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defektes Automatikgetriebe 200er turbo MC Motor
Verfasst: 15.02.2007, 23:04
von elma
Hallo alle zusammen,
vorab erstmal ein Lob an alle beteiligten zu diesem Forum,
sehr informativ und hilfreich.
Ich habe ein Problem mit meinem Automatikgetriebe, wenn der Wagen kalt ist schaltet es einwandfrei und ruckfrei aber und jetzt kommt's
sobald der Wagen Betriebstemp. hat schaltet er nicht mehr in den 3. Gang bzw nur bei sehr hohen Drehzahlen und das auch nicht immer.
Der Rückwärtsgang geht dann auch nur bei etwas Gas rein.
Ich hoffe es kann mir jemand helfen
Beschäftigt ihr euch eigentlich auch mit dem Urvater der Turbos, dem Typ 43?

Verfasst: 15.02.2007, 23:07
von Mike NF
hallo elma und willkommen !
erste frage (auch wenn ich kein automatik-spezi bin): wie ist der ölstand ? schon kontrolliert ?
Gruß
der mike
Verfasst: 15.02.2007, 23:22
von elma
Hallo,
ja Ölstand wurde in einer V.A.G Werkstatt (wobei das ja nichts zu sagen hat

)
kontrolliert bzw gewechselt
Meine Infos waren glaube ich auch ein wenig dürftig.
Es handelt sich um einen Audi 200 turbo typ44 Bj 89 mit 165PS bei 2,3l
Verfasst: 16.02.2007, 00:25
von Bastian
elma hat geschrieben:Ölstand wurde in einer V.A.G Werkstatt (wobei das ja nichts zu sagen hat

)kontrolliert bzw gewechselt
Das hat tatsächlich nichts zu sagen...
Kontrollier den Ölstand:
- ca. 10 km fahren (Wasser u. Öl müssen Betriebstemperatur haben)
- Wagen so abstellen, dass er eben steht
- mit dem Wählhebel mal alle Gänge durchschalten im Stand
- Motor im Leerlauf laufen lassen (!)
- Peilstab ziehen und gucken.
Ich möchte fast schon wetten, dass der Ölstand nicht stimmt.
edit: nochwas: Guck auf die Rechnung - was haben die Dir für ein Öl eingefüllt? Da gibts diese modernen Longlife-Öle, die aber für die alten Getriebe nicht optimal sind....
Grüßle,
Bastian
Verfasst: 16.02.2007, 12:01
von Erhard
ohoh, das klingt nach verschlissenen Bremsbändern.

Du kannst versuchen diese nachzustellen. Damit könnte es dann wieder gehen. Kurz- bzw. mittelfristig (je nach Deiner Fahrleistung) sollten diese jedoch erneuert werden. Wie die eingestellt werden, hab ich jetzt aus dem Kopf nicht parat,

kann aber heut abend mal nachsehen. Es sei denn, jemand anderer kann gleich was dazu sagen.
Grüße
Erhard
Verfasst: 16.02.2007, 18:06
von UFlO
Hallo Elma,
sei gegrüßt, einige Liebhaber des Typ 43 sind natürlich auch vertreten,
schau doch mal in
diesen Thread
Gruß,
Flo
Hallo Elma,
Verfasst: 16.02.2007, 19:02
von Scotty
wenn es das ist was ich vermute, dann viel Spaß. Hatte vor Jahren exakt das
das gleiche Problem. Kalt alles Super, sobald das Öl warm war verlagerten
sich die Schaltpunkte in immer höhere Drehzahlen. Ich hatte damals einen
2,3L Fronti Facelift ebenfalls Bj. 88 oder 89. Was ich nicht weiß ob der Turbo ein
anderes Getriebe hat. Wissen aber unsere Spezis mit Sicherheit.
In meinem Getriebe saß jedenfalls eine Ölpumpe die Kolbenringen. Die
Einstiche auf der Welle, in der die Ringe liefen, war so unsauber, das die
Ringe von innen ausgehöhlt waren. Habe es erst gemerkt als als ich die
Pumpe zur Seite legen wollte und mich anschließend fragte, wo das ganze
Blut an meinen Fingern herkam. Der Fehler war von außen nicht erkennbar.
Im kalten Zustand wurde noch Druck aufgebaut. Sobald das Öl warm und
Dünnflüssiger wurde drückte sich das an den Ringen vorbei sodas kein Schaltdruck mehr aufgebaut wurde bzw. erst bei sehr hohen Drehzahlen zur Verfügung stand. Ich glaube das von dem Getriebeaufbau noch
einen Mikrofich habe.
Ist aber auch möglich das ich dir jetzt einen tierischen Schrecken eingejagt habe

und es hoffentlich doch nur der Ölstand oder falsches Öl ist.
Gruß
Scotty
Verfasst: 16.02.2007, 19:11
von Phili MC
Da ich mal einen MC Automatik bis vor kurzem besaß kenne ich das alles recht gut...
Tippe zu 99% auf verschlissene Bremsbänder oder wie Erhard sagte was an der Ölpumpe...
Das mit dem Rückwärtsgang hatte ich genauso, bei mir waren es wie gesagt die Bremsbänder...Habe ihn deswegen auch verkauft,da mir das Geld für eine überholung zu teuer war (wollte ihn eigentlich lacken lassen für das geld)
Hallo elma ! Mal kurz nachgefragt:
Verfasst: 16.02.2007, 20:08
von Pollux4
elma hat geschrieben:
Ich habe ein Problem mit meinem Automatikgetriebe, wenn der Wagen kalt ist schaltet es einwandfrei und ruckfrei aber und jetzt kommt's
sobald der Wagen Betriebstemp. hat schaltet er nicht mehr in den 3. Gang bzw nur bei sehr hohen Drehzahlen und das auch nicht immer.
Der Rückwärtsgang geht dann auch nur bei etwas Gas rein.
Hast du, wenn der Wagen Betriebstemperatur hat, irgendwie ein anders "Bremspedalgefühl" ?
VLG Pollux4
Verfasst: 17.02.2007, 01:30
von Erhard
Hallo Elma,
Pollux vermutet mE einen Zusammenhang mit dem Hauptbremszylinder. Eine durchaus berechtigte Theorie. Wenn das Fahrzeug Betriebstemperatur erreicht hat, neigt ein defekter HBZ zum "selbstbremsen" das würde dazu führen, dass Du ständig gegen die Bremsen anfährst, also immer unter erhöhter Last, spätere Schaltpunkte und höhere Öltemperatur im Getriebe wäre die Folge. Ist sicherlich sinnvoll diesen Gedanken weiter zu verfolgen und Dein Problem auf diese Ursache hin zu untersuchen. Nachschauen kost ja nix
Mittlerweile hab ich nun "Einstelldaten" für die Bremsbänder vor mir liegen. Die folgenden Hinweise sind von Heiko Lö. aus dem 2003er Jahr, ebenfalls aus diesem Forum. Sie gelten für ein REH Getriebe, welches zum Beispiel in einen NF verbaut ist. Ich gehe aber mal davon aus, dass die 3-Gang Automaten sich in dieser Hinsicht nicht, oder zumindest nicht wesentlich unterscheiden.
Ich habe das gleiche Problem und konnte mit den Einstellungen von Heiko Lö. eine Verbesserung erreichen. Fürchte aber irgenwann doch das Getriebe rausnehmen und die Bremsbänder wechseln zu müssen, denn ganz beseitigt ist das Problem bei mir leider nicht. Scheue aber noch die Kosten, da ich mit dem betroffenen Fahrzeug wirklich ned allzu viel Fahre, und vor allem ned im Alltagsbetrieb darauf angewiesen bin.
Also, für das REH Getriebe schrieb damals Heiko Lö.:
Nachstellen des Bremsbandes:
Auf der linken Seite des Getriebes in Fahrtrichtung gesehen ist der Gaszug angeschraubt. Dahinter sitzt eine grosse Mutter (Schlüsselweite 19). In dieser Mutter sitzt ein 5er Innensechskantimbuss. Die Mutter ca. 2,5 Umdrehungen herausdrehen - jetzt die Mutter festhalten und die Imbussschraube handfest anziehen - jetzt die Imbussschraube wieder 2 ganze Umdrehungen herausziehen - dabei darauf achten, dass die grosse Mutter sich nicht mitdreht - jetzt die Imbussschraube festhalten und die Mutter wieder ans Gehäuse mit der Imbusschraube kontern. Fertig!
Weiter schrieb damals Heiko Lö.
sollte er nach dem Einstellen nicht mehr von 2 auf 3 schalten, ist das Bremsband mit Riefen versehen, dann die Einstellung wiederholen.
Oder dann das Schaltteil alleine Ausbauen und die Bremsbänder erneuern (lassen).
Vorteil an diesen Einstellung ist halt, dass sie nix kosten, wenn man´s selbst durchführen kann. Fahrzeug aufbocken genügt, Hebebühne machts leichter
Grüße
Erhard
Verfasst: 17.02.2007, 14:15
von Roger_58
WICHTIG, wird immer wieder vergessen, FARBE des OELES kontrollieren, sollte immer schoen rot sein. Dunkles Oel deutet auf verbrannte Kupplungen und oder Bremsband. Am besten sofort wechseln
Verfasst: 18.02.2007, 20:43
von elma
Hallo miteinander
vielen Dank für eure überausaus interessanten Theorien,also fang ich mal an.
Der Ölstand passt "leider" wäre ja auch zu einfach
ob es das richtige Öl ist weiß ich aber allerdings nicht, auf der Rechnung steht nur G 052 162 A2 ATF Fluid nach der Sichtprüfung ist es ein rotes Öl.
Die Geschichte mit dem HBZ hat meine volle Aufmerksamkeit denn bei festem kräftigem anhaltendem Druck auf's Bremspedal schreit mich das rote Ausrufezeichen im Display an
was laut Bedinungsanleitung
- niedriger Bremsflüssigkeitsstand
- zu wenig Hydrauliköl
- zu geringer Arbeitsdruck im hydraulischen Brenskraftverstärker
zur Flge haben kann.
Allerdings passen die Füllstande, bleibt somit der Arbeitsdruck, wobei ich der Meinung bin das es vom ABS her kommt den laut TÜV ist die Bremse I.O. bis auf das sie den Blockierpunkt erreicht.
Egal ob der Wagen kalt oder warm ist ist kein verändertes Bremsverhalten oder Gefühl im Bremspedal spürbar, nur das man im kalten Zustand und eingelegter fahrstufe fester auf die Bremse treten muß um den Wagen im Stand zu behalten, hat er dann Betriebstemp ist der Vortrieb deutlich schwächer.
Mir sagte mal jemand es könnte auch abrib der sich im Schaltkasten gesammelt hat sein, besteht diese Möglichkeit???
Das Schaltproblem ist auch nur zwischen 2-3 Gang wobei jetzt noch hinzu kommt das man im waremen Zustand beim Beschleunigen das Gefühl hat als würde man die "Kupplung" treten, soll heißen die Drehzahlmessernadel steigt aber die Tachonadel nicht
Dieser Wagen raubt mir den letzten Nerv
Nach einem Jahr Standzeit zeigt er sich doch recht zickig
Probiere als nächstes mal den Trick mit den Bremsbändern, scheint mir als nächster Schritt am einfachsten eh ich es ausbaue
Gibt es hier jemanden mit einem SSP oder der gleichen, wäre echt fantastisch da es mein erstes Automatik Getriebe ist

Verfasst: 18.02.2007, 23:00
von OPA_HORCH
Hallo elma,
bin beim Stöbern gerade auf dein Problem gestoßen und will dann auch noch meinen Senf dazugeben:
Ich glaube nicht so recht, dass das mit den Bremsbändern zu tun hat, denn nach meinen bescheidenen Kenntnissen sind im 3. Gang die Bremsen gelöst, dafür ist dann aber die D+R-Kupplung geschlossen.
Wenn Erhard behauptet, dass ihm das Nachstellen der Bremsbänder etwas gebracht hat, ist das natürlich ein Punkt, über den ich mich bei aller Theorie nicht hinwegsetzen kann; da der Aufwand gering ist solltest du das allemal probieren...
Ich kann dir ein bißchen Lesestoff anbieten, wenn dein Postfach entsprechend aufnahmefähig ist:
Einmal den sehr alten SSP 08 zur grundsätzlichen Funktion unserer 3-Gang-Automaten ( dort allerdings den Vor-Vorgängertyp, aber das Prinzip ist ausgezeichnet erklärt - ca. 11 MB PDF )
und dann den RLF zur Vorgängerversion ( bis auf Kleinigkeiten identisch - ca. 8,5 MB PDF ).
Diese Konstruktion ( intern als 087 bezeichnet ) ist schon sehr betagt; der RLF ist von 1980 und spiegelt wie gesagt bis auf Kleinigkeiten den Stand unserer 3-Gang-Automaten wider.
Die aktuelleren Sachen habe ich leider nur auf Mikrofilm (den ich derzeit nicht begucken und schon gar nicht digitalisieren kann - hat hier jemand einen Mikrofilm-Scanner?).
In deinem Fall würde ich entweder auf die D+R-Kupplung ( Lamellen, Steuerkolben) oder auf ein Druckproblem (Schieberkasten) tippen, und das wäre dann - wenn es so sein sollte - in jedem Fall eine Sache für den fachkundigen Instandsetzer.
Aber probier wie gesagt trotzdem mal das Nachstellen, und falls du ca. 20 MB auf dein Postfach haben willst, maile mir deine Adresse an wernerlorenz-altena at gmx.de.
Gruß Wolfgang
Verfasst: 19.02.2007, 22:16
von haiforelle
Hallo Elma,
nur ein Tip: bei einem starken Tritt ins Bremspedal bzw. beim bremsen mit sehr wenig Drehzahl (Standgas) und dem aufleuchen des Warnsymboles, sollte man den Druckspreicher testen. In der Regel verursacht dieser das Problem wenn alles andere i.O. sein sollte.
Wie viel Km hat den das Getriebe hinter sich?
Im kalten Zustand ist ja auch eine Drehzahlanhebung aktiv und somit "mehr" Leistung am AutomatikGetriebe anliegend, bzw. auch das Oel was durch den Wandler geht ist noch dickflüsiger. Somit meiner Meinung nach auch normal.
Wie sieht es mit der Wasserkühlung des Getriebes aus? Kommt da genügend Flüssigkeit an, ist der Kühler im Getriebe i. O.?
Welche Temperaturen bekommt das Getriebe, bis zu welcher Temperatur ist noch alles i.O., ab welcher Temperatur gehen die Probleme los? vieleicht mal messen.
Wie sieht der Oelstand im Achsantrieb aus? Ist der mal geprüft worden?
Ansonsten würde ich auch auf die Steuerkolben tippen.
Das eingefühlt Oel mit der Nr. G 052 162 A2 ist das richtige.
@Opa_Horch
Ich bitte auch haben will. bitte, bitte, bitte, ....
Adresse kommt per PN. Danke
Ich habe schon mal so etwas bei einem guten Fotografen digitalisieren lassen. Der hatte eine Lasertrommel zum scannen bis zu einer Auflösung von 20.000 dpi. Das heist man konnte dann ganz schön große Bilder machen.
Re:
Verfasst: 01.12.2017, 23:38
von Spider
OPA_HORCH hat geschrieben:Hallo elma,
bin beim Stöbern gerade auf dein Problem gestoßen und will dann auch noch meinen Senf dazugeben:
Ich glaube nicht so recht, dass das mit den Bremsbändern zu tun hat, denn nach meinen bescheidenen Kenntnissen sind im 3. Gang die Bremsen gelöst, dafür ist dann aber die D+R-Kupplung geschlossen.
Wenn Erhard behauptet, dass ihm das Nachstellen der Bremsbänder etwas gebracht hat, ist das natürlich ein Punkt, über den ich mich bei aller Theorie nicht hinwegsetzen kann; da der Aufwand gering ist solltest du das allemal probieren...
Ich kann dir ein bißchen Lesestoff anbieten, wenn dein Postfach entsprechend aufnahmefähig ist:
Einmal den sehr alten SSP 08 zur grundsätzlichen Funktion unserer 3-Gang-Automaten ( dort allerdings den Vor-Vorgängertyp, aber das Prinzip ist ausgezeichnet erklärt - ca. 11 MB PDF )
und dann den RLF zur Vorgängerversion ( bis auf Kleinigkeiten identisch - ca. 8,5 MB PDF ).
Diese Konstruktion ( intern als 087 bezeichnet ) ist schon sehr betagt; der RLF ist von 1980 und spiegelt wie gesagt bis auf Kleinigkeiten den Stand unserer 3-Gang-Automaten wider.
Die aktuelleren Sachen habe ich leider nur auf Mikrofilm (den ich derzeit nicht begucken und schon gar nicht digitalisieren kann - hat hier jemand einen Mikrofilm-Scanner?).
In deinem Fall würde ich entweder auf die D+R-Kupplung ( Lamellen, Steuerkolben) oder auf ein Druckproblem (Schieberkasten) tippen, und das wäre dann - wenn es so sein sollte - in jedem Fall eine Sache für den fachkundigen Instandsetzer.
Aber probier wie gesagt trotzdem mal das Nachstellen, und falls du ca. 20 MB auf dein Postfach haben willst, maile mir deine Adresse an wernerlorenz-altena at gmx.de.
Gruß Wolfgang
Ich weiß dass das hier schon 10 Jahre alt ist, aber die Probleme sind heute noch die gleichen. Falls die Unterlagen noch zu haben wären, ich wäre interressiert, Her Horch.
Re: defektes Automatikgetriebe 200er turbo MC Motor
Verfasst: 03.12.2017, 18:24
von Jürgen Ende
Hallo,
Ich versuche Dir mal was zuzusenden. Ist allerdings recht groß.
Gruß
Jürgen Ende