Multifuzzi - Bilder vom Innenleben
Verfasst: 27.07.2007, 00:01
Beim Aufräumen habe ich den defekten Multifuzzi wiedergefunden, den ich vor einigen Jahren ausgetauscht hatte. Voller Gier nach dem vielen Gold, das sich ob seines nicht unerheblichen Preises ja wohl im Inneren befinden musste, habe ich zur Säge gegriffen - reicher geworden bin ich aber nur um ein paar Erfahrungen, die ich euch nicht vorenthalten wollte...
So sieht die Strecke aus:

Abgesehen von einer kleinen Halbleiter-"Pille" ist alles rein mechanisch (es ist die 3-polige Ausführung).
Das Oberteil, dessen Nase ins Kühlwasser ragt, sieht auf der inneren Seite so aus:

Die Nase enthält offenbar einen Dehnstoff, der bei Erwärmung die Membran mitsamt dem Plastikstößel in der Mitte in Richtung Eingeweide drückt - das erinnert stark an die Funktionsweise des Thermostaten im Kühlwasserkreislauf.
Woher der rillenförmige Abdruck auf dem Plastikstößel kommt, sieht man im Bild vom unteren Teil:

Der Stößel drückt auf einen Hebel, der auf zwei federgespannte Kontaktzungen wirkt. Wenn die Kraft des Stößels einen bestimmten Betrag übersteigt (also ab einer definierten Temperatur), dann schnellen diese beiden Kontaktzungen wie Sprungschalter mit einem deutlichen "Klick" nach oben gegen die beiden Bügel, die aussehen wie Mittelelektroden einer Zündkerze - und 2 Kontakte sind geschlossen.
Unter der Abdeckkappe oben zwischen den beiden "Mittelelektroden" (die hier etwas verrutscht ist) sitzt eine Scheibe Halbleitermaterial auf einer Spiralfeder, die sowohl elektrischen Kontakt als auch Anpreßdruck herstellen soll. Im "heilen" Zustand drückt diese Konstruktion dann vorne auf den Rand des Messingkörpers (was u.U. erklärt, warum die Temp.- Anzeige sich in der Anwärmphase Zeit läßt).
Hier noch mal ein Blick auf die Schalterei

und auf die Halbleiter-Pille nebst Feder und Abdeckung


Was hat's gebracht?
Erschröckliche Erkenntnis 1:
Wie man oben sehen kann, sieht der gerade aufgesägte Innenraum nicht unbedingt taufrisch aus...Ein klebriger "Feuchtfilm" hält die Metall-Sägespäne hartnäckig fest, und auf den "Mittelelektroden ist sowas wie Grünspan. Offenbar hat hier doch das eine oder andere Kühlwasser-Molekül den Weg ins Innere gefunden; ob nun zwischen Messinggehäuse und Kunststoff-Sockel, oder von oben zwischen Gehäuse und eingepresster "Nase" nebst Gewinde, lässt sich nicht feststellen.
Erschröckliche Erkenntnis 2:
Obwohl beide "Sprungschalter"-Kontaktzungen gemeinsam betätigt werden und beide Kontakte bei dem selben Temp.-Wert (> 119 Grad) schließen sollen, klickte nur der linke Kontakt - der rechte hatte (fast!) schon geschlossen. Bei näherem Hinsehen war die rechte "Mittelelektrode" deutlich tiefer gebogen als die linke - was keinesfalls beim Zerlegen passiert sein konnte, denn diese Kontakte sitzen tief im Gehäuse, da kommt man mit der Säge nicht dran. Bleibt nur die Erkenntnis, dass diese "Fehlstellung" wohl ab Werk ist, was gewisse Bedenken bezüglich der Fertigungsqualität bestätigt ( Fabrikat BEHR, bei Audi gekauft!).
Dieser (hier rechte) Kontakt ist für das 120-Grad-Signal zuständig, dass die die Abschaltung von Kompri und Ladedruck bewirkt. Deswegen war der Multifuzzi rausgeflogen, weil mein Kompri nicht mehr lief (das war damals, bevor ich wusste, welches Kabel ich einfach hätte kappen müssen...)
Aber jetzt sind wir ja gottlob schlauer
Gruß Wolfgang
So sieht die Strecke aus:

Abgesehen von einer kleinen Halbleiter-"Pille" ist alles rein mechanisch (es ist die 3-polige Ausführung).
Das Oberteil, dessen Nase ins Kühlwasser ragt, sieht auf der inneren Seite so aus:

Die Nase enthält offenbar einen Dehnstoff, der bei Erwärmung die Membran mitsamt dem Plastikstößel in der Mitte in Richtung Eingeweide drückt - das erinnert stark an die Funktionsweise des Thermostaten im Kühlwasserkreislauf.
Woher der rillenförmige Abdruck auf dem Plastikstößel kommt, sieht man im Bild vom unteren Teil:

Der Stößel drückt auf einen Hebel, der auf zwei federgespannte Kontaktzungen wirkt. Wenn die Kraft des Stößels einen bestimmten Betrag übersteigt (also ab einer definierten Temperatur), dann schnellen diese beiden Kontaktzungen wie Sprungschalter mit einem deutlichen "Klick" nach oben gegen die beiden Bügel, die aussehen wie Mittelelektroden einer Zündkerze - und 2 Kontakte sind geschlossen.
Unter der Abdeckkappe oben zwischen den beiden "Mittelelektroden" (die hier etwas verrutscht ist) sitzt eine Scheibe Halbleitermaterial auf einer Spiralfeder, die sowohl elektrischen Kontakt als auch Anpreßdruck herstellen soll. Im "heilen" Zustand drückt diese Konstruktion dann vorne auf den Rand des Messingkörpers (was u.U. erklärt, warum die Temp.- Anzeige sich in der Anwärmphase Zeit läßt).
Hier noch mal ein Blick auf die Schalterei

und auf die Halbleiter-Pille nebst Feder und Abdeckung


Was hat's gebracht?
Erschröckliche Erkenntnis 1:
Wie man oben sehen kann, sieht der gerade aufgesägte Innenraum nicht unbedingt taufrisch aus...Ein klebriger "Feuchtfilm" hält die Metall-Sägespäne hartnäckig fest, und auf den "Mittelelektroden ist sowas wie Grünspan. Offenbar hat hier doch das eine oder andere Kühlwasser-Molekül den Weg ins Innere gefunden; ob nun zwischen Messinggehäuse und Kunststoff-Sockel, oder von oben zwischen Gehäuse und eingepresster "Nase" nebst Gewinde, lässt sich nicht feststellen.
Erschröckliche Erkenntnis 2:
Obwohl beide "Sprungschalter"-Kontaktzungen gemeinsam betätigt werden und beide Kontakte bei dem selben Temp.-Wert (> 119 Grad) schließen sollen, klickte nur der linke Kontakt - der rechte hatte (fast!) schon geschlossen. Bei näherem Hinsehen war die rechte "Mittelelektrode" deutlich tiefer gebogen als die linke - was keinesfalls beim Zerlegen passiert sein konnte, denn diese Kontakte sitzen tief im Gehäuse, da kommt man mit der Säge nicht dran. Bleibt nur die Erkenntnis, dass diese "Fehlstellung" wohl ab Werk ist, was gewisse Bedenken bezüglich der Fertigungsqualität bestätigt ( Fabrikat BEHR, bei Audi gekauft!).
Dieser (hier rechte) Kontakt ist für das 120-Grad-Signal zuständig, dass die die Abschaltung von Kompri und Ladedruck bewirkt. Deswegen war der Multifuzzi rausgeflogen, weil mein Kompri nicht mehr lief (das war damals, bevor ich wusste, welches Kabel ich einfach hätte kappen müssen...)
Aber jetzt sind wir ja gottlob schlauer
Gruß Wolfgang