
von Avant
Hi,

wenn noch von interesse:
http://home.arcor.de/mwombat/Ventildeckeldichtung.html.

Gruß Mathias