Die Felgen hatten "nur" Korrosionsschäden. Bordsteinschäden hatten die zum Glück nicht, aber auch da wäre mir etwas eingefallen. Ich würde bei Bordsteinschäden die Fehlstellen einfach schweißen lassen und dann mit der Feile grob abtragen, bis man wieder mit Schleifpapier arbeiten kann. Ich denke ein Karosseriebetrieb der Alukarosserien schweißen darf, hilft einem hier schon weiter, da die die nötigen Werkzeuge und das Know-how haben. Oder eben ein Felgenaufbereiter. Bordsteinschäden müssen nicht zwingend dazu führen, dass man kein poliertes Felgenbett mehr haben kann. Ich hab schon einige Felgen gesehen die auf diese Art gerichtet wurden, wo man nachher die Reparaturstelle nicht mehr vom übrigen Rest unterscheiden konnte. Solange die Felge keinen Riss oder sowas hat, geht das schon.
Die Lunker die durch die Korrosion entstanden sind waren in der Tat zeitaufwändig.

Die erste Felge habe ich mit 150er Körnung geschliffen und war ewig dran. Die zweite habe ich dann gleich mit 60er bearbeitet und war überrascht, wie schnell man die groben Schleifspuren mit feinerem Schleifpapier wieder raus bekommt. An Stellen wo die Krater recht tief waren, hab ich die Maschine angehalten und im Kreuzschliff erstmal auf kleinerer Fläche von Hand Material abgetragen, sonst dauert das schon arg lange. Danach mit der gleichen Körnung wieder im Maschinenbetrieb, damit wieder ein gleichmäßiges Schleifbild zu sehen war. Ich denke mal pro Felge war ich gut 2,5h beschäftigt, wobei dann die Prodezur einfacher wurde, je feiner das Schleifpapier wurde. Dadurch, dass sich die Felge dreht, bricht man sich auch nicht die Finger beim schleifen.
Will man sie auf Hochglanz haben, braucht man denke ich noch etwas länger, da man dann noch mit 2000er und ggf. mit 2500er arbeiten sollte.
Ich habe aber beim Polieren komplett auf Polieraufsätze und Bohrmaschine verzichtet und nur Lappen und Muskelschmalz verwendet. Ging eigentlich recht einfach, wenn man die Drehzahl der Maschine hoch fährt.
Das Bauen der Vorrichtung ware eine spontane Idee. Irgendwann blieb mal ein Radlagergehäuse von nem Unfallschaden übrig. Und nach einiger Zeit hat sich dann der Rest gefunden.
Dumm war nur, dass der A1 einen anderen Lochkreis hat, als der 100er. Das fiel mir auf, als ich die Felge dranschrauben wollte. Aber im Schrott hat sich dann noch eine passende Radnabe gefunden von nem A4 und so hab ich die kurzerhand angeschweißt. Leider hat sie sich etwas verzogen durch das Schweißen, weswegen die Felge etwas auf der Nabe eiert und es immer so aussieht, wie wenn die Felge einen Schlag hätte. Beim Schleifen und Polieren hat das aber nicht weiter gestört.
Vielleicht sollte ich mir noch eine Vorrichtung bauen, wo ich zwei Feilen mit Halterung dran bauen kann, dann könnte ich die hinteren Bremsscheiben "abdrehen", die gerne mal Rost ansetzen.
Mit etwas tüftelei und Adapterplatten ließen sich sicherlich auch andere Felgen und Lochkreise bearbeiten.
schöne Grüße
Matthias